Die europäische Klavierschule 3 mit CD oder ohne?

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newbie123

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Hallo

ich habe mir oben genanntes Übungsbuch gekauft. Jetzt überlege ich ob ich mir noch die dazugehörige CD zulege.
Ist die CD unbedingt erforderlich? Was meint ihr?
 
Ob eine CD "unbedingt erforderlich" ist, darüber kann man streiten.
Ich persönlich finde es gut, wenn ich Übungsstücke nach Belieben anhören kann und höre wie sie klingen soll(t)en. Mir hilft das eine musikalischen Zielvorstellung im Kopf zu haben, an der ich mich dann beim Üben orientiere.
 
Habe mir nun doch die Version mit CD bestellt.
 
CD oder nicht CD

Ja, wenn es nun mal in den Fingern kribbelt, kauft man halt doch. Ich habe in der Regel mit solchen Begleit-Cd's keine guten Erfahrungen. Wie siehst du das nun? Denn die CD hast du dir ja nun gekauft. Bin gespannt, was du sagst.
 
Hallo! Die europäische Klavierschule sagt mir zwar nichts, dafür aber die russische. Zu dieser gibt es ebenfalls entsprechende CDs und ich muss sagen, mir helfen diese sehr. Ohne würde ich sicher nicht so gut voran kommen. Abgesehen vom besseren Üben finde ich es auch hilfreich, mir die Stücke einfach so anhören und dann entscheiden zu können, welches ich als nächstes lernen möchte. Je nach dem, was mir eben gefällt. Letztendlich entscheidet aber natürlich schon noch meine Klavierlehrerin mit, ob ich dem ganzen auch schon gewachsen bin. Aber insgesamt: gute Sache mit den CDs!
Filou :-)
 
Also ich habe das Heft mit CD bestellt und bekomme es erst nächste Woche und werde wahrscheinlich erst in 2-3 Wochen anfangen damit zu arbeiten. Generell kann ich aber sagen das die CD`s die bei den Übungsheften insofern geholfen haben, das, wenn ich ein Lied nicht kannte, ich es mir erstmal anhören konnte und so natürlich etwas einfacher dazu gekommen bin das Stück richtig zu spielen. Also, wenn man ein Lied überhaupt nicht kennt dauert es schon etwas länger es sich nur aufgrund des Notentextes zu erschließen. Da haben die CD´s bisher schon immer etwas geholfen, daher habe ich auch wieder mit CD bestellt.
 
Die Frage, ob man sich die Stücke vorher anhören sollte, die man sich erarbeiten will, wurde hier schon des öfteren diskutiert.

Es mag sicherlich einfacher (härter formuliert: bequemer!) sein, sich ein Stück manuell anzueignen, das man schon vom Hören her kennt. ich halte eine andere Vorgehensweise für sinnvoll: Zunächst einmal sollte die Auseinandersetzung mit dem Notentext an erster Stelle stehen: Was ist dort notiert. Das betrifft nicht nur Tonhöhen und -dauern, sondern auch all das, was "zwischen den Zeilen" steht, bzw. das, was der Komponist als selbstverständlich voraussetzt und deswegen nicht eigens aufschreibt. D.h. ich muß mir Gedanken machen über melodische Verläufe, wo liegen die Schwerpunkte, die Zäsuren, in welchem klanglichen Verhältnis stehen die einzelnen Stimmen (Hände) zueinander. In diesem Stadium ist es als Lehrer meine Aufgabe, den Blick (das Gehör) des Schülers zu schärfen und darauf zu achten, daß sich keine Fehler einschleichen und festsetzen.

Wenn ich mir anhand der Fakten (des Notentextes) eine Meinung (Vorstellung / Interpretation) gebildet habe, ist es sinnvoll, meine Meinung mit anderen Vorstellungen zu konfrontieren. Erst jetzt gehe ich als Lehrer hin, spiele meine Version vor und sage: "So empfinde ich es." Im Idealfall entwickelt sich ein Gespräch über das Für und Wider. Wobei ich als Lehrer schon versuche, darauf hinzuwirken, daß mein Schüler auch andere Interpretationsvarianten einstudiert - selbst wenn er sie im Augenblick nicht plausibel findet. Die Idee dabei: Erst wenn ich verschiedene Darstellungsformen beherrsche, bin ich wirklich frei zu entscheiden.

Das Vorspielen des Lehrers wird bei dieser Herangehensweise ästhetisch-argumentativ reflektiert. Und genau hier liegen die Schwächen der CD-Einspielungen. Sie haben die Aura der "Unfehlbarkeit" und erlauben keine argumentative Auseinandersetzung.

Ich habe meinen Ansatz hier bewußt schematisch dargelegt. In der Praxis gehen natürlich das eigenständige Erarbeiten und Vorspielen durchaus Hand in Hand.

Mein Ziel als Lehrer ist natürlich auch, meinen Schülern von Anbeginn an die Scheu zu nehmen vor Stücken, die sie nicht kennen. Ich sehe es als "Abenteuerurlaub ohne die Notwendigkeit einer Malaria-Prophylaxe", als "Bungee-Springen ohne Gefahr für Leib und Leben".

Ein weiterer Aspekt (der allerdings nicht direkt die Einspiel-CDs zu Klavierschulen betrifft): Ich erlebe es oft, daß Schüler mit Noten ankommen von Stücken, die sie irgendwo gehört haben, und sagen: "Das möchte ich spielen!" Sie haben dann etwas im Ohr, das mit dem Notentext überhaupt nicht übereinstimmt, und sie sind in ihrer Hörgewohnheit so befangen, daß sie die Diskrepanzen überhaupt nicht wahrnehmen. (Wohlgemerkt: dies passiert nicht nur Anfängern, sondern auch fortgeschritteneren Spielern!) - Ich finde es ausgesprochen schwierig, in solchen Fällen etwas musikalisch Plausibles auf die Beine zu stellen.
 
Ja, praktisch mache ich es auch so, dass ich das Stück erstmal, so weit geht, ohne es vorher zu hören, übe. Ich setze die CD eigentich auch nur dann ein, wenn ich schon einige Zeit geübt habe und ich mir über einzelne Stellen im Unklaren bin bzw. dort nicht mehr weiterkomme.
 
CD - hm ... es reizt natürlich

Es tut mir gut, auch mal einen Lehrer, Fachmann zu hören.
Koelnklavier, Du hast Dir ordentlich Mühe gegeben mit Deinen Ausführungen. Und ich habe mir eine müde Mark, nee €, gespart. Denn auch solche Worte kosten im Unterricht Geld.
Schöne Anhaltspunkte. Danke, KK.
Kulimanauke
 

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