Vom Blatt spielen

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Chopin90

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9. Nov. 2010
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hey Leute,

in Aufnahmeprüfungen wird oft gefordert ein Stück vom Blatt zu spielen. kann man das trainieren oder brauch dies einfach seine Zeit und Erfahrung? Ich meine, ich kann meinem Gehörbildungslehrer irgendwelche Etüden vorhalten und der spielt die vom Blatt einfach so wofür ich mindestens 4 Wochen brauch o.ä. Einstimmig kann ich vieles sofort vom Blatt spielen auch vier Hilfslinien überm Notensystem oder unterm Notensystem im Bass bereiten mir keine Schwierigkeiten, nur sobald ich es beidhändig versuche gehts voll in die Hose ums mal Milde auszudrücken und ich muss es sehr, sehr langsam und holperig spielen und dann mach ich soviele Fehler, als ob ich die Ober- und Unterstimme das erste Mal lese. Ich versteh das nicht.
 
Guten Abend,

Kein Grund zur Sorge! Das ist Übungssache. Raten kann ich Dir in dieser Hinsicht, öfters einige Stücke zu nehmen, die auf einem Niveau sind, welches für Dich einigermaßen vom Blatt spielbar ist.

Viel Erfolg beim "Training" wünscht,
VPP
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Es ist einmal wirklich Übungssache wie VPP schon gesagt hat und zweitens ist dein Problem beide Hände zu koordinieren keine Eigenheit sondern Normalfall. ;)

Das hast du ja nicht nur beim Vom-Blatt-Spielen, wenn du einzelne Hände bei einem Stück auswendig und gut drauf hast, kannst du sie ja nicht im gleichen Tempo zusammen spielen, wie du sie einzeln spielst, nehm ich an...jedenfalls geht's den meisten so.

Es gibt verschiedene Blattspiel-Schulen, schau dich mal im Internet um, etwas Konkretes kann ich dir nicht empfehlen, aber vielleicht ja jemand anders. Ansonsten schließe ich mich an: Es ist einfach Übungssache. Such dir jeden Tag ein kurzes, kleines, neues Stück heraus und schau's dir eine Minute ohne zu spielen an, dann setz dich dran und versuch es vom Blatt zu spielen. Bartoks Mikrokosmos ist unter anderem sehr gut geeignet, weil's wirklich sehr elementar anfängt.

Alles Liebe
 
hey Leute,

in Aufnahmeprüfungen wird oft gefordert ein Stück vom Blatt zu spielen. kann man das trainieren oder brauch dies einfach seine Zeit und Erfahrung? Ich meine, ich kann meinem Gehörbildungslehrer irgendwelche Etüden vorhalten und der spielt die vom Blatt einfach so wofür ich mindestens 4 Wochen brauch o.ä. Einstimmig kann ich vieles sofort vom Blatt spielen auch vier Hilfslinien überm Notensystem oder unterm Notensystem im Bass bereiten mir keine Schwierigkeiten, nur sobald ich es beidhändig versuche gehts voll in die Hose ums mal Milde auszudrücken und ich muss es sehr, sehr langsam und holperig spielen und dann mach ich soviele Fehler, als ob ich die Ober- und Unterstimme das erste Mal lese. Ich versteh das nicht.

Ich würde es damit versuchen bei allen Stücken gleich von Anfang an beide Hände zusammenzuspielen. Und Üben.

Liebe Grüße
Pomurla
 
ich schließ mich den anderen an.

Spiel einfach ein Stück deines aktuellem Levels einfach mal mit beiden Händen, achte weder auf Rhytmus noch auf sonst irgendwas, bring nur die Töne in der richtigen Reihenfolge und spiel soooo langsam, dass es klappt. Mit der Zeit wirst du dann automatisch schneller. Irgendwann kannst dus dann.
 
ich schließ mich den anderen an.

Spiel einfach ein Stück deines aktuellem Levels einfach mal mit beiden Händen, achte weder auf Rhytmus noch auf sonst irgendwas, bring nur die Töne in der richtigen Reihenfolge und spiel soooo langsam, dass es klappt. Mit der Zeit wirst du dann automatisch schneller. Irgendwann kannst dus dann.

Wie schön,

genauso übe ich auch.

Ich habe nämlich entdeckt, dass mir das separate Spielen beider Hände selten etwas bringt: Es sei denn, es geht um ein besonderes technisches Problem, z. B. einen vertrakten Triller oder Lauf mit dieser einen Hand, den ich dann isoliert übe).

