Endung

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Hallo Klaviergemeinde,
ich weiß nicht wie man das genau nennt aber ich sag jetzt mal "Endung". Ich finde es langweilig wenn ich den letzten Akkord eines Liedes spiele und nicht "aufregendes" passiert (siehe Anhang 1). Kennt ihr Tipps die das Ende etwas "aufregender" gestalten? Wie z.B. im Anhang 2?

Euer Digedag
 

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Merkwürdige Frage.
Jedes Ende braucht etwas davor. Und das ist wichtig, um das Ende zu verstehen. Oft werden Spannungen am Ende aufgelöst, da wäre Aufregendes eher fehl am Platz. Um welches Lied geht es denn?

Man kann ein Ende natürlich mit endlosen Kadenzen oder Läufen spicken, aber ob´s damit besser wird? Am Ende ist auch da irgend wann Ende. Irgend wann muss auch mal Schluss sein. :)

Zumindest denke ich mir das jedes mal bei diesem Stück. :)
 
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Die Bilder waren ja nur Beispiele (vom Ende eines X-beliebigen Liedes) zur Demonstration wie das klingen könnte.
"Um Welches Lied geht es"
Eigtl. habe ich das im allgemeinen gefragt. Ich würde diese Endungen gern spielen zu Kirchenlieder.

Digedag
 
Dann tu das. :)
Aber aufregender ist diese Beispielendung nicht, im Gegenteil: Der Schlusspunkt wird verkürzt, was aber kein Nachteil sein muss. Wenn es "aufregender" sein soll, würde ich hier statt der ersten 2 Viertel z.B. 2 Triolen nehmen, deren jeweils erste Note zum Akkord gehört. Das F am Schluss dann aber wieder satt ausklingen lassen. Und das Ganze evtl. im "oberen Manual" (keine Ahnung, wie man das bei Orgel nennt :) ).

Aber als "allgemein" und ohne das Lied zu kennen ist das alles irgend wie Humbug.
 
Mit wenigen Ausnahmen spiele ich bei Kirchenliedern auch immer entweder den "langweiligen" Schlussakkord allein (entspricht deinem Anhang 1), oder eben genau jenen Abstieg über den Quintton im Bass (dein Anhang 2). Alles andere klingt in den meisten Fällen meiner Meinung nach nur unnötig aufgesetzt und bringt der Gemeinde auch keinen großartigen musikalischen Mehrwert.

Manchmal baue ich den Schluss etwas größer aus, wenn ich harmonisch beim Schlusston noch nicht direkt auf der Tonika mit Grundton im Bass angekommen bin, z.B. wie hier (LINK), wo ich beim Schlussakkord in D-Dur anfangs noch das Fis im Bass habe und deshalb noch zwei Takte zusätzlich angehängt habe (kurzer Wechsel auf g-moll und dann endgültig auf D-Dur)... aber solche ziemlich übertriebenen Schlusswendungen sind bei mir auch eindeutig die Ausnahme und nicht die Regel. Der "langweilige" Akkord (dein Anhang 1) allein genügt. 8)

P.S: Eine meiner Meinung nach recht witzige Parodie auf unnötig hinausgezögerte Schlüsse findet sich hier:
Dudley Moore Beethoven Sonata Parody - YouTube
 
Hallo, Digedag, ein Schlussakkord sollte nicht unbedingt "aufregend" sein, da könnte man sich zweifelsfrei "Aufregenderes" vorstellen. Im Schluss soll das Lied ja zur Ruhe kommen. Natürlich kann man gelegentlich kleine Spielereien einbauen, wie das Gehen über den Quartsextakkord auf unbetonter Taktzeit, oder das barocke Hineinwurschteln von "Organistenschwänzen": Vorhaltsquart, Terz, Untersekund, Terz (4-3-2-3 Folge), aber diese Spielereien nutzen sich schnell ab.
Ganz witzig ist im Gottesdienst, wenn Du beim Spiel mehrerer Liedstrofen als Schlussakkord anstelle der Tonika den parallelen Moll-Trugschluss der 6. Stufe nimmst, statt jedesmal die Tonika zu verwenden. Die dann nur bei der letzten Srofe. Aber auch das nutzt sich rasch ab. Weniger Gewürze zu benutzen ist mitunter bekömmlicher...Gruß!
 
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Ganz witzig ist im Gottesdienst, wenn Du beim Spiel mehrerer Liedstrofen als Schlussakkord anstelle der Tonika den parallelen Moll-Trugschluss der 6. Stufe nimmst, statt jedesmal die Tonika zu verwenden. Die dann nur bei der letzten Srofe.
Meinst du dass ich dann am Ende statt z.B. D-Dur, h-Moll spiele?

P.S.: Ich kenn mich noch nicht so mit der Theorie aus
 
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Hallo,

Eine einfache Variation ist die sogenannte "Picardische Terz"
Für die Erklärung kannst Du auf Wikipedia schauen:
Picardische Terz
 
Hört sich interresant an probiere ich heute gleich an der Orgel aus.
 
Hallo Digedag, ja, genau das mein ich, wenn dein "Song" in D-Dur steht, dann zwischen den Strofen mit h-moll enden, und nur bei der letzten Strofe ein gesättigtes Tonika-D-Dur.
 

Noch ein Beispiel:
Endton: C
Ich spiele als Akkorde: C F F6 C
 
Dann doch gleich: C C7 Fm schnell umgedeutet in den verminderten (wie schreibt man das auf jazzerisch? d, f, as, h) und wieder C.

Grüße
Axel
 
hallo Digedag,

Noch eine Lösung die ich in meiner Jazz Ausbildung gelernt habe:

In einem II-V-I oder IV-V-I Kadenz (Subdominante - Dominante - Tonika) kann man den Tonika eine halbe Sekunde nach oben transponieren bevor der richtige Tonika folgt. Zum Beispiel: G moll - C7 - F# Dur - F Dur.
Aber bitte vorsicht bei der Liedbegleitung wegen der zu erwarten Dissonanz mit der Melodie.
 
Achso ... ich habe mal gelesen, dass man diese Endungen auch "(Choral)schlüsse" nennt.
 
In der Liturgie ist sowas völlig unbrauchbar. Die Gemeinde möchte sowas nicht hören und der Pfarrer schon gar nicht, weil es ihn in seinen Abläufen stört. Zumindest bei uns katholischen. Beim Triospiel wähle ich manchmal nur im Schlußakkord in der Linken Hand eine Terztriole und oktaviere den Melodieton der der rechten nach oben.
Ebenso unbrauchbar ist ein Tutti nur im Schlußakkord. Unten hört sich das an als wenn es oben die Orgel abräumt...

Getreu dem Motto: Weniger ist manchmal mehr !
 

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