Digitalpiano: HighEnd-Audio auf der letzten Meile

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Anfänger

Guest
Um es vorwegzunehmen: mit "Digitalpiano" sind natürlich alle Konstellationen gemeint, vor allem jene aus Keyboard und Computer, zumal nur hochpreisige Digitalpianos über entsprechende Schnittstellen verfügen werden, wie etwa einen SPDIF-Digitalausgang.

Der Denkanstoß, hier gewaltig etwas zu optimieren, kam von dem "flachen und harten" Klang des Audio-Interface, das bei mir am Laptop hängt. Es ist ein billiger Plastikbomber von Behringer. Mir fiel eben nur auf, dass Audiomitschnitte meiner Übungen am HiFi-Gerät deutlich besser klingen, als direkt beim Üben. Meine Kette ist übrigens Kawai VPC1 >> Fujitsu Lifebook T935 >> Behringer U-Control UCA222 (der Plastikbomber, scheinbar der Flaschenhals für den Klang) >> Kopfhörer Bowers & Wilkins P7 Wireless (hier kabelgebunden).

Nach langem Stöbern, um mir überhaupt mal einen Marktüberblick zu verschaffen, kristallisierten sich viele Kombinationsmöglichkeiten in allen möglichen Preisklassen heraus. Der Behringer ist sozusagen ein Produkt für Musiker, also aus der Studiotechnik. Ersetzbar wäre sowas (bedingt) aber auch durch Lösungen aus der HiFi-Welt, wie auch aus dem Computer-Zubehör (externe Soundkarten). Wenn man elementare Must-Haves berücksichtigt, wie die Tauglichkeit auch für sehr hochohmige Kopfhörer, schränkt das die Auswahl schon deutlich ein. Bei externen Soundkarten etwa lernt man bei der Marktübersicht, dass etwa ganz bestimmte Wandlerchips von Burr-Brown oder Cirruslogic sowie ganz bestimmte Kopfhörerverstärker-Chips von Texas Instruments regelmäßig in den höherpreisigen Geräten zu finden sind, beliebt durch teils exorbitante Werte, wie etwa 127 dB Signal-Rausch-Abstand und dergleichen. Also grenzt man die Suche dann nach Geräten ein, die diese Premium-Chips enthalten und findet z.B. den Creative Sound Blaster E5.

pdt-mhl-e5.png

ASIO-tauglich, gleich 2 kräftige KH-Ausgänge, super toll also ... wären da nicht die schlechten Bewertungen auf Amazon. Das Ding enthält nämlich einen Li-Akku und ein offenbar fehlerhaft programmiertes Lademanagement, welches das Gerät sogar brandgefährlich machen könnte. Er hört angeblich nicht auf, den Akku zu laden. Bis dieser sich aufbläht und ausgast. Reihenweise Ausfälle teilweise nach Ablauf der Garantie. Echt schade, denn davon abgesehen kostet das Teil mit dem Edel-Klang nur 100 Euro.

Preislich gleich 2 Etagen höher angesiedelt (300 Euro) ist der pyramidenförmige Sound Blaster X7.

pdt-mhl-x7.jpg


Dieser enthält sogar eine Endstufe mit 2 x 50 Watt für Passivboxen. Aber (Gott sei Dank) keinen Akku.
Die Bewertungen sind gemischt, mancher lobt ihn in den höchsten Tönen, ein anderer findet den Klang flach und kalt. Was dazu nötigt, weitere Bewertungen zu suchen. Denn "flach und kalt" kriege ich auch für 25 Euro, wenn ich will.

Wenn man zum Betreiben eines Kopfhörers nun eh schon in solche Preisregionen vorstößt, blättert man dann auch mal in der Welt des kleinen aber feinen Edel-HiFi meist Britischer Bauart (Rotel, Cambrigde Audio, Musical Fidelity) und klappert die kleinen Vollverstärker mit Kopfhörerbuchse ab. Doch wenn man so liest, findet man an jedem wieder was zu mäkeln. Meist ist die Kopfhörer-Schnittstelle stiefmütterlich behandelt, bringt nicht die nötige Power oder verstummt bei hochohmigen Kopfhörern fast ganz.

Dann stellt sich irgendwann die Frage: was wäre eigentlich der theoretisch beste Verstärker? Es wäre der mit den wenigsten Bauteilen im Signalweg. Und da kommt man zwangsläufig zur wohl ältesten und primitivsten Verstärkerschaltung jemals, nämlich der Class-A-Schaltung im Eintaktbetrieb. Wer sich auskennt, weiß von den beiden Nachteilen dieser Schaltungsart: sie sind Stromfresser und man kann auf dem Gehäuse ein Spiegelei braten. Klanglich jedoch sind sie wohl jedem anderen Konzept überlegen. Und solange man keine Boxen, sondern nur Kopfhörer betreiben will, wäre das Design klein genug, dass der Strombedarf und die Heizleistung noch in erträglichen Grenzen bleiben.

Und tatsächlich habe ich einen Kopfhörerverstärker in Eintakt-Class-A gefunden, und zwar von der Amerikanischen Firma NuForce (also nicht vom Schwäbischen Lautsprecherspezialisten Nubert, wie ich zuerst dachte).
https://www.fairaudio.de/test/nuforce-ha-200-kopfhoerer-verstaerker-pre-test-1-dwt/
Class-A-typisch wird im Test natürlich eine gewaltige Dynamik und Schnelligkeit attestiert, an der Spitzen-Kopfhörer endlich mal zeigen können, was sie drauf haben.

Doch dann habe ich es noch auf die Spitze getrieben und mir gedacht .... OK, wenn schon Class-A mit den wenigst-möglichen Bauteilen im Signalweg, warum dann nicht gleich Röhren, statt Halbleitern?
Röhrenverstärker habe ich in den letzten 25 Jahren in Zeitschriften oder im Internet immer nur als astronomisch teure HighEnd-Juwelen aus meist Amerikanischen oder Deutschen Kleinserien kennengelernt. Als große Besonderheit der letzten Jahre ist aber der Aufstieg chinesicher Hersteller an die Weltspitze ernst zu nehmender Technik vonstatten gegangen. "Chinaschrott" und "Drahtverhau" ist noch gar nicht lange her, aber definitiv Schnee von gestern. So fand ich zum ungefähr gleichen Preis des obigen Verstärkers folgendes:

s-l1600.jpg


Wäre dieser Bolide angenommen von der Firma Reußenzehn, würde er den Gegenwert eines Autos kosten. Hier aber ist man mit 380 Euro dabei. Und es sind, wie man sieht, wirklich keine Billig-Kondensatoren verbaut:

s-l1600.jpg


Ich jedenfalls werde mir definitiv einen Class-A-Eintakter zulegen und dabei womöglich eher den Röhrenverstärker wählen. Nun sieht man, von wo bis wo man den Begriff "Kopfhörerverstärker" ansiedeln kann. Es beginnt bei einem USB-Stick mit Klinkenbuchse und endet bei einem Röhren-Monster von 6 Kilo.
Natürlich haben die beiden letzten Beispiele keinen DAC! Sie sind dann jeweils also nur 1 von 2 nötigen Modulen. Die Suche nach einem bezahlbaren, sehr guten Wandler könnte sich aber auch gemütlicher gestalten und der geringere Teil der Ausgabe sein. Ich jedenfalls werde als Übergangslösung vorerst dieses Teil kaufen:
https://www.ebay.de/itm/FX-AUDIO-Hi...377517?hash=item3d853d13ad:g:A-kAAOSw~E9cb2z4
Der enthält immerhin hochwertige Chips in der Wandlersektion, wie auch in der Verstärkung und dessen DAC könnte gut genug sein, als Teil für die Dauerlösung mit einem so mächtigen Kopfhörerverstärker wie oben.

Mancher wird mich jetzt für völlig verrückt halten und meine Vorschläge totalen Overkill nennen.
Aber langsam: erstens sind z.B. Flügel-Samples heute so hochwertig, dass sie auch eine feine Wiedergabekette verdienen. Und jetzt kommt das wichtigste Argument für den "Overkill":
die Doppelfunktion als Wiedergabekette für Klaviersamples beim Spielen und Üben und als feine Wiedergabekette zum Zelibrieren des Musikhörens zu Hause. Es ist dann also auch die Investition ins Hören der eigenen CD-Sammlung über einen hochwertigen Kopfhörer.
 
Und was spielst Du dann darauf mit diesem High-End-Sound? Menuette aus dem Notenbüchlein für A.M. Bach? :lol: Klar, man kann einen Lamborghini auch zum Zigarettenholen benutzen :lol:

Ja, Männer in unserem Alter kaufen sich gerne teures Spielzeug. Die Zeiten, zu denen wir noch Geschlechtsverkehr hatten, sind weitgehend vorbei, unsere Frau hat sich in ein kartoffelförmiges Etwas mit kurzen Haaren verwandelt... aber irgendwie brauchen wir noch irgendwie Spaß im Leben, etwas, auf das wir uns freuen können, also legen wir uns beknackte Hobbies zu, kaufen überteuerte Musikinstrumente, Kameras, Autos etc.

Kauf Dir einfach ein gutes E-Piano und ÜBE darauf, wenn Dein Ziel tatsächlich Schostakowitsch ist {oder auch nur was halbwegs Cooles spielen zu können). Du bist in der "Gear-Falle" - genauso wie Leute, die nicht fotografieren können und meinen, an diesem Zustand würde sich etwas ändern, wenn sie sich die neueste Sony mit 42 Megapixeln und das 3000-Euro-G-Master-Objektiv kaufen (oder gar eine Leica, hahahaha).
 
Ich kann den DAC mit integriertem KH-Verstärker von Oehlbach empfehlen. Verarbeitet Samples bis zu 32/192 und hat den Klang des Notebooks dramatisch verbesser mit den entsprechenden Kopfhörern (Focal Classic). Man findet das Teil unter der Bezeichnung "USB Bridge".
 
Interessanter Bericht, vielen Dank!

Mir wäre das auch viel zu viel Aufwand, mir reicht ein gutes Audiointerface (in meinem Fall das Audident ID4) am 08/15 Laptop und ein paar zumindest schon akzeptable Aktivmonitore (Behringer B2031A) bzw. ein guter Kopfhörer (Roland RH-A30). Damit macht das Üben und Spielen über Pianoteq doch deutlich mehr Spaß als über die eingebauten Klänge und es motiviert mich auch länger zu spielen.

Trotzdem finde ich so einen High-End Bericht im Bereich E-Piano-Klang / Verstärkung wirklich interessant, die Leute hier stellen ja auch stolz ihre 100k+ € Flügel vor, wieso sollte man sich dann für High End in diesem Bereich schämen?

Vielleicht ersetzt so etwas auch einmal mein akustisches Klavier, denn einen ganzen Raum mit einem Flügel zu blockieren hat man mir schon verboten.
 
Wer Rauschinger für eine professionelle Marke hält, dem ist nicht mehr zu helfen.
 
Klar, alles schlecht, generell... Im Test der ct lag das Behringer UMC204 HD nur knapp hinter besten, dem ID4:

"Preisbewußten Musikern, die möglichst viele Funktionen für kleines Geld suchen, sei das günstige UMC204 HD von Behringer empfohlen. Es bietet eine durchweg gute Signalqualität und unter Windows mit ASIO4All eine überraschend niedrige Latenz. Lediglich die Ausgangsspannung fällt etwas gering aus. Das dürfte in der Praxis beim Betrieb an aktiven Monitor- Lautsprechern jedoch keine Probleme bereiten."

Und zum ID4:
"Musiker, die nur ein Instrument in Mono in bestmöglicher Qualität aufnehmen wollen, greifen am besten zum Audient iD4. Es ist zwar spartanisch ausgestattet, wartet jedoch mit einer exzellenten Signalqualität auf – auch bei der Wiedergabe. Selbst für das fünf- bis zehnfache des Kaufpreises würde man kaum ein Gerät mit besseren Werten bekommen. "

c’t 2017, Heft 9, Seite 128ff.
 
Wie gesagt, es bringt doch rein gar nichts, das eigene noch unbeholfene Klimpern in höchster Hifi-Qualität zu hören. Außer dass man sinnlos Geld ausgibt. Der einzige Anwendungsfall, in dem so etwas sinnvoll wäre, wäre wenn man das E-Piano-Spiel aufnehmen wollte.
 
Wie gesagt, es bringt doch rein gar nichts, das eigene noch unbeholfene Klimpern in höchster Hifi-Qualität zu hören. Außer dass man sinnlos Geld ausgibt. Der einzige Anwendungsfall, in dem so etwas sinnvoll wäre, wäre wenn man das E-Piano-Spiel aufnehmen wollte.

Andererseits wird ja argumentiert, man bräuchte unbedingt ein Akustik - am Besten einen Flügel - sonst macht das ja auf Dauer keinen Spaß, weil das akustische Feedback etc. pp.
Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen?