Aber ich denke auch, die Unabhängigkeit der Hände bekommt man am Besten hin, wenn sich bei einem neuen Stück von Anfang an daran gewöhnt. Ich bemühe mich dann auch erst, alle Töne in der richtigen Folge und im Zusammenklang hinzubekommen. Der Rhythmus ist mir erstmal Schnurz.

Mit zunehmender Geläufigkeit, man spürt richtig, wie das immer schneller wird, achte ich dann auch auf den Rhythmus, wobei ich den vorher aber erstmal trocken (also ohne Klavier) klopfe und pfeife, um ihn zu spüren (besonders wenn ich mir Referenzaufnahmen anhöre. Erst dann setze ich das um, und so kann ich mich mit dem Rhythmus mehr beschäftigen, da ich ja die Zusammenklänge schon drauf habe (man weiß, wie das klingen muss und wie sich die Finger bei bestimmten Stellen und Positionen anfühlen müssen).

Auf diese Weise habe ich mir aktuell in knapp vier Wochen die ersten sechs Seiten der Ballade No. 2 selbst beigebracht (ohne Lehrer). Selbst die Presto-Stellen gehen recht flott.

Gruß

Razo!
 
Spiel einfach ein Stück deines aktuellem Levels einfach mal mit beiden Händen, achte weder auf Rhytmus noch auf sonst irgendwas, bring nur die Töne in der richtigen Reihenfolge und spiel soooo langsam, dass es klappt. Mit der Zeit wirst du dann automatisch schneller. Irgendwann kannst dus dann.

Ist das wirklich sinnvoll? Ich denke, dass es zwei aktuelle "Levels" gibt, einen, in dem man in der Lage ist mit getrennten Händen den Notentext wiederzugeben, langsam aber dennoch in der Zählzeit und unter Berücksichtigung der dynamischen und sonstigen Angaben und einen zweiten, der ebensolches mit beiden Händen erlaubt. Das Zusammensuchen von Noten ohne Berücksichtigung von Takt, Rhythmus und dynamischen Angaben erscheint mir wenig erstrebenswert.

Für mich stellt sich aber seit kurzem die Frage, ob es nicht besser ist, eher ein Niveau zu üben, in dem man von vornherein beide Hände benutzen kann.

Wenn man Lern- und Übeerfolg aber an der Zeit misst, in der man sich ein Stück erarbeiten kann, müsste ich dem Üben mit getrennten Händen den Vorzug geben, denn auch die leichteren Stücke lerne ich so schneller - allerdings wird einem das wohl niemals dazu verhelfen, vom Blatt spielen zu können.

LG, PP
 
Hmm, puppy ich glaube wenn ich jetzte schreibe, dass es halt auf die Person ankommt, ist es für dich eher unzureichend. Aber ich lass es jetzt einfach mal so stehen. Allerdings hatte ich noch nie wirklich große Probleme beim vom Blatt spielen. Das könnte aber auch daran liegen, dass ich schon vor dem Klavier ganz gut Flöte spielen konnte und meine Erfahrung die ist, dass man wenn man ein Instrument mal richtig ordentlich gelernt hat, jedes weitere leichter fällt.

Das mit ganz ohne Rhytmus habe ich ca. im ersten Jahr meines Klavier lernens gemacht (bzw. da hat es mein Lehrer noch tolleriert). In den letzten ein einhalb Jahren bekomme ich ein für mich schwierigeres Stück von meiner KL vorgespielt. Dann spiele ich die schwierige der beiden Hände einmal alleine und dann kommt die andere dazu. Wenn das Stück für mich "einfach" ist, soll ich gleich beide Hände zusammen vom Blatt spielen. Wenns garnicht funktioniert werden die Hände wie oben genannt getrennt.

Du siehst, ich habe die Hände noch nie wirklich von einander getrennt geübt, außer bei Trillern, Vorschlägen o.ä. Sachen. Wie Razo schreibt bringt es mir wenig, wenn ich beide Hände `aus-Übe´, da ich dann beim zusammenspiel nochmal von vorne anfange.
 
achte weder auf Rhytmus noch auf sonst irgendwas, bring nur die Töne in der richtigen Reihenfolge und spiel soooo langsam, dass es klappt. Mit der Zeit wirst du dann automatisch schneller. Irgendwann kannst dus dann.

Na, ich weiß nicht: Ein „vom Blatt spielen“ wie ich es verstehe (und es vielleicht auch allgemein verstanden wird), meint, dass das Stück trotz „vom Blatt“ anhörbar ist, also im Wesentlichen so klingt, wie es soll. Dann kann man aber doch den Rhythmus nