Albeniz Tango

Dabei seit
11. Feb. 2007
Beiträge
1.935
Reaktionen
288
Hallo liebes Forum,
ein kleines, schmalziges Stück einfach zum "Schönfinden" (oder auch nicht:D). Spiele ich gerne zur Entspannung. Für Anregungen und Kritik bin ich offen. Vielen Dank, lieben Gruß,

Sesam

[MP3="http://api.ning.com/files/o5OeuSP3-pboXfe0yqR1y8DxZZmmfzB1JP1b33HiX43T53D3488uqYRQ3tkJTUxR/AlbenizTango.mp3"]IrgendwelcheZeichen[/mp3]

P.S. Oje oje oje!! Gerade hab` ich mir das mal selbst hier über den Player angehört.... das klingt ja schrecklich. Es lebe das Digitalpiano in mp3 Format!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sesam! da hast Du Dir aber ein wunderbares Stück ausgesucht. Das hat wunderbare Voicings und Stimmführungen. Schmalz ist ein sehr abwertendes Wort. Ich würde es hier sicherlich nicht gebrauchen, da die Dissonanzen wirklich sehr geschmackvoll gesetzt wurden. Klar gibt es dabei Assoziationen zu Schlimmem. Aber es ist eben eine Gradwanderung. Und in diesem Stück ist sie absolut gelungen.

Zu Deinem Vortrag: Rhythmik Rhythmik Rhythmik. Da musst Du noch nachgreifen.
 
also, wenn ich darf::p;) (wenn nicht, dann lösche ich auch wieder.)

Ich finde, es ist sehr schön gespielt. Und schmalzig find ich das Stück nicht, zumindest nicht unangenehm schmalzig.

Der Charakter eines Tango ist aber in meinen Augen kantiger-eckiger. Rhythmisch energischer, und kontrastreicher.

LG
violapiano
 
Zu Deinem Vortrag: Rhythmik Rhythmik Rhythmik. Da musst Du noch nachgreifen.

Lieber Fred!
Erstmal danke für dein statement, ja, und du hast recht, "schmalzig" ist wirklich nicht das richtige Wort, oder eben nur in dem Moment, wenn es um einen kurzen Hörgenuss geht.
Da ich bei diesem Stück ziemlich "griffsicher" bin, dachte ich bis gerade eben, dass ich frei bin, um mich ganz dem Rhythmus zu widmen. Insofern erstaunt mich dein nachdrücklicher Hinweis von wegen Rhythmik. Also zugegeben: "ausgezählt" habe ich das Stück nur solange, bis ich wirklich sicher darin war, mittlerweile lasse ich mich vom Gefühl, sprich der Musik, tragen (ausser in Takt 33, da dominiert das Unvermögen :D) Angesichts der rhythmischen Besonderheiten, die ja hier nicht ganz unwichtig sind, würde ich mich über nähere Erläuterungen von dir sehr freuen. Das wäre wirklich sehr, sehr hilfreich.



also, wenn ich darf::p;) (wenn nicht, dann lösche ich auch wieder.)

Ich finde, es ist sehr schön gespielt. Und schmalzig find ich das Stück nicht, zumindest nicht unangenehm schmalzig.

Der Charakter eines Tango ist aber in meinen Augen kantiger-eckiger. Rhythmisch energischer, und kontrastreicher.

Hallo Violapiano!

Na klar, darfst du! Vielen Dank auch! Mit der Eckigkeit im Tango ist das am Klavier so eine Sache.... zu viele Akzente verhindern das Liebliche, was zumindest in diesem Tango steckt. Ich nenne ihn Liebes-Tango. Die kantigeren Varianten dieser Spezies sind für mich die Drama-Tango. Am Klavier mit seinem schnellen Verblassen der Töne, so dass die Melodie, wenn sie arg eckig daherkommt, nicht trägt, sind Liebes-Tango wirklich kaum darstellbar, es sei denn, man spielt sie super smooth. In der digitalen Einspielung kommt das so gar nicht rüber, in Wirklichkeit war der Raumklang um einiges weicher und mit viel mehr dynamischer Gestaltung.

Ich werde aber weiterhin alle möglichen Varianten der "Darbietung" mit diesem Stücklein ausprobieren.

Lieben Gruß und Danke nochmal für das Feedback!

Sesam
 
Da ich bei diesem Stück ziemlich "griffsicher" bin, dachte ich bis gerade eben, dass ich frei bin, um mich ganz dem Rhythmus zu widmen. Insofern erstaunt mich dein nachdrücklicher Hinweis von wegen Rhythmik. Also zugegeben: "ausgezählt" habe ich das Stück nur solange, bis ich wirklich sicher darin war, mittlerweile lasse ich mich vom Gefühl, sprich der Musik, tragen (ausser in Takt 33, da dominiert das Unvermögen :D) Angesichts der rhythmischen Besonderheiten, die ja hier nicht ganz unwichtig sind, würde ich mich über nähere Erläuterungen von dir sehr freuen.

Hi,

ich glaube es liegt an der Regelmäßigkeit der Achteltriolen. Du phrasierst die einzelnen Triolenachtel, so dass sie nicht mehr gleichmäßig erklingen.
Hast Du das Stück mal ganz konsequent "in Time" durchgespielt? Ich finde das unglaublich wichtig, da es ja ein Tango, also ein Tanz ist.
Die in der Partitur eingefügten ritenuto kann man ja danach berücksichtigen.
Aber ich glaube das Problem ist das Wechselspiel zwischen geraden Achteln und Achteltriolen.
Aber trotzdem, Kompliment zur Einspielung!
 
ich glaube es liegt an der Regelmäßigkeit der Achteltriolen. Du phrasierst die einzelnen Triolenachtel, so dass sie nicht mehr gleichmäßig erklingen [...]
ich glaube das Problem ist das Wechselspiel zwischen geraden Achteln und Achteltriolen.

