1. Selbstkomposition - The lonely yachtsman

  • Ersteller des Themas René B.
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Mir gefällt es. Dein Stück hat eine in sich geschlossene Form mit wiederkehrenden Teilen, es ist also kein beliebig zusammengewürfeltes Sammelsurium an Ideen.

Der Schluss ist mir allerdings zu abrupt. Es klingt so, als sei dir nichts mehr eingefallen, dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B. eine Wiederholung der letzten Töne bzw. Takte in höheren Oktaven oder eine Auflösung in der Art, dass die gleichmäßige Figur der linken Hand allmählich zur Ruhe kommt, indem du Pausen und/oder Fermaten einbaust.

Was hältst du davon, einen kontrastierenden B-Teil hinzuzufügen, auf den dann wieder der A-Teil in abgewandelter Weise erklingt? Dann hättest du eine ausgewachsene Form: A-B-A‘.
 
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Danke Demian für dein Feedback. Tatsächlich hat sich das Stück wie von selbst ergeben und über eine längere Form habe ich nie nachgedacht. Aber mir gefällt dein Denkanstoß. Ich werde mich mal hinsetzen und ein wenig probieren wie ich deinen Vorschlag umsetzen kann. Danke sehr !
 
Klingt nach freier Improvisation, ein bisschen eintönig. Etwas Abwechslung würde dem Stück wirklich gut tun, ich habe auch irgendwie die ganze Zeit darauf gewartet, dass es jetzt richtig losgeht. Mach doch da weiter, den 1. Einleitungsteil haste jetzt schon mal, jetzt kommt der Hauptteil...

Den kleinen Holzflügel finde ich klasse!!! Wie so ein Zukunftstraum auf dem Digi....
 
Irgendwie scheint es heutzutage bei den Amateuren nur noch die Form "ein paar Takte immer wieder im Kreis spielen, dabei die rechte Hand jedes Mal etwas variieren" zu geben.

Ist natürlich auch ein (durchschaubarer und billiger) "Trick" - auf die Weise kann man am einfachsten etwas komponieren oder improvisieren, das ausreichend lang ist, um als "vollwertiges Stück" durchzugehen.

Leider ist das aber unter den unzähligen Möglichkeiten, welche Form ein Stück haben kann, die langweiligste.

Leute, beschäftigt Euch mal mit Formenlehre!
 
Ja, das ist wahr, allerdings auch eine gute Möglichkeit, sich quasi von Kindesbeinen in das Geheimnis der eigen erfundenen Musik vorzuwagen.
Niemand - außer er, sie oder es ist eine sehr besondere Begabung - fängt mit ausgefuchsten Werken an. Wir alle krabbeln, bevor wir laufen können.
So gesehen finde ich die Komposition genau richtig hier!
Und ihrer Schlichtheit gefällt sie mir durchaus. Sie will nicht mehr, als sie ist. Es ist ein im positiven Sinne bescheidenes Stück.
Nun zu Dir, @René B. : Mir fehlt eine musikalische Spielweise. Dein Stück singt nicht.
Die Lösung ist einfach:
Wenn Du eine Melodie mit Sprache vergleichst, dann würdest Du in etwa so sprechen: Heu-te geh ich spa-zie-ren. Jede Silbe bekommt die gleiche Betonung und steht irgendwie einzeln da. Sprich den Satz mal so, dann so, wie du ihn natürlicherweise sprechen würdest. Und dann übertrage es auf Deine Melodie. Suche Töne, die wichtiger sind als andere, spiele darauf hin. Verbinde die Töne. Wenn Du lange Akkorde spielst, dann bleibe auf den Tasten, sie sollen doch länger klingen. Überlass das nicht einfach dem Pedal.
Und dann bekommst Du eine Ausdrucksbeziehung zu der Melodie und sie wird um Welten berührender klingen!
 
Mir hat dein kleines Stück gut gefallen. Ich könnte mir am Schluss ein Ritardando gut vorstellen, dann käme er nicht so abrupt. Ansonsten kann ich mich nur Tastatula anschließen, spiele mehr mit der Dynamik.
 
Dein Stück hat eine in sich geschlossene Form mit wiederkehrenden Teilen
Hat es das? Ich höre da nur einen Formteil, der zweite wird abrubt abgebrochen, schlimmer, er fängt gar nicht an.. Da lehnt ein Yachtler am Führerhaus, trinkt ein Bier und betrachtet den Sonnenuntergang und fragt sich, ob er mit Lottogewinn, Yachtkauf und Weltumsegelung wirklich am Ziel seiner Träume angekimmen ist.

