Cziffra, Stadtfeld - Bahnhof?!;)

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pianina

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20. Sep. 2007
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Hallo liebe Klavierwissenden,
ich habe folgende Frage, da ich oft von Eurem ganzen Klavierwissen hier total positiv überwältigt bin.
Oft sprecht Ihr über Komponisten, Pianisten, Stücken in einer derarten Selbstverständlichkeit, dass ich manchmal nicht unterscheiden kann, ob das jetzt Grundwissen ist oder schon von den langjährigen Erfahrungen abhängig ist.

Wenn ich von Namen wie "György Cziffra" oder "Martin Stadtfeld" höre, gucke ich hier vor dem Bildschirm ganz verschämt unschuldig pfeiffend durch die Gegend, weil ich z. B. von denen noch nie was gehört habe ;)
Auch, wenn ich einige bekannte Komponistennamen kenne, kann ich nicht unbdingt zuordnen, was sie/welchen Stil sie spielen.

Habt Ihr Euch diese Kenntnisse/Erfahrungen im Laufe Eurer "Klavierkarriere" angeeingnet, wenn Ihr entsprechende Stücke gespielt habt bzw. Euch dann ja auch intensiver mit Klaviermusik als solches beschäftigt habt?

Oder habe ich da einfach ein zu geringes Allgemeinwissen in diesem Bereich?
:( Ich bin nicht gerade mit klassischer Musik aufgewachsen. Bisher (bzw. bis zum Klavierspiel) habe ich sie einfach nur manchmal gehört - ohne auf Komponist etc. zu achten (schäm). Durch das Klavierspiel und das Forum bin ich natürlich schon viel aufmerksamer geworden :)

LG, pianina
 
Mein Leben

Ich mache viele Dinge, vor allem fahre ich gerne Rad, aber in den letzten Jahrzehnten habe ich mich auch täglich wohl im Durschnitt ca. 8-10 Stunden mit Musik hören und machen beschäftigt. Da kommt schon was zusammen.
als Musiker lese ich natürlich auch die redaktionellen Beiträge der Zeitungen, Internetberichte und durchstöbere Seiten wie youtube nach Interessantem.

Ich hoffe ja, du kennst zumindest Bill Kaulitz, oder hast du von seinen letzten Auftritten nix mitbekommen ?
 
@klavigen
na ja, ob ich Tokio Hotel zur wissenswerten Komponisten/Pianisten zählen würde, ich weiß nicht ;)
 
Ich sehe es ähnlich wie klavigen (obwohl ich glaub ich noch etwas jünger bin :D ):

1. Von sehr klein auf (ca ab 10J) grosses Interesse.
2. Vater grosser Musikliebhaber (Klassik)
3. Soweit ich zurückdenken kann, immer immens viel Musik gehört, Bücher über Musik, Pianisten, Komponisten ect gelesen. (Während andere Kinder im Wald die ersten Zigaretten geschmökt haben...).
4. Was irgendwie erhältlich war (Bekannte, Schule, Bibliotheken, etc) ausgeliehen.
5. Hunderte LPs (anderer Leute) auf Kassetten kopiert (das waren Speichermedien, die man im letzten Jahrtausend noch benutzte :D)
habe heute noch Kisten voll mit Kassetten...
6. als Klavierschüler alles verschlungen, alles gefragt, ...

es ist eine Mischung zwischen tiefstem Interesse ("Feu sacré" * ) und vielen Jahren dran bleiben und nie stehen bleiben.

So habe ich heute zum Glück (oder leider, für diejenige die mit mir zusammen leben muss...) um Thema Musik, Klavier (Bücher auch Pädagogik und weitere Wissenschaften):
rund 4000 CDs
500 DVDs
noch ca 500 VHS-Videos (muss ich mal einen Teil kopieren)
1 Zimmer voller Noten (dort stehen auch noch 3 Klaviere)
1 Zimmer voller Bücher.



* Meine Schüler sagen mir zuweilen, dass ich ganz leuchtende Augen bekäme, wenn ich über Klavierspielen, Pianisten, Klavierstücke, Musik allgemein ect referiere...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
WOW!

es ist eine Mischung zwischen tiefstem Interesse ("Feu sacré" * ) und vielen Jahren dran bleiben und nie stehen bleiben.

Bei mir ist natürlich auch das "theoretische" Interesse enorm gestiegen seitdem ich seit einem guten halben Jahr selber an den Tasten sitze. Das macht alles "begreifbarer", auch wenn ich ja (fast noch) nichts selber spielen kann... Aber zu meiner Schande muss ist gestehen, dass (zumindest zur Zeit) das "Feu sacré" (und ein wenig auch die Zeit) fehlt, um mich so AUSSERORDENTLICH damit zu beschäftigen. Mir reicht es zur Zeit, wenn ich im Rahmen meines Klavierspiels meine "fachlichen Kenntnisse" erweitere. Natürlich auch immer mit einem kleinen Blick über den Tellerrand, damit man neue Anreize und Ziele entdeckt! Aber ich glaube, da muss ich noch lange die Augen und Ohren offen halten...
 
Ich interesse mich auch noch nicht so lange für Klassik (ca. 3/4 Jahre), habe aber in der Zeit schon etwas Wissen zusammengetragen. Meine Empfehlung ist, wenn du z.B. einen Pianisten oder Komponisten auf Youtube hörst, diesen Namen bei Wikipedia einzugeben. Von da aus kriegst du auch weitere Links und kannst immer weiter lesen. So kriegst du dann auch immer gleich einen guten Überblick über den historischen Kontext, d.h. also auch über andere Musiker, die zu dieser Zeit gelebt haben.
Zudem finde ich, dass Wikipedia Artikel im Allgemeinen eine gute Quelle darstellen, da die Texte meist gut geschrieben/aufgebaut sind.
 
Gut, etwas ist noch vergessen gegangen:

Profis beschäftigen sich rein quantitativ schon viel intensiver mit der Materie.
Nicht weil sie super schlau sind, sondern weil sie sich hauptsächlich damit beschäftigen und es auch über viele Jahre gelernt, studiert und selber gemacht haben.
Also quantitativ als auch qualitativ idR den viel grösseren Input haben als der interessierte Amateur.

Der Profi kennt idR die Klavierliteratur viel besser (sowohl in die Breite als auch in die Tiefe), kennt die Pianisten (auch oder v.a. die schon länger verstorbenen,grossen Klaviergiganten) und er kennt die ganze Musikthematik. Weil er sich täglich sehr intensiv damit befasst.

Wie der Arzt mit Medizin und der Informatiker mit Computern.

Deshalb dürft ihr sehr interessierte, motivierte und nicht weniger Musik liebende Laien :D euch nicht allzu beeindrucken lassen, wenn wir "Insider" über Leute, Stücke, Aufnahmen reden, die ihr nicht mal kennt.

Interessiert euch weiter, recherchiert, fragt hier nach: Genau so werdet ihr euer Wissen auch immens vergrössern.


;)
 
Deshalb dürft ihr sehr interessierte, motivierte und nicht weniger Musik liebende Laien :D euch nicht allzu beeindrucken lassen, wenn wir "Insider" über Leute, Stücke, Aufnahmen reden, die ihr nicht mal kennt.

Interessiert euch weiter, recherchiert, fragt hier nach: Genau so werdet ihr euer Wissen auch immens vergrössern.


;)

An dieser Stelle sei mal gesagt, dass es hier im Forum ganz toll ist, wie sehr Ihr Profis hier auf die Laien eingeht, behilflich seid und uns an Eurem Wissen teilhaben lasst! Und das (soweit ich es verfolgt habe) in einer sehr einfühlsamen und nicht oberlehrerhaften Art und Weise!
 

Kenntnisse woher?

Hallo Pianina,
Zitat von Dir:
Ich bin nicht gerade mit klassischer Musik aufgewachsen. Bisher (bzw. bis zum Klavierspiel) habe ich sie einfach nur manchmal gehört - ohne auf Komponist etc. zu achten (schäm). Durch das Klavierspiel und das Forum bin ich natürlich schon viel aufmerksamer geworden

Du sagst ja schon selbst die Antwort.
Mir geht es auch so wie vielen, die schon geantwortet haben:
Die vielen Jahre das eigene Spielen, das Interesse an Klaviermusik und anderen Interpreten führte zwangsläufig zu größerem Wissensumfang. Das Forum und Konzertbesuche sowie Diskussionen mit Gleichinteressierten trugen dann zu weiteren Kenntnissen auch noch bei.
Mir, der nicht ein Musikfach studiert hat, sondern sich im Chemiebereich und Sport über Jahrzehnte beruflich beschäftigt hat, ist das Interesse und Klavierspielen aber nie ganz abhanden gekommen und daher kommen meine Kenntnisse.
Darüber hinaus wurde im Elternhaus, wie ich schon früher erwähnte viel Musik und künstlerische Aktivität durch meine Mutter entwickelt und gepflegt.
Auch bei Dir und anderen jüngeren Klavierliebhabern wird hier durch das tolle Forum eine hervorragende Möglichkeit geboten, das Wissen bei Bedarf zu erweitern, und wir wollen einmal hoffen, daß diese Möglichkeit für alle noch lange so gut bestehen bleibt.

Gruß Hartwig
 
Ich kann auch nur bestätigen, daß das Forum sehr zu meinem wachsenden Interesse an bekannten Pianisten beiträgt. Ich kann zwar durchaus Klassik von Barock und Romantik unterscheiden, bin aber ansonsten extrem unverbildet. Daraus, und aus der Tatsache, daß in der "ernsten Musik" eben die Kompositionen statisch sind und die Interpreten wechseln, ergibt sich logischerweise, daß ich bislang eher auf das Stück als auf den Pianisten geachtet habe.

Dadurch, daß man aktiv Klavier spielt, hat man aber ein offeneres Ohr für alles, was mit Klavier zu tun hat und schnappt immer mehr auf. Das summiert sich im Laufe der Zeit. Und mit Google und Youtube kann man ja heutzutage wunderbar nachsehen, worüber andere gerade sprechen.

Und wenn man sich dafür schämt, daß man etwas nicht weiß, ist das eigentlich nur falscher Stolz, weil man gerne "besser" da stehen will. Man hat doch das Recht, sich für Dinge erst dann zu interessieren, wenn sie für einen wichtig sind. Aber manche Leute leben nicht lange genug, um das wirklich zu begreifen. Vielleicht gehöre ich auch zu denen...
 

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