Nach 15 Jahren wieder angefangen .. Arm- und Fingerschmerzen, Tipps?

M

moveit

Registriert
16.07.2025
Beiträge
7
Reaktionen
21
Hallo ihr lieben claviolisten!
Ich hab in meiner Vorstellung bereits erwähnt, dass ich nach gut 15 Jahren Pause vor ein paar Wochen wieder mit dem Klavierspielen angefangen habe. Es ist ein echt tolles Gefühl, endlich wieder Musik zu machen, aber leider hab ich seitdem immer wieder Probleme mit meinem rechten Arm und den Fingern - es zieht manchmal ordentlich im Unterarm, und die Finger fühlen sich schnell verkrampft an, vor allem nach längeren Übesessions.
Ich hab versucht, meine Haltung zu verbessern und mache auch zwischendurch Pausen, aber so richtig besser ist es noch nicht. Ich hab gelesen, dass sanfte Kräftigungs- und Entspannungsübungen helfen können, um die Muskulatur zu lockern und die Durchblutung zu fördern. Hat jemand von euch Erfahrung damit? Ein Youtube Video? Oder vielleicht hilft ein Stressball? Hab schon ein paar Übungen ausprobiert, aber so richtig vom Hocker gehauen wurde ich nicht.
 

Er blieb noch eine ganze Weile bei mir, machte auch gewisse Fortschritte, aber die hielten sich natürlich seeeehr in Grenzen. Jede kleinste Neuerung (z.B. andere Begleitfigur oder etwas andere Pedalisierung) war für ihn so WHOA, OB ICH DAS WOHL JEMALS SCHAFFE?
 

Diese Leistung <-> Freude-Dichotomie, die manche aufmachen (immer nur Amateure, niemals Könner!), ist kompletter Schwachsinn.
Habe leider mehrmals erlebt, dass diese (in der Tat nervige) Dichotomie von Lehrern aufgemacht wurde, mit (vermutlich gut gemeinten) Sätzen wie: "Naja, Sie spielen ja nur zum Spaß" oder "bei Amateuren ist es doch egal, ob das Tempo erreicht wird". Grrrr...
 
Ich muss nachfragen weil ich ja soooo neugierig bin.

Hast du vielleicht Tipps, wie man zu entspannterem Spiel kommen kann?
Ja ;-)


Na gut, dann nenne ich Dir einen:
Du legst alle fünfe der rechten Hand auf die Tasten. Jede Fingerbeere hat Kontakt mit dem irgendwie gearteten Belag der Klaviatur.
Gerne mögen die Finger auf den Tönen: e,fis,gis,ais,c liegen. Das ist eine sehr natürliche Handlage.
Dann spielst Du hintereinander diese fünf Töne auf und ab mit zusammengebissenen Zähnen und hebst jeden Finger absichtlich nach dem Spielen hoch.
Sollte sich total doof anfühlen.

Dann machst Du das Gleiche, lässt aber die Finger auf den Tasten, den Unterkiefer locker und denkst nur, dass Du wie bei einem glissando die Töne nach oben rollst. Die Finger heben sich also nicht von den Tasten.
Auf dem c bleibst Du entspannt stehen und dann rollst Du zurück. Wie ein Pinsel über das Papier
1. kann man das sehr schnell machen und
2. bleibt es total entspannt.

Daran kannst Du sehen, dass Schnellspielen überwiegend damit zu tun hat, dass man den Weg zwischen zwei Ecktönen sich weitgehend selber überlässt. Das Gehirn spart damit deutlich Denkleistung ein und deshalb verkrampfst Du nicht.
Alle weiteren 2364 Tipps kosten leider ein Jahresabo ohne Kündigungsrecht.:-D
 

Danke @Tastatula ... ich musste gut Lachen.

Die erste Übung kannte ich noch nicht ... aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich das richtig doof anfühlt. So gut, dass ich das lieber garnicht erst versuche.

Die zweite mache ich regelmäßig zum warm werden .. das "Rollen" geht wirklich sehr entspannt.
Und wenn man bereits entspannt ist, geht das auch mit anderen Fingersätzen.
Akkorde, Tonleitern ... alles hat zwei Eckpunkte, zwischen denen man entspannt hin und her rollen kann ... das Limit sind nur die 5 Finger ... oder auch 10 ... warum nicht mal entspannte Wellen durch beide Hände schicken?
 
@DerOlf , das erste ist ja auch keine Übung, sondern soll Dir nur helfen, das unterschiedliche Spielgefühl zu vermitteln. ;-)
 
@Tastatula
Deswegen musste ich beim lesen ja auch lachen. Ich konnte mir direkt vorstellen, wie sich das anfühlt.

Hattest du mal einen Schüler, der so gespielt hat, oder woher bekommst du solche Ideen?
 
Durchaus! Bei manchen ist es ausgeprägter als bei anderen, aber grundsätzlich sehr verbreitet, vor Allem, wenn Du Menschen begegnest, die in früher Jugend einmal Unterricht hatten und sich als Erwachsene wieder an das Instrument erinnern.
Die gute Nachricht ist aber, dass alle es lernen können, denn was sich besser anfühlt, wird auch lieber gemacht.
 
Ach, ich finde es schön, wenn man auch mal loslassen kann. Klar, besser werden will man immer, und das ist auch toll - aber genauso toll ist es doch, wenn die Freude allein schon genug ist. Das ist ja irgendwie der Kern eines Hobbys, oder?
Ich kenne das von mir selbst: Manchmal hat man das Gefühl, ewig im Stillstand zu hängen, und dann plötzlich macht es klick und der Knoten platzt. Geht’s euch nicht auch so?
Und naja, 27 Jahre sind natürlich eine lange Zeit haha - vielleicht wacht er ja im 28. Jahr auf und spielt plötzlich wie Mozart.
 
es zieht manchmal ordentlich im Unterarm
Kann tatsächlich auch an den Nerven liegen. Bei mir kam es aus der Halswirbelsäule, wo inzwischen eine Bandscheibe gegen einen Platzhalter aus Titan ausgetauscht wurde. Ist eh wertvoller als so 'ne Knorpelscheibe. Die Auszubildende im Krankenhaus hat das recht ordentlich gemacht.
 

Zurück
Oben Unten