Ein zweiter Formteil könnte davon handeln -musikalisch ausgedrückt - wie er das Bier über die Rehling schüttet und den Urschrei aus sich rausbrüllt. Oder so.

Ein dritter Formteil davon, wie eine schöne Nixe auftaucht, erschrocken ist, ihn - der sich sogleich fürchterlich in sie verknallt hat - begutachtet, dann die Yacht und mit mitleidiger Mine wieder abtaucht.

Vierter Formteil: Der Neureiche holt den Benzinvorrat hervor, überschüttet das Deck, zündet ein Streichholz und wirft es hinterher, springt gerade noch rechtzeitig ins Wasser. Ihm wächst ein Fischschwanz, während er abtaucht auf der Suche nach ihr.

Dazwischen rondoartig dann immer Formteil A, zunehmend mit Dissonanzen versetzt, denn der Sonnenuntergang ist angesichts dieser Dramatik nicht mehr so schön.

Der Komponist kann diese Geschichte gerne als Inspiration verwenden. Was er abgeliefert hat, ist erst der Anfang in meinen Ohren.
 
Hallo Zusammen, danke für eure konstruktive Kritik. Dieses kurze Stück entstand tatsächlich nur spontan an einem Abend ohne Ziel explizit was komponieren zu wollen. Zu dem Zeitpunkt habe ich auch erst ca. ein halbes Jahr überhaupt Klavier gespielt. Ich werde versuchen über die Zeit es weiter zu entwickeln und vielleicht kommt am Ende ja wirklich ein richtiges Stück zusammen :)
 
Auf das Introbild? Das ist schick, yo bro. Ich vermute, dass du stolz auch auf die Musik  warst. Nach der ganzen Kritik ist es plötzlich nebenbei gemacht, nicht der Rede wert. Gell? ;-)
 

Ich bin ja nun auch schon im fortgeschrittenen Alter und habe erst mit 35 Jahren angefangen Klavier zu spielen. Wenn man das erste mal vor dem Instrument sitzt und die Hände drüber gleiten lässt, dann stellt man fest wie schwer es (anfangs vor allem) ist. Und wenn man da nach einem halben Jahr etwas eigenes erfindet, dann macht mich das schon Stolz. Klar es ist einfach und schlicht und aus heutiger Sicht auch simpel gehalten. Aber zum damaligen Zeitpunkt habe ich es mit noch mit anderen Augen betrachtet und diesen "Anfang" wollte ich festhalten für später, um meinen Beginn, aber auch meine Entwicklung über die Zeit festzuhalten :)
 
Ich kann dich sehr gut verstehen, mir geht es auch nicht anders. Auch ich habe in deinem Alter angefangen mit dem Klavierspielen - und "Komponieren", was bei mir eher firmiert als praktisch-experimentelle Entdeckung musikalischer Regelmäßigkeiten, denn als schaut-her-Mädels. Dabei hat mein KL ein Vorhörrecht, nein, eine Vorhörpflicht eher, erst dann hab ich es hier online gestellt. Erschwerend kommt hinzu, dass Musik, die mir gefällt, also komplexeres Zeug als Alle meine Entchen, von mir nur mit einiger Verzögerung im manualmotorischen Lernen spielbar ist. Ich nehm ergo den Computer her, was hier leider nicht so ankommt.

Leider ist nun Stolz sehr subjektiv und vom Stolzierenden idealerweise zu hinterfragen, bevor er sich lächerlich macht in der Öffentlichkeit. Kleinkinder sind auch stolz auf ihr erstes A-a ins Töpfchen und so unsereiner, gefällige Töne aufs Papier zu bringen. Klar, dass das belächelt wird.

Ich wär echt für eine Komponierwerkstatt. Da rein könnte man Fragmente posten, unvollständige Werke mit Fragen oder Umfragen dazu und immer wieder neue Fassungen im gleichen Thread von seinem Ersteller, so dass sich die Werkentwicklung nachvollziehen lässt.
 
IUnd wenn man da nach einem halben Jahr etwas eigenes erfindet, dann macht mich das schon Stolz. Klar es ist einfach und schlicht und aus heutiger Sicht auch simpel gehalten. Aber zum damaligen Zeitpunkt habe ich es mit noch mit anderen Augen betrachtet und diesen "Anfang" wollte ich festhalten für später, um meinen Beginn, aber auch meine Entwicklung über die Zeit festzuhalten :)

Ich finde es toll, wenn Anfänger/Neueinsteiger "experimentieren", sich etwas ausdenken und Stücke komponieren, auf denen man aufbauen kann.
Aber was mich immens stört, ist, wenn jemand das semi-professionell ins Internet stellt, und sich und das Werk damit wichtiger macht, als man ist.
Nicht umsonst hast Du Deinen Channel "Piano-Dreamland" genannt, und nicht "beginner composes" oder so, aber das ist ok.
;-)

(Die wenigsten Menschen lesen die Kanal-Info, in der Du Deine "Entwicklung" beschreibst. Tipp: Solltest Du noch auf englisch übersetzen, da der Großteil der YT-Nutzer englisch spricht.)
 
