Die Kirche(n) und ihre Vergütung

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MartinH

Guest
In einer anderen Gruppe gelesen (Kirchenmusikliste), Erzbistum München, "Ehrenamtler", Honorar-Entschädigte, Kasualienbegleitung

< Nun wurde uns untersagt, für diesen Aufwand ein Honorar zu verlangen. Standard-Gottes-dienst-Rate, das wars. Diskussionen über Aufwand, Selbständigkeit, Steuerehrlichkeit usw. verlaufen im Sande.

Unmöglich, gerade bei diesem regelmäßig erheblichen Mehraufwand und teils völlig abseitigen Forderungen, bei denen sowohl Neben- als auch Hauptamtliche von den sogenannten "Fachberatern" völlig im Stich gelassen werden. Außerdem glaube ich kaum, dass diese Institution, die außer einem kläglichen Honorar (hier aber sogar auch oft von den Kasulienleuten bezahlt) 0,0 Verantwortung und Absicherung übernimmt, und mit der keinerlei Vertrag besteht, hier in irgendeiner Hinsicht weisungsbefugt ist. Wenn man sich im Vorfeld über ein Angebot einig wird, das über diesen lächerlichen Satz hinausgeht, dann kann das keiner verhindern. Was leider auch wieder anklingt, Streit will man nicht, und der Musik wegen etc...
Wann endlich kriegen diese regelmäßig ausgebeuteten Musiker ihre Hintern hoch und "streiken"? Die Kirchemmusikverbände dürften da wie gewohnt keine große Hilfe sein. Vielleicht, weil man es sich mit den rundum bekannten Kumpels nicht verscherzen will. Da kennt man genug haarsträubrnde Geschichten.
 
Ah, nach einem weiteren Beitrag: er scheint doch irgendwie (geringfügig?) angestellt zu sein. Warum sollte man dann extra Zeit aufwenden, die nicht bezahlt wird? Und wenn man die mitrechnet und als Qualifizierter nicht mal auf Mindestlohn kommt, kann ja was nicht stimmen. Vielleicht sollte auch hier der Staat/Zoll mal die Zügel anziehen.
Ubd da zeigen sich wieder die "Segnungen" des anachronistischen "wir-haben-uns-alle-lieb-" sog. Dritten Wegs:

<Rechtliche Mittel dürfen und wollen wir nicht einsetzen; Einsicht ist allerdings keine zu erwarten.

Mal schauen, wer sich das in Zukunft noch antut und wann sich die schwäbischen Inscheniörs-Organonalos und CD-Player sich verbreiten. Anstatt laufend teure überdrehte Spielzeuge mit erbetteltem Geld (selbst für Turnuswartungen, Wahnsinn) zu bauen und schöne Worte abzusondern und die ganze Welt zu belehren sollten die Verantwortlichen vielleicht mal besser die absoluten Basics in Ordnung bringen.
 
Ubd da zeigen sich wieder die "Segnungen" des anachronistischen "wir-haben-uns-alle-lieb-" sog. Dritten Wegs:

<Rechtliche Mittel dürfen und wollen wir nicht einsetzen; Einsicht ist allerdings keine zu erwarten.

Möglichkeit A:
"Dienst nach Vorschrift" gnadenfrei durchziehen.

Mit dem freundlicher Hinweis:
"Leider kann ich für ihre Hochzeit/Taufe/Beerdigung keine Zusatzleistungen erbringen, denn die Mehraufwände dürfen nicht vergütet werden. Wenn sie Zusatzleistungen möchten, müssen sie in eine andere Kirche, außerhalb des Erzbistums München. Beschwerde bitte an <zuständige Stelle>."

Möglichkeit B:
Kündigen und als freier Organist arbeiten.

Verstehe ich nicht.
Ein Hochzeit z.B. kostet doch gerne mal deutlich >10k€. Da soll kein Hunni für die Musik drin sein!? Und das 'von oben' untersagt? Lächerlich.

"Die Menschn fühlen sich immer weniger durch die Kirche vertreten."
Warum wohl!?

Grüße
Häretiker

PS:
Ich betrachte das ja als Außenstehender (Atheist). Aber es ist selbstverständlich, dass meine Freundin (Organistin) bei Zusatzleitungen einen Extra-Obulus bekommt (vom Brautpaar, ...). Mitunter unterstütze ich sie da (z.B. Sopransax und Orgel).
 
Ah, nach einem weiteren Beitrag: er scheint doch irgendwie (geringfügig?) angestellt zu sein. Warum sollte man dann extra Zeit aufwenden, die nicht bezahlt wird? Und wenn man die mitrechnet und als Qualifizierter nicht mal auf Mindestlohn kommt, kann ja was nicht stimmen. Vielleicht sollte auch hier der Staat/Zoll mal die Zügel anziehen.
Schon mal was von "Ehrenamt" gehört?

Glaubst Du ich bekomme meine Lektorendienste bezahlt?

Denkst Du meine Ordnerdienste werden vergütet?

Bezahlt Dir jemand was, wenn Du einer alten Dame über die Straße hilfst?

Kriegst Du Geld, wenn Du zu Hause am Klavier spielst?
 


Es geht um Sonderwünsche. Da gibt es schon mal Sonderwünsche, die einige Stunden Mehrarbeit erzeugen. Wäre kein Problem,. wenn man dafür eine Vergütung nehmen dürfte. Darf man aber nicht. Darum geht es doch hier, oder!?

Wer Grundkenntnisse in Noten hat, spielt die vom Blatt und kann die nach dem 3. mal auswendig.

Hahahaaaaaa! Noten! Köstlich! Wenn es so einfach wäre, dass man für Sonderwünsche die Noten herumfliegen hätte!

Grüße
Häretiker
 
Es geht um Sonderwünsche. Da gibt es schon mal Sonderwünsche, die einige Stunden Mehrarbeit erzeugen. Wäre kein Problem,. wenn man dafür eine Vergütung nehmen dürfte. Darf man aber nicht. Darum geht es doch hier, oder!?



Hahahaaaaaa! Noten! Köstlich! Wenn es so einfach wäre, dass man für Sonderwünsche die Noten herumfliegen hätte!

Grüße
Häretiker


Was meinst wohl wie viel Zeit Ordnerdienste in Anspruch nehmen - Sperr doch mal bei der Fronleichnamsprozession die Straßen ab und laß Dich von den Radlfahrern anmotzen (die Kraftfahrer hatten wenigstens Verständnis).

Aber es zwingt einen ja niemand ein solches zu tun.

Und Noten - mei, wennst was spielen sollst, kriegst auch die Noten umsonst.

In der Regel hat allerdings jeder ein eigenes Exemplar des GL und doch liegen genug Exemplare auch in der Kirche aus, wo auch wieder mal das eine oder andere geklaut wird (warum auch immer?)

Ich tät ja auch bei uns in der Gemeind ehrenamtlich , also ohne Bezahlung zu den Gottesdiensten spielen, nur der jeweilige "Kantor" dort, welcher dies auch ehrenamtlich tätigt, steht halt mehr auf A Capella, der will keine Orgel.

Mitunter geht es halt nicht immer ums Geld, und wer an ehrenamtlichen Tätigkeiten was verdienen will, der soll es besser gleich bleiben lassen.

Geld verdienen kann man mit seinem Beruf - wenn er die entsprechenden Aufträge bekommt, Ehrenamt ist eine gemeinnützige Sache von der alle was haben.
 
Und Noten - mei, wennst was spielen sollst, kriegst auch die Noten umsonst.

Du verstehst es einfach nicht.

Das Brautpaar oder die Familie des Verstorbenen hat einen Sonderwunsch.
Dieser Sonderwunsch ist kein Gemeindelied.
Kein Gemeindelied.
Es steht nicht im Gesangbuch.
Oder es gibt Noten, aber muss sie arrangieren.
Oder, oder, oder.
Aber es ist kein Gemeindelied.
Es steht nicht im Gesangsbuch oder so.
Weil es kein Gemeindelied ist.
Vielleicht ist es ein Lieblingslied des Verstorbenen.
Das steht aber nicht im Gesangsbuch.
Es gibt Leute, die haben Lieblingslieder, die nicht im Gesangsbuch stehen.
Schwer vorzustellen, ich weiß.
Aber die meisten Lieder dieser Welt stehen nicht im Gesangsbuch.
Ich hoffe, es ist klar geworden.

Ich habe jedenfalls als Unterstützung der Orgenistin auch mal mehrere Stunden am Sopransax geübt. Weil es nicht-trivial war. Und es stand auch nicht im Gesangsbuch. War auch kein Gemeindelied. Im Gesangsbuch stehen auch keine Bearbeitungen für Sopransax und Orgel.

Grüße
Häretiker
 

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