Ja, das kann gut sein. Optisch nehme ich die Unterschiede auf dem Notenpapier zwar wahr, allerdings halte ich mich nicht immer dran. Naja, wenigstens entscheide ich mich mehr oder weniger bewusst dafür, deshalb....
Hast Du das Stück mal ganz konsequent "in Time" durchgespielt?
...werde ich genau das jetzt mal wieder versuchen. Mal sehen, ob ich mich bis zum Schluss im "korrekten" Rhythmus halten kann. Das bringt dann die Wahrheit ans Licht von wegen freier Rhythmuskontrolle :floet:

Ich finde das unglaublich wichtig, da es ja ein Tango, also ein Tanz ist.
Ja, da stimme ich aber nur halb zu. Ich habe über diesen Tango eine sehr schöne Einspielung mit Singstimme gehört (aus den 30er Jahren). Die war sicher nicht geeignet, um diesen energisch-raumgreifenden Tango aufs Parkett zu legen, sondern eher die weniger scharf akzentuierte Variante. Was aber nicht heisst, dass die Darbietung unrhythmisch war.


Aber trotzdem, Kompliment zur Einspielung!

Dankeschön!

Lieben Gruß,
Sesam
 
@Fred

Ist Voicing und Stimmführung nicht dasselbe?

Mir ist das nicht ganz klar.

LG
 
Hallo Sesam,

Deine Interpretation gefällt mir!

@ Mit der Eckigkeit im Tango ist das am Klavier so eine Sache.... zu viele Akzente verhindern das Liebliche, was zumindest in diesem Tango steckt.

Hör Dir doch einmal auf Youtube die Interpretation von Jorge Bolet an; er spielt zwar die Bearbeitung von Godowsky, aber das ändert nichts am Grundcharakter. Wunderbar ruhig, aber rhytmisch. Immerhin handelt es sich ja hier nicht um Tanzmusik im engeren Sinne, wie ja auch Chopins Walzer von Johann Strauß' Walzern weit entfernt sind.

Die - um bei Deiner Terminologie zu bleiben - Drama-Tangos finden sich reichlich bei Piazzolla (Argentinien) und Ernesto Nazareth (Brasilien), und hochvirtuos ist schließlich die Tango-Rhapsody von Piazolla (s. Yuotube, dort wenigstens eine Aufnahme).

Gruß

Pennacken
 
Hallo pennacken,

nun hab ich ein bisschen gelesen, man schreibt wohl Tangos unterschiedliche Charaktere zu.
Du meinst, dieser Tango ist eher ein Kunstform des urprünglichen Tanzes, bei dem ein Rhytmusinstrument immer eine wichtige Rolle spielt?
Bei Bolet ist der Rhythmus ja auch nicht gerade straff durchgezogen, sondern eher auch weich und schwingend.:confused:
 
Hallo Pennacken!

Vielen Dank für die Hinweise. Dein Bolet ist sehr, sehr schön (und das obwohl ich die Godowsky Bearbeitung nicht so den Renner finde). Habe mir auch einige Pizzollas angehört und -es stimmt- hierbei handelt es sich wirklich nicht unbedingt um einen Tanz-Tango.
Zu Albeniz` Tango wäre noch zu sagen, dass er eingebettet ist in op 165 Suite Espana. Das sind 6 Stücke im besten Sinne "Volksmusik", halt das regional Typische in Kunst gegossen. Die Malaguena daraus habe ich im Frühjahr gespielt, auch hier würden Flamenco Tänzer nicht unbedingt sofort die Hüften schwingen (und das liegt nicht nur daran, dass ich scheußlich spiele:D).

Hat eigentlich jemand von euch den Film "Der letzte Applaus. Ein Leben für den Tango" gesehen?

@ Violapiano: also der Inbegriff des Tango Instruments ist für mich das Bandoneon. Meinst du das mit "Rhythmusinstrument"? Oder einen Bassspieler bzw. sonstig tieferen Streicher/Zupfer?

LG, Sesam
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Hallo sesam,
ich meinte dies:
http://www.youtube.com/watch?v=1PWOB8GMvOE
Ja,das Bandoneon, es dient sowohl der Meldodieführung als auch der Rhythmusgestaltung.
Melodieführung überaus streckenweise legato, die Begleitung ist jedoch recht aktzentuiert. Ein schöner Kontrast!
Ich finde diese Aufnahme sehr schön.:kuss:

Hier ist auch noch ein Tango argentino in klassischer Besetzung des Tangoorchesters, mit Geigen, Bandoneon, Klavier Bass. Hier auch noch eine Gitarre, Klavier macht auch noch den Rhythmus.
http://www.youtube.com/watch?v=bXhQNRsH3uc

ups, ich hatte falsch verlinkt.... jetzt ist es richtig, glaub ich.

LG
violapiano
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Fred

Hallo Fred,

vielen Dank für Deine Erklärung der Begriffe Voicing und Stimmführung!

Grüße
 
Hallo Sesam,

ich habe den Tango von Albeniz noch nicht gekannt, aber ich finde das Stück sehr schön
und vielleicht weil Du es gerade zur Entspannung spielst,
es sich trotz Digitalpiano sehr schön gespielt anhört.

Viele Grüße, Mario
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Mario: Vielen Dank für die Blumen :kuss:

LG, Sesam
 

Zurück
Top Bottom