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Guten Abend,
ich hatte im "Ich ..."-Faden erwähnt, dass ich mich für einen kurzen "Schnupperkurs für Klavierspieler an unserer historischen Orgel angemeldet hatte. Es gab Interesse an einer kurzen Schilderung meiner Eindrücke - diesem Wunsch komme ich hiermit gerne nach. Vielleicht ist es ja interessant für Klavierspieler, die sich für die Orgel interessieren, aber noch nie an einer gesessen haben.
Für mich war es ebenfalls der erste direkte Kontakt mit einer Orgel. Ich hatte mir einiges angelesen, was das Orgelspiel so ausmacht und wie es sich vom Klavierspiel unterscheidet. Insofern war ich nicht direkt überrascht, trotzdem ist es eben doch was anderes, auch selbst mal vor den (invers markierten) Tasten und den Pedalen zu sitzen. Ich liste einfach mal ein paar bunte Splitter auf zu dem, was mir so aufgefallen ist:
Falls sich jemand für das konkrete Instrument interessiert (ich habe es schon häufiger erwähnt), es ist dieses: Amalien-Orgel. Auf der Homepage des Fördervereins könnt Ihr alles Interessante über die Orgel, ihre Geschichte und die Restarierung vor mittlerweile acht Jahren nachlesen. Nur so viel: Es ist die älteste Orgel Berlins, und sie ist fast dreimal so alt wie die Kirche, in der sie heute steht. Beauftragt wurde sie vom alten Fritz für seine zehn jahre jüngere Schwester, Prinzessin Anna Amalia von Preußen. Daher auch der Name "Amalien-Orgel".
Und als Teaser binde ich noch ein Foto von der Homepage des Fördervereinsein ein:
Wer bis hier gelesen hat. Danke für die Aufmerksamkeit!
- Karsten
ich hatte im "Ich ..."-Faden erwähnt, dass ich mich für einen kurzen "Schnupperkurs für Klavierspieler an unserer historischen Orgel angemeldet hatte. Es gab Interesse an einer kurzen Schilderung meiner Eindrücke - diesem Wunsch komme ich hiermit gerne nach. Vielleicht ist es ja interessant für Klavierspieler, die sich für die Orgel interessieren, aber noch nie an einer gesessen haben.
Für mich war es ebenfalls der erste direkte Kontakt mit einer Orgel. Ich hatte mir einiges angelesen, was das Orgelspiel so ausmacht und wie es sich vom Klavierspiel unterscheidet. Insofern war ich nicht direkt überrascht, trotzdem ist es eben doch was anderes, auch selbst mal vor den (invers markierten) Tasten und den Pedalen zu sitzen. Ich liste einfach mal ein paar bunte Splitter auf zu dem, was mir so aufgefallen ist:
- Es ist am Ende nicht so furchtbar laut, wie ich erwartet hatte. Das hängt natürlich auch von der Registrierung ab und davon, ob man einen Choral spielt oder eine Fuge. Ich hatte eine Fuge vorbereitet ...
- Das Spielgefühl ist natürlich anders als am Flügel. Das war mir vorher klar. Die Tasten gehen eigentlich leicht (das hatte ich nicht erwartet), dafür gibt es einen signifikanten Druckpunkt (hatte ich so auch nicht erwartet).
- Die Registrierung hatte keinen Einfluss auf den Spielgefühl.
- Der Umfang der Manuale ist sehr klein. Schon die Fuge aus dem WTK überschritt den Umfang (auf einem Manual gespielt).
- Man ist gut beraten, mit Gefühl zu spielen. Zu heftiges Bearbeiten der Tasten führt (jedenfalls bei diesem Instrument) zu hörbaren Geräuschen in der Spielmechanik. Wir haben auch mal in die Orgel reingeschaut, wenn man die Mechanik sieht, wundert einen ja eher, dass die Mechanik nicht noch viel lauter klappert. Ich bin mir nicht sicher, aber mir schien, dass es für den Tonaufbau ebenfalls einen Unterschied macht, ob man mit viel Impuls oder eher mit Gefühl die Tasten drückt.
- Am Klavier ist das Herausarbeiten der Stimmen einer Fuge ja durchaus eine Herausforderung. An der Orgel fand ich die Stimmen trotz fehlender Anschlagdynamik gut unterscheidbar. Ich glaube, es macht eine Menge aus, wie lange man die Noten aushält. Trotz (oder wegen) des Nachhalls in einer Kirche macht ein schönes Portato einen großen Unterschied beim Hören.
- Gemach, gemach. Man kann schon auch schnell spielen, aber "meine" Fuge gewann, wenn ich sie deutlich langsamer gespielt habe, als ich das am Klavier sonst tue.
- Alles in allem war ich überrascht, dass man doch das eine oder andere Klavierstück ganz schön auf die Orgel bringt. Ein jüngeres Mädel hatte eine Bearbeitung von LvB's Fünfter mitgebracht, das war gar nicht schlecht! Man kann die Orgel eben auch wie ein Orchester einsetzen.
Falls sich jemand für das konkrete Instrument interessiert (ich habe es schon häufiger erwähnt), es ist dieses: Amalien-Orgel. Auf der Homepage des Fördervereins könnt Ihr alles Interessante über die Orgel, ihre Geschichte und die Restarierung vor mittlerweile acht Jahren nachlesen. Nur so viel: Es ist die älteste Orgel Berlins, und sie ist fast dreimal so alt wie die Kirche, in der sie heute steht. Beauftragt wurde sie vom alten Fritz für seine zehn jahre jüngere Schwester, Prinzessin Anna Amalia von Preußen. Daher auch der Name "Amalien-Orgel".
Und als Teaser binde ich noch ein Foto von der Homepage des Fördervereinsein ein:

Wer bis hier gelesen hat. Danke für die Aufmerksamkeit!
- Karsten
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