
Triangulum
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Es gibt viele Verluste an Werken hoher oder vermeintlich hoher künstlerischer Qualität zu beklagen. Da sind zum einen die Verluste durch Brände, Diebstahl, Krieg oder eigenhändiger Aktivität des Urhebers. Für letzteres fallen mir zunächst zwei Werke ein: Das erste Klavierkonzert von Bortkiewicz. Es war eines seiner ersten Kompositionen. Er hielt es wohl für misslungen, sicher hat er juristisch das Recht dazu, moralisch würde ich sagen, möglicherweise ist es das aber doch nicht gewesen und gehört somit der gesamten Menschheit. Sinnvoller ist es dann, ein Manuskript zurückzuhalten. Viel prominenter ist der Fall Gogol aus der Literatur. Nach dem Riesenerfolg von ''Die toten Seelen'' - einer der bedeutsamsten Beiträge Russlands zur Weltliteratur - schuf der Autor einen zweiten Teil - und verbrannte ihn noch ehe die Welt davon Kenntnis erhielt. Sie wird auch in aller Zukunft nie mehr erfahren, ob sie da etwas verpasst hat. Er hat es wohl später bereut, da dieses Ereignis wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer psychotischen Erkrankung gesehen werden muss. Barber verbrannte alles, was er von seiner Sinfonie ''Airborne'' hatte. Die Partitur wurde dennoch später aus den Einzelstimmen rekonstruiert. Kriegsverluste sind zum Beispiel viele der Trautoniumskompositionen von Harald Genzmer. Diebstähle kommen eher in der bildenden Kunst vor ebenso wie Brandverluste. Hier ist der Brand des Glaspalastes in München von 1931 ein tragisches Beispiel. Hier verbrannten eine ganze Reihe der wichtigsten Gemälde der deutschen Romantik (im Rahmen einer Ausstellung) und 3000 Archivbilder durch Brandstiftung.
Nach den eher traurigen Beiträgen gibt es auch etwas Positives (schreibt sich groß
) zu vermelden. 2008 wurde ein Klavierkonzert von Moszkowski (Op. 3) gefunden. Es war wohl nicht bekannt, dass es zwei davon gab (wirklich?). Der Pianist J. Blanchard fand viele Manuskripte von C. Chaminade in einer Garage. In Archiven verharren noch viele Schätze im Dornröschenschlaf. Mitunter ist es schwierig, überhaupt zu ermitteln, was da eigentlich vermisst wird. Bei S. Barmotin gibt es mehrere vermisste Werke. Wie man lesen kann, gibt es immerhin in St. Petersburg ein Werkverzeichnis (über das Web nicht einsehbar). Künstler mit ausreichend Motivation und Geld wissen dann wenigstens, wonach sie suchen müssen.
Wem fällt hierzu noch etwas Interessantes ein?
Nach den eher traurigen Beiträgen gibt es auch etwas Positives (schreibt sich groß

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