Erfahrung mit der Präsentation gebrauchte Flügel

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jjochen

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Hallo,

ist es in der Gattung des alteingesessenen renommierten Klavierhaus-Fachgeschäfts üblich, dass gebrauchte Flügel in der Präsentation suboptimal stehen (verstimmt, ungleichmäßig im Anschlag oder in der Intonation) und "wegen der Vielzahl der Instrumente" erst bei konkreter Kaufabsicht dann "nochmal abschließend durchgesehen" werden?

Dergleichen ist uns nicht nur bei einem sog. Fachgeschäft passiert. Ich kaufe aber auch nicht jede Woche einen gebrauchten Flügel und kenne mich in der Branche nicht so aus. Das Klavierfachgeschäfts-Logo im Deckel war dagegegen stets optimal poliert.

Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein gut hergerichtetes Instrument auch mal in einem Verkaufsraum (mit vermutlich besseren weil gleichmäßigeren Klimabedingungen als in manchen Wohnungen) ein paar Monate ohne große Pflege herumstehen kann, ohne dadurch gleich unspielbar zu werden.

Mit anderen Worten war mein Ansatz bisher, grob vereinfacht: (1) Wenn das Instrument in der Präsentation ungleichmäßig vierteltonweise verstimmt ist, dann wird es die Stimmung später bei mir auch nicht gut halten. (2) Wenn die Tastatur ungleichmäßig spielt, dann ist das Instrument entweder nicht reguliert oder (wenn der Verkäufer anderes behauptet) eben nicht regulierbar.

Bin ich da zu naiv oder unrealistisch?
 
Ich kaufe aber auch nicht jede Woche einen gebrauchten Flügel

Ich glaube damit stehst Du ned so ganz alleine da, so Du koa Händler bist :D

Wenn ein Instrument allerdings arg greisslich verstimmt in der Werkstatt ist, wäre es möglich daß es gerade neu bezogen wurde, neu bezogene Instrumente müssen erst ein paar mal hochgezogen und gestimmt werden bis sie dann so richtig stehen.

Also wennst den Flügel vom Klavierbauer erstehst, würd ich mir da jetzt keinen Kopf machen....beim Flohmarktkrämer oder Discounter ist des scho wieder a anderes Ding.

Viele Grüße

Styx
 
dazu muss man noch sagen, dass möglicherweise nicht alle instrumente neu bezugen werden, da es durchaus klaviere gibt, die 100% in ordnung sind (abgesehen davon dass sie in den letzten 20 jahren weder gestimmt noch gewartet wurden)... so kommen manche klaviere "frisch" zum klavierbauer, der natürlich mega neugirig ist, sie werden aufgestellt, dann gibt es dringendes zu erledigen und sie stehen halt ein paar wochen nur mal herum... und dann passiert eben so ein missgeschick wie in deinem fall... wenn der klavierbauer aber den kunden nich verlieren möchte, dann bittet er ihn um eine woche geduld und kümmert sich darum, dass die kiste in ordnung gebracht wird...

lg
emm
 
Mit anderen Worten war mein Ansatz bisher, grob vereinfacht: (1) Wenn das Instrument in der Präsentation ungleichmäßig vierteltonweise verstimmt ist, dann wird es die Stimmung später bei mir auch nicht gut halten. (2) Wenn die Tastatur ungleichmäßig spielt, dann ist das Instrument entweder nicht reguliert oder (wenn der Verkäufer anderes behauptet) eben nicht regulierbar.
Lieber Jjochen, ich glaube, Du schüttest das Kind mit dem Bade aus. Im Fall 1 kann nämlich sehr gut sein, dass eine saubere Stimmung vergessen wurde, man keinen Bock hatte, keine Zeit oder man vll. gar diesen Flügel bewusst vernachlässigt. Im Fall 2 ist das Instrument natürlich nicht reguliert oder schlecht reguliert. Das heißt aber noch lange nicht, dass ein anderer Techniker das nicht hinbekäme.

Ansonsten kann ich Deine Beschreibungen/Beobachtungen bestätigen - allerdings nicht die Schlussfolgerungen. Nebenbei, ich habe kürzlich miterlebt, welchen Unterschied es machen kann, wenn man als Interessent ein zweites Mal kommt, nachdem man seine Flügelvorauswahl getroffen hat. Dann kümmert sich der Händler in der Regel WIRKLICH gut um eine optimale Präsentation. Von Vorteil hierbei ist, dass dann sogar bestimmte Vorlieben so weit als möglich berücksichtigt werden können.
 
Ich habe es bislang so erlebt:

Anruf, Anliegen vorgetragen (Suche etwas enger definiert), Klavierbauer bittet um einige Tage Geduld, bis er das in Frage kommende Instrument einer präsentierfähigen Supervision unterzogen hat und selbst anwesend sein kann, und beim Termin war das Instrument gestimmt, die Regulation geglättet, der Meister anwesend und brachte Zeit und Geduld mit, und los ging´s.

Ein einziges Mal bin ich ohne dieses zuvorige Prozedere in einen Laden reingeschneit, und der arme Mann war ziemlich unglücklich, dass er zuvor keine Möglichkeit hatte, die Instrumente entsprechend vorzubereiten. Hab ich auch nie wieder gemacht.
 
Ja, des passiert uns auch zuweilen, daß ein Kunde spontan kommt und sich dann für ein Klavier interessiert wo schlichtweg noch gar nichts dran gemacht wurde - nun ja, mia richten des scho wieder her, nur pressieren darfs ned....bis da neue HK drauf sind, der Resonanzboden gespant ist usw. des geht nun mal ned von einem Tag auf dem anderen.

Viele Grüße

Styx
 
Das ist ja unglaublich was sich die Kunden heutzutage erlauben...

Nicht wirklich :D

Aber darum gehts ja auch gar ned, nur es ist schon ein Unterschied ob ich ein Instrument im "Laden" oder in einer Werkstatt erwerbe - in einem "Laden" sollte man schon da von ausgehen daß die dort ausgestellten Instrumente allesamt gut anspielbereit sind, in einer Werkstatt hingegen kommt es durchaus vor daß auch noch nicht gerichtete Instrumente dorten stehen könnten ;)

Viele Grüße

Styx
 
Aber darum gehts ja auch gar ned, nur es ist schon ein Unterschied ob ich ein Instrument im "Laden" oder in einer Werkstatt erwerbe - in einem "Laden" sollte man schon da von ausgehen daß die dort ausgestellten Instrumente allesamt gut anspielbereit sind, in einer Werkstatt hingegen kommt es durchaus vor daß auch noch nicht gerichtete Instrumente dorten stehen könnten
Das bestätigt ein bisschen meine Erwartung, denn ich war im "Laden" und nicht in einer "Werkstatt". Sollte man wohl besser meiden.
 

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