G-Moll Sonate von Domenico Cimarosa

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So, jetzt :

Habe diese wunderschöne Sonate vor kurzem kennengelernt.
Viel Spaß beim Zuhören!

Domenico Cimarosa g-moll sonata - YouTube

Und wie immer: wer mag, darf was dazu schreiben.

Leonie

Hi Leonie,

sehr schön, wie immer spiel- und entscheidungsfreudig:p vorgetragen.
Es gibt eine Stelle, womöglich, die vermeintlich einfachste, in der du nur die Achtel auf g (oder als Oktave) spielst; dort bei ca. 2:10 ff spüre ich als Zuhörer, dass das Stück dort kurz die Form verliert.
Ich an deiner Stelle würde denken: "Mist! Jetzt habe ich nur einen Ton, und der soll es jetzt bringen.... "

Wir waren ja mal zusammen auf der Suche nach dem "Groove".
Vielleicht lässt sich hier durch Akzente, leichtes Vor- oder Nacheilen noch was holen?
Wär nur ne Idee, als Möchtegern-Jazzer hab ich ja Narrenfreiheit - und du nimmst es mir mein Gerede unter Jazzern nicht übel?:D


Lieber Gruß, NewOldie
 
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Liebe LS, ohne den Horrortrip wird die Musik schon besser ;-)

Vorbemerkung: Nichts von dem, was ich anmerke, kann ich selbst ;-)
Vielleicht lässt sich hier durch Akzente, leichtes Vor- oder Nacheilen noch was holen?
Yep. So sehe ich das auch. Generell wirkt das alles noch sehr bemüht, noch sehr mechanisch, bisweilen monoton. Vielleicht auch deshalb, weil die Schulmeinung ein exaktes metrisches Spiel im Barock einfordert?

Möglicherweise kann ich das mit einem kl. Beispiel verdeutlichen: Corellis Sarabande e-moll habe ich selbst gespielt. Aus dem ff. Mit geschlossenen Augen ;-). Aber irgendwann war ich es leid, sie kam mir langweilig vor. Und weg damit.
Monate später habe ich den Kanal von cubusdk entdeckt. Und da war sie, die Sarabande - wunderschöne, funkelnde Musik. Alles andere als langweilig und monoton. Ich weiß, dass hier etliche das Spiel von Cubusdk als übertrieben und affektiert ablehnen, aber ich denke, dass gerade diese Überzeichnung uns Anfängern zeigt, in welche Richtung sich ein Stück bewegen könnte/sollte.

 
Es gibt eine Stelle, womöglich, die vermeintlich einfachste, in der du nur die Achtel auf g (oder als Oktave) spielst; dort bei ca. 2:10 ff spüre ich als Zuhörer, dass das Stück dort kurz die Form verliert.

Interessant :)

Da hast Du ein gutes Gespür: Diese Stelle finde ich auch noch sehr unüberzeugt gespielt. Hat damit zu tun, weil an dieser Stelle erst 2 Takte in piano und dann 2 Takte sogar in pianissimo gespielt werden sollen. Zusätzlich noch "dolce". Puh! Sehr schwierig! Es sind ja noch einige Stellen, wo die Baßtöne ausbleiben, weil der Anschlag zu zart ist.
Die ganze Sonate erinnert mich an ein barockes Orchesterstück mit vielen Streichern, sie lebt durch die vielen dynamischen Abstufungen.
Die linke Hand werden die Achtel staccato gespielt( bis auf ganz wenige Ausnahmen). War eine interessante Lernerfahrung, dieses staccato hinzukriegen ohne daß die Töne aber zu kurz wurden und nicht mehr präsent waren.

@ fisherman
Die Sarabande ist mir zu romantisch gespielt, ist nicht mein Geschmack.

LG
Leonie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Leonie,

nachdem keine Gefahr mehr auf Augenkrätze bestand, habe ich das Stück mir nochmal mit Freude angehört. Ich empfinde es trotz der Molltonart als etwas keck. Die von New Oldie angesprochene Stelle ist wohl nur zu zaghaft gespielt. Das wird schon werden. Auch bei pp und dolce Anweisungen lieber etwas zu viel als zu wenig. Zurücknehmen ist später immer noch möglich. Besonders an den doch zu zarten Schlussakkorden im ersten Teil und zum Schluss habe ich den Eindruck, Du bist schon gedanklich etwas vorher fertig mit dem Stück. Aber man merkt Dir Deine Freude beim Spielen an.