Ich kann die eingebauten Samples meines Kawai über die eingebauten Boxen auch nicht mehr hören - schon nach relativ kurzer Zeit. Wohingegen meine Software-Pianos immer noch fantastisch klingen, sowohl über KH-Verstärker als auch über ordentliche Monitore.
Auch bei mir ist das Perlen vor die Säue, aber die Motivation ist höher, es klingt einfach toller, Resonanzen, Lebendigkeit, endlose lange Töne (kein Looping), Raumsimulation usw. machen einen riesen Unterschied über ordentliche Software und Hardware.

Ich habe übrigens als Soundausgabe eine Soundblaster ZXR, die ein spezielles KH-Verstärkermodul mitbringen. Das reicht für mich und klingt schon fantastisch mit ordentlichen Kopfhörern. Besser geht sicher immer, aber man landet dann auch schnell im esoterischen Grenzbereich mit 500 Euro Goldkabeln etc., die im Blindtest genau 0 bringen.
 
Musik machen macht einfach mehr Spaß, wenn es gut klingt. Das gilt wohl für alle Könnensstufen. Ob allerdings High End die Sache so viel besser macht? Da kann man sich ja fast schon besser ein tolles Klavier kaufen.

unsere Frau hat sich in ein kartoffelförmiges Etwas mit kurzen Haaren verwandelt... aber irgendwie brauchen wir noch irgendwie Spaß im Leben, etwas, auf das wir uns freuen können, also legen wir uns beknackte Hobbies zu

Zum Glück nehmen wir Männer im Alter ja ab und unsere weißen Haare, die immer weniger werden, machen uns ja nur attraktiver. Genau so wie etwas längere Nasenhaare. Auch charakterlich gewinnen wir ja meist dazu, denn granteln und bescheid wissen sind durchaus positive Attribute. Auf jeden Fall werden wir immer bessere Automobilisten, auch (und gerade) auf dem Beifahrersitz. Und weil unsere Frauen das vor Neid kaum aushalten können, machen sie dann (ohne uns!) solche Dinge wie Angstfreies Töpfern Für Frauen oder eine Heilpraktikerausbildung. Ist ja nur gerecht.......
 
Dann stellt sich irgendwann die Frage: was wäre eigentlich der theoretisch beste Verstärker? Es wäre der mit den wenigsten Bauteilen im Signalweg. Und da kommt man zwangsläufig zur wohl ältesten und primitivsten Verstärkerschaltung jemals, nämlich der Class-A-Schaltung im Eintaktbetrieb.

Ja, die älteste und primitivste Verstärkerschaltung mag das wohl sein. Aber die beste? Generationen von Ingenieuren wussten es nicht besser und haben nur immer neuen Murks entwickelt, klar... Da hat die Werbung mal wieder ganze Arbeit geleistet... :blöd:
 
Mensch Hase, ist doch egal wofür die Leute Ihr Geld ausgeben wenn man hart dafür gearbeitet hat und es einen glücklich macht warum nicht. Übrigens ich hab tatsächlich jemand gekannt der Mit seinem Lampe Brötchen geholt hat, was Solls .
 

Klar, kann jeder machen, wie er will. Ich habe hier auch einiges Zeugs rumstehen, das ich eigentlich nicht brauche und mir "weil ich Böcke dadrauf hatte" gekauft habe.

Worum es mir geht, ist, vor der großen Falle zu warnen, in die nicht wenige tappen: Man merkt, irgendwie kommt man im Lernen des UMGANGS mit dem Equipment nicht so wie erhofft weiter, irgendwie lässt der Spaß nach, irgendwie wird es mühsam, irgendwie lassen die Ergebnisse zu wünschen übrig... und schon treibt man sich auf den entsprechenden Internetseiten rum und guckt nach supergeilem neuem Equipment, von dem man sich den neuen Kick erhofft. "Jahaaa, wenn es dann richtig geil KLINGT, dann übe ich ja bestimmt viel lieber und fühle mich viel inspirierter, und DANN komme ich aus dem gegenwärtigen Loch raus und werde noch ziemlich gut!"

Newsflash: Nein, wirst Du nicht.
 