Aber zum damaligen Zeitpunkt habe ich es mit noch mit anderen Augen betrachtet und diesen "Anfang" wollte ich festhalten für später, um meinen Beginn, aber auch meine Entwicklung über die Zeit festzuhalten :)
Ich habe auch alles, was ich bisher so selbst verbrochen habe, aufgehoben ... auch unbedeutende Minifetzen, werden bei mir nicht einfach beseitigt.
Ich möchte irgendwann mal wieder draufschauen, und dann eventuell eine Idee dazu haben können, durch die es sich dann etwas weiterentwickelt.
Die meisten meiner Kompositionen sind daher auch nur mit "Idee" überschrieben ... oft sind das sogar Einfälle, die mir kurz vorm Einschlafen gekommen sind ... ich habe noch immer Notenpapier und Stift in Reichweite meines Schlafplatzes, damit ich so eine Gelegenheit nicht durch Sucherei verpasse.
Ein paar dieser Fetzen haben sich in den letzten Jahren ganz schön gemausert ... sind aber noch nicht da angekommen, wo ich sie gerne haben möchte (es gibt Begleitmuster, mehrere Melodien, auch ein paar Überleitungen ... aber die Form variiert noch stark, wenn ich über dieses Material improvisiere.
Als "auskomponiertes Stück" betrachte ich das nicht.

Davon gibt es bei mir für Klavier bisher nur 3 oder 4 ... für meine Bands "ein paar" mehr (böse Untertreibung) ... und noch ein Stück für kleines Orchester, bei dem ich noch nicht weiß, ob das fertig ist ... ich hab's noch nicht hinbekommen, das so zu editieren, wie es in den Noten steht ... und ein Taschenorchester habe ich leider auch nicht. Da fehlt also die letzte Kontrolinstanz ... meine und fremde Ohren.
Ich wär echt für eine Komponierwerkstatt. Da rein könnte man Fragmente posten, unvollständige Werke mit Fragen oder Umfragen dazu und immer wieder neue Fassungen im gleichen Thread von seinem Ersteller, so dass sich die Werkentwicklung nachvollziehen lässt.
Da wäre ich auch dabei.
Vielleicht weniger für meine eigene Musik, aber ich liebe es, Entwicklungen bei anderen zu sehen ... oder eventuell ab und zu mal einen hilfrechen Tipp zu geben oder Tipps zu lesen, auf die ich im Leben nie gekommen wäre.
 
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Ich wär echt für eine Komponierwerkstatt. Da rein könnte man Fragmente posten, unvollständige Werke mit Fragen oder Umfragen dazu und immer wieder neue Fassungen im gleichen Thread von seinem Ersteller, so dass sich die Werkentwicklung nachvollziehen lässt.
Ich auch. Diese Idee findet am ehesten Gehör im Feedback-Bereich.
 
Ein gutes Jahr ists her, da hattest du selbst einen entsprechenden Thread eröffnet. ;-)

Zudem: Will man eine Kompositionswerkstatt richtig aufziehen, bräuchte sie eine taffe ("toughe"?) wie um- und nachsichtige Moderation und Regeln, was die Einrichtung einer eigenen Webseite rechtfertigt. Denn Komponieren begreife ich zunächst als ein mittelunabhängiges Schaffen, ob Klavier, Gitarre, ne Bigband, nen Chor oder MIDI-Sythesizer - whatever works for you. Der Upload sollte ne Partitur und/oder MIDI-Datei sein. Aber diejenigen, die damit was anzufangen wissen, lassen sich schon wieder an einer Hand abzählen. Ach, wenn ich es recht bedenke, hab ich keinen Bock drauf.

Egal womit man an die Öffentlichkeit geht, und magst du das noch für so gut halten: Wenn die Meinungsführer des gewählten sozialen Umfelds nicht auf deiner Seite stehen und du nicht stark bist, dein Schaffen von dir dissoziieren kannst, tuts weh.

Mach nix und sei glücklich. Wenn du doch was machst, um noch glücklicher zu sein, lächle still und souverän beides weg, Lob wie Kritik (aber lern aus letzterem), wie ein Kirschbaum auch blüht ohne auf dein Lob zu warten. Lege dir idealerweise einen Zweitaccount an, hätte ich noch gesagt, ist leider nicht gern gesehen bzw. hier sogar verboten.
 
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