Cecil Taylor †

In einer Doku erzählt er von einer Begegnung mit einem Kind, das Klavierspielen lernen musste, obwohl es keine Lust darauf hatte. Taylor sagte dem Kind, es gebe viele Arten, das Klavier zu spielen, und demonstrierte das ein wenig auf seine ganz eigene Art. Das Kind begann ihn nachzuahmen.
Danach war die Mutter des Kindes entsetzt, aber das Kind hatte endlich Spaß am Klavierspielen. "I had worked", kommentiert Taylor.

Ein großartiger Musiker. 2013 hat er die verdiente Würdigung erfahren, als er den Kyoto-Preis erhielt. Soviel ich weiß, hat das außer ihm kein Jazz-Musiker geschafft.
 
Ich habe interessehalber in das Video reingeschaut und 2 Minuten durchgehalten. Es fasziniert irgendwie, aber trotzdem finde ich so ad-hoc keinen Zugang.

Gibt es Hinweise, warum das toll ist oder ... naja ... wie man das hören soll?

Bitte möglichst als ernstgemeinte Frage behandeln, weil es ist als solche gemeint!
 
Der von @Drahtkommode verlinkte Spiegel-Artikel gibt bereits einige gute Hinweise:
"Sie [seine Originalität] erforderte ein anderes Hören, das sich nicht auf Themen, Akkordwechsel, klassische Rollenaufteilungen verlassen konnte. Taylors Improvisationen schichteten oft einzelne Motive gleichzeitig, in verschiedenen Tonlagen, bauten erratische Spannungskurven, energetisch, perkussiv. Man konnte sie sich rein akustisch nicht erklären, man konnte allenfalls physisch auf sie reagieren, sonst blieben sie ein weißes Rauschen. [...] Das Klavier sei für ihn nur ein Schlagzeug mit 88 verschiedenen gestimmten Trommeln."
 
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