Gruß
Manfred
 
Vielleicht auch deshalb, weil die Schulmeinung ein exaktes metrisches Spiel im Barock einfordert?

Lieber Fisherman,

Der Nähmaschinenbarock ist doch längst out. ;)

Aber nun mal ganz ernst - wenn man die Bücher von den alten Meistern liest, ist es eigentlich ganz klar, daß metrische Strenge keineswegs ein barockes Ideal gewesen sein konnte. Agogik und Rubato, Kantabilität waren dem Barock keineswegs fremd - Bach forderte ein kantables Spiel, Mattheson spricht von der Klangrede, dann von Verzögerung und Beschleunigung im Vortrag, ebenso Quantz, ich glaube dieser schrieb auch über den lebendigen Dialog (kann aber sein, daß ich das jetzt verwechsle), C.P.E Bach beschreibt unter anderem das Rubato. Leider bin ich selbst, noch lange nicht durch mit dem Thema, aber ein streng metrischer Vortrag ist wohl nicht im Sinne der Barockkomponisten.

LG, PP
 
Hi, PP, ich sehs ja genauso! Bin daher etwas irritiert von LS' Statement, dass der Corelli zu romantisch sei. Ich bin kein Romantiker! Aber ich will hier den Faden nicht zerschießen ...
 
Hallo ihr Hasen,

also ich finde es passt sehr gut, was die metrische Strenge in Leoniesophies Einspielung angeht. Sicher, hier oder da kann man Akzente setzen, aber mehr dynamischer Natur. Ich vermisse jedenfalls keine Rubato.

Es grüßt herzlich
Die Drahtkommode
 
Leoniesophie, mir gefällt deine Einspielung sehr gut! Ich finde, du hast einen sehr klaren, sauberen Klang dabei, sehr schön! ;) Ich wünsch dir noch viel Spaß!!
 
Hallo Leoniesophie,

ich stimme Rebecca zu, schön klar und sauber. Das passt zum Stück.

Was man noch verbessern könnte, wäre meiner bescheidenen Meinung nach:
die Schwerpunkte, betonte und unbetonte Taktzeiten des Taktes bedienen. den Anfang des Taktes, der Takt "strebt" auf den nächsten zu, ums mal so unprofessionell auszudrücken. Das st ja kein cresc. als solches, sondern das Auspielen der musikalischen Linie.

Ansonsten könntest du noch Stufendynamik einsetzen.:)

LG
VP
 
Danke für Eure Eindrücke zu dem Stück :)

Violapiano und Drahtkommode, ich werde versuchen die Verbesserungtipps noch umzusetzen. Danke dafür!

@ Moderato: auch das mitunter zu leise Spielen nimmt viel von der Schönheit des Stückes weg, ich werde also lieber etwas zu laut spielen. ;)
 

Hallo, ich finde, eine sehr schöne Einspielung. Ich bin auch gerade an dem Stück dran (es befindet sich im 2. Teil der russischen Klavierschule) und meiner (russischen) Klavierlehrerin kann es gerade in der linken Hand gar nicht zu leise und zu "fein" sein. Jesesmal wenn ich das Stück vorspiele, heisst es "noch leiser feiner ...". Und fast alles seeeehhhr punktiert (fast staccato). Aber dann bekommt das Stück eine wunderbar leichte, federnde, fast schon tänzelnde Gangart.

Gruss

Hyp
 
Und fast alles seeeehhhr punktiert (fast staccato). Aber dann bekommt das Stück eine wunderbar leichte, federnde, fast schon tänzelnde Gangart.

Hallo Hyp,

Danke für deine Rückmeldung. Dieser leichte, luftige Charakter dieses Stückes macht den Reiz aus.Ich weiß nicht , wieso du "fast staccato" spielen sollst. Bei mir ist staccato notiert, seeeehr viiiiel. Liegt womöglich an der anderen Ausgabe.
LG
Leonie
 
Hallo Leoniesophie,

bei mir ist auch alles staccato notiert, aber das beisst sich bei mir (als Anfänger) eben mit dem leise und leicht. Bei punktierten Noten neige ich (noch) dazu, lauter zu spielen. Eine Angewohnheit, die mir meine KL anscheinend mit dieser schönen Sonate austreiben will. In diesem Sinne war mein "fast staccato" natürlich missverständlich.

Gruss

Hyp
 

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