Ich habe übrigens als Soundausgabe eine Soundblaster ZXR, die ein spezielles KH-Verstärkermodul mitbringen. Das reicht für mich und klingt schon fantastisch mit ordentlichen Kopfhörern. Besser geht sicher immer, aber man landet dann auch schnell im esoterischen Grenzbereich mit 500 Euro Goldkabeln etc., die im Blindtest genau 0 bringen.
Naja, die Grenzen zum Vodoo sind eigentlich klar erkennbar, zumindest für Nicht-Deppen. Und jene, die allen Ernstes Mineralwasser mit gelöstem Extra-Sauerstoff kaufen, denen kann man natürlich auch Lautsprecherkabel schmackhaft machen, die bei Vollmond verdrillt worden sind.

@hasenbein,
kannst du denn wirklich nicht einmal vor dem Posten kurz nachdenken, ob das jetzt wirklich unbedingt sein muss, die Öffentlichkeit an deinen persönlichen Neurosen teilhaben zu lassen? Falls es dir tatsächlich noch keiner gesagt haben sollte: dein ständiges Herumtrollen, nur um auf dich aufmerksam zu machen, liest sich überhaupt nicht originell!

Du wärst zwar nicht der erste "Vollprofi" im Internet, der Anfängern den Besitz teurer Instrumente nicht gönnt, aber wenn du tatsächlich so ein Suptertrooper-Klavierprofi bist, denn musst du hoffentlich bald von einem gut bezahlten Konzerttermin zum nächsten hetzen und hast dann keine Zeit mehr, den ganzen Tag vor dem Computer schwitzend drauf zu warten, bis du dem nächsten Anfänger unverlangt unter die Nase reiben kannst, dass er die sprichwörtliche Sau ist, der die Perlen, also die teuren Musikinstrumente nicht zustehen, sondern nur einem Megavollprofi wie dir.

Nochmal sinngemäß: was ich mir kaufe, geht dich nichts an, wie auch ich es definitiv nicht wissen will, mit welchem Fahrzeug du deine Kippen holst oder mit welcher Kartoffelsorte du die Umrisse deiner Frau vergleichst.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Worum es mir geht, ist, vor der großen Falle zu warnen, in die nicht wenige tappen: Man merkt, irgendwie kommt man im Lernen des UMGANGS mit dem Equipment nicht so wie erhofft weiter, irgendwie lässt der Spaß nach, irgendwie wird es mühsam, irgendwie lassen die Ergebnisse zu wünschen übrig... und schon treibt man sich auf den entsprechenden Internetseiten rum und guckt nach supergeilem neuem Equipment, von dem man sich den neuen Kick erhofft. "Jahaaa, wenn es dann richtig geil KLINGT, dann übe ich ja bestimmt viel lieber und fühle mich viel inspirierter, und DANN komme ich aus dem gegenwärtigen Loch raus und werde noch ziemlich gut!"

Newsflash: Nein, wirst Du nicht.

Newsflash: Du hast keine Ahnung.

Ein schönes Instrument inspiriert zu mehr und besserem Üben, immer, bei jedem. Einem Instrument mit Wert bringt man auch mehr Wertschätzung entgegen und vielleicht beschäftigt man sich dann sogar mit den Innereien und versteht danach, warum bestimmte Sachen im Spiel funktionieren oder auch nicht.

Und sich gescheites Equipment für Aufnahmen zu kaufen, intensiviert das noch, weil man auf den Aufnahmen schön klingen möchte. Das wiederum fürhrt dazu, dass man anfängt, sich mit Mikrofonierung, Akustik, Dämmung und Signalwegen zu beschäftigen. Am Ende steht ein Erkenntnisgewinn, der deutlich und spürbar offenhörlich ist und der einen dafür belohnt, dass man sich mit etwas beschäftigt hat.

Kann natürlich sein, dass Dir schon als Kind der Spieltrieb aberzogen wurde, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Alternative Erklärung: Purer Neid. Ja nun...
 
Mal ein Update: nach noch ein bisschen Extra-Recherche sieht man, dass bestimmte Geräte von bestimmten Marken immer und immer wieder genannt werden, in Testberichten, wie in Foren, die sich wohl als legendäre Glücksfälle im Preis/Leistungs-Verhältnis herausgestellt haben. Und solange man (mit Ausnahme des Kopfhörers) gebraucht kauft, kann man noch ein bisschen sparen. So ist es für mich jetzt ein Verstärker von Burson Audio geworden, mit integriertem DAC, den ein Testmagazin sofort als neue Referenz gekürt hat. Und wo immer so ein Ausnahmegerät diskutiert wird, findet man auch die Empfehlungen, in Paarung mit welchem Kopfhörer man dann wirklich am Ziel seiner Träume ist. In diesem Fall z.B. liest man dann immer wieder vom Audeze LCD-2, der um die 1.000 Euro kostet, ein Kopfhörer mit schnellen Planarstrahlern.
Obwohl es auch (allen Ernstes) Kopfhörer für 10.000 und Speisegeräte für 5.000 gibt, sind 2.000 für alles noch eine Region, wo man wirklich jeden Euro für Innovation und Uhrmacherqualität bezahlt hat und schon die Region, wo es noch besser eigentlich gar nicht mehr geht. Das sagen auch mehrheitlich die HiFi-Freaks und nehmen Kombis, die davon noch das Zehnfache kosten, nicht ernst.

2.000 wäre damit also wohl die magische Zahl für eine referenzklassige Kopfhöreranlage. Daran gemessen, dass manche das 20-fache nur für ein Auto ausgeben ... finde ich das erst recht nicht überzogen, wenn man gleich 2 kulturbasierte Anwendungsfelder damit abdeckt: zum Klavierspielen, wie auch zum Genießen einer Mahler-Sinfonie, die man so vielleicht noch nie in den eigenen vier Wänden gehört hat.

Was die auch erwähnte China-Ware betrifft, bleibt ein Rest Mißtrauen. Wenn ich in Ebay eine fertig bestückte Platine mit dem wohl besten DA-Wandler-Chip der Welt für 20 Euro kriegen kann und ich woanders lese, dass dieser Chip alleine im Einkauf schon 35 Dollar kostet...
 
Naja, die Grenzen zum Vodoo sind eigentlich klar erkennbar, zumindest für Nicht-Deppen. Und jene, die allen Ernstes Mineralwasser mit gelöstem Extra-Sauerstoff kaufen, denen kann man natürlich auch Lautsprecherkabel schmackhaft machen, die bei Vollmond verdrillt worden sind.

@hasenbein,
kannst du denn wirklich nicht einmal vor dem Posten kurz nachdenken, ob das jetzt wirklich unbedingt sein muss, die Öffentlichkeit an deinen persönlichen Neurosen teilhaben zu lassen? Falls es dir tatsächlich noch keiner gesagt haben sollte: dein ständiges Herumtrollen, nur um auf dich aufmerksam zu machen, liest sich überhaupt nicht originell!

Du wärst zwar nicht der erste "Vollprofi" im Internet, der Anfängern den Besitz teurer Instrumente nicht gönnt, aber wenn du tatsächlich so ein Suptertrooper-Klavierprofi bist, denn musst du hoffentlich bald von einem gut bezahlten Konzerttermin zum nächsten hetzen und hast dann keine Zeit mehr, den ganzen Tag vor dem Computer schwitzend drauf zu warten, bis du dem nächsten Anfänger unverlangt unter die Nase reiben kannst, dass er die sprichwörtliche Sau ist, der die Perlen, also die teuren Musikinstrumente nicht zustehen, sondern nur einem Megavollprofi wie dir.

Nochmal sinngemäß: was ich mir kaufe, geht dich nichts an, wie auch ich es definitiv nicht wissen will, mit welchem Fahrzeug du deine Kippen holst oder mit welcher Kartoffelsorte du die Umrisse deiner Frau vergleichst.

Newsflash: Du hast keine Ahnung.

Ein schönes Instrument inspiriert zu mehr und besserem Üben, immer, bei jedem. Einem Instrument mit Wert bringt man auch mehr Wertschätzung entgegen und vielleicht beschäftigt man sich dann sogar mit den Innereien und versteht danach, warum bestimmte Sachen im Spiel funktionieren oder auch nicht.

Und sich gescheites Equipment für Aufnahmen zu kaufen, intensiviert das noch, weil man auf den Aufnahmen schön klingen möchte. Das wiederum fürhrt dazu, dass man anfängt, sich mit Mikrofonierung, Akustik, Dämmung und Signalwegen zu beschäftigen. Am Ende steht ein Erkenntnisgewinn, der deutlich und spürbar offenhörlich ist und der einen dafür belohnt, dass man sich mit etwas beschäftigt hat.

Kann natürlich sein, dass Dir schon als Kind der Spieltrieb aberzogen wurde, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Alternative Erklärung: Purer Neid. Ja nun...

Na, hier herrscht aber ein rauher Umgangston. Hasenbein hat doch nur ganz normale Argumente geliefert. Alles plausibel. Wenn ich daran denke, was ich mir in den Wechseljahren alles gekauft habe...
 

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