(Arm-/Hand-)Schmuck bzw. Uhr zum Klavierspielen ausziehen?

Liebe Gemeinde,

hat es nicht doch etwas aesthetisch rituelles,
vor dem ersten Tastenklang seinen Unterarm ein wenig empor zu heben und leicht zu supinieren,
um mit der anderen langsam gespitzt heranschwebenden Hand die glänzende Schließe der Herrengelenksuhr unter leichtem Zug zu öffnen, damit sie schließlich mit geschmackvoll gefaltetem Armband auf dem Klavier oder Flügel drapiert werden kann und mahnend gleichsam einem Menetekel dem Künstler die Dringlichkeit des immer schon gewesenen Augenblicks weist.

Genau, und wenn man dann irgendwo spontan etwas spielen will/soll, dann geht es nicht.

Gewöhnt man sich daran, unter den verschiedensten Bedingungen (mit/ohne Uhr/Schmuck, mit/ohne bestimmte Kleidung, ohne genau das perfekte Setting, ohne das man nicht kann) sein Instrument - oder womöglich sogar ein fremdes - zu bedienen, ist man viel flexibler das unter den verschiedensten Bedingungen auch wirklich zu tun.

Das Gegenteil ist so schlimm wie Leute, die nur bei perfekter Stille und perfekter Dunkelheit schlafen können. Irgendwie weniger lebensfitt.
 
Lieber @Sven,

auch du hast Recht, man sollte die obigen Gesten nur dann vollführen, wenn sie schmückendes Beiwerk sind, und man ohne jenen trotzdem genau so gut klar kommt. Wer sich in eine so starke Abhängigkeit begäbe, wäre kein wirklich guter Musikant.

ajb1c7l0_orig.jpg

darunter trug UDO einen Tauchanzug auf dem Jungfraujoch, echt, keine Montage
 
Trage weder Uhr noch Ring. Stört mich beim Spielen und im Alltag

Gruss Mark
 

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