Defekt (Kordel Hammernussfeder) selbst beheben?

  • Ersteller des Themas pegatom
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Sonst wäre ja noch die Alternative das Du Dir ein Frequenzmeßgerät besorgst, das Förster einmal vom Förstl stimmen lässt, alle Werte notierst und dann für zukünftige Stimmungen irgendeinen Stimmer holst der das Klavier einfach nach den Frequenzvorgaben stimmen muß.

Meine Erfahrung ist auch, daß die meisten Stimmer offensichtlich nur auf die erzielte Tonhöhe aber nicht auf die klanglichen Rückmeldungen des Instrumentes achten; grade im Bassbereich bei eigentlich allem was kleiner als ein Konzertflügel ist, ist der Klangeindruck durch eine, dem Instrument individuell angepasste gespreizte Stimmung viel wichtiger als die korrekte mathematische Tonhöhe weil bei solcher das Instrument meist wie ne Konservenbüchse klingt.
 
Sonst wäre ja noch die Alternative das Du Dir ein Frequenzmeßgerät besorgst, das Förster einmal vom Förstl stimmen lässt, alle Werte notierst und dann für zukünftige Stimmungen irgendeinen Stimmer holst der das Klavier einfach nach den Frequenzvorgaben stimmen muß.

Meine Erfahrung ist auch, daß die meisten Stimmer offensichtlich nur auf die erzielte Tonhöhe aber nicht auf die klanglichen Rückmeldungen des Instrumentes achten; grade im Bassbereich bei eigentlich allem was kleiner als ein Konzertflügel ist, ist der Klangeindruck durch eine, dem Instrument individuell angepasste gespreizte Stimmung viel wichtiger als die korrekte mathematische Tonhöhe weil bei solcher das Instrument meist wie ne Konservenbüchse klingt.

Ja, eine schöne Spreizung im Bass bei einem Kleinklavier bewirkt wahre Wunder! ;) Stimme ich voll und ganz zu!
 
Hallo Klaviermacher,
hallo Forum!

Lange hat´s gedauert, aber endlich kann ich nun berichten!

Bin heute erst zum Tausch der Kapseln gekommen. Kurzum:
gute 4 Stunden Arbeit (inkl. Kaffeetratscherl) - und: FUNKTIONIERT JETZT WIEDER ALLES TOP! :p
Aber: ganz so leicht wie ursprünglich vorgestellt war es nun doch nicht.

Die Arbeitsschritte waren:
- Ausbau der Mechanik, - Demontage der Kapseln (dabei wurde festgestellt, dass keine Zettel od. sonstige Helferlein zum Ausrichten von YAMAHA montiert waren), - Abbau der alten Kapsel vom Hammer, - Montage der neuen Kapseln, - Rückmontage der Hammer an die Mechanik, - Einbau der Mechanik ins Klavier, - Anpassen der einzelnen Hammerlage an die jew. Saiten;
- und dieser letzte Schritt hatte es in sich!
Wie von Klaviermacher u. Klavierbauer prophezeit waren die Hämmer nach dem Einbau in die Mechanik trotz Führungssystem (ähnl. Nut- u. Feder) komplett neben den ursprünglichen Lagen an den Saiten. Die Einrichtung erforderte die meiste Geduld. Aufgrund der deutlichen Einkerbungen an den Hämmern waren auch die klanglichen Unterschiede bei geringster Hammerabweichung enorm! Für mich interessant waren dabei die stattfindenden Klangveränderung, ähnlich einem Intonierungsversuch mit unterschiedlichsten Hammervarianten.

Fazit: Würde es jederzeit wieder machen. Bin aber auch überzeugt, dass das Klavier jetzt nicht mehr 100%ig klingt wie vorher. (hab zwei vorher etwas hart bzw. scharf klingende Hammer minimal versetzt und schon war die Schärfe weg... das ganze war in Summe also eine sehr heikle Gefühlssache... mal sehen... irgend wo kitzelt jetzt schon das Verlangen nach einer richtigen Intonation...?)


Vielen Dank an alle die mir mit ihrem Rat zur Seite standen!

@klaviermacher:
Dir gilt mein ganz besonderer Dank. Deine Tipps trafen jeweils haargenau! Habe übrigens auch versuchsweise eine alte Kapsel wieder rückmontiert - auch bei dieser war der Sitz (Lage Hammer an Saite) nicht mehr 100%ig. Mir fällt grad ein, dass ich selbst einen Papierstreifen unter den Kapseln hätte anbringen können, fürs nächste Mal - hab aber nicht daran gedacht?

@klavierbaumeister
Nach dieser ganzen Aktion weiß ich wofür du all die speziellen Eisen brauchst! Es ging bei mir zwar auch ohne - aber wer weiß, eine dritte Hand hätt ich schon gut gebrauchen können!

@Petz
Du sprichst mir aus der Seele. Den Plan hatte ich in leicht abgewandelter Form schon lange. Mit z.B. TuneLab lassen sich die Stimmungen schön kontrollieren und jederzeit wieder reproduzieren. Nur wollte ich ursprünglich die Stimmungen irgend wann mal selbst durchführen. Der Hammer folgt im Moment meinem Willen noch nicht ganz so...

... und es hat mir einer einen Strich durch meine Planung gemacht: :p
KLAVIERMACHER!!! :D

... über unser Treffen schreibe ich am besten gesondert!?!

Also einstweilen herzlichen Dank und mein eindeutiges JA an alle! Selfmade kann durchaus Spaß machen!

LG,
Thomas
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
dass sich der Klang verändert, wenn die Hämmer nicht mehr genau so sitzen wie vorher, kann man auch positiv nutzen. Diesen Tipp hab ich aus einem amerikanischen Forum, funktioniert aber nur bei Flügeln:

man kann eine Visitenkarte neben die Klaviatur stecken, so dass sich der Verschiebemechanismus bewegt. Also so, dass sich die ganze Mechanik einen Millimeter nach rechts bewegt. Und schon treffen die Hämmer nicht mehr mit den Rillen auf die Saiten, sondern daneben. Somit hat man einen ganzen Flügel in 10 Sekunden "Intoniert". Muss man erst mal drauf kommen ;) Okay, nicht gerade fachgerecht, aber irgendwie pfiffig.
 
Und nach kurzem Spielen schlagen die Hämmer wieder in die alten Rillen, aber leicht versetzt. Dadurch werden dann die Achsen einseitig belastet und schlagen aus. Also nicht wirklich zu empfehlen ausser zu versuchszwecken.
Zum groben einstellen der Hammerposition z. B. bei neuen Hammerköpfen, ist aber das Unterlegen eine gute möglichkeit.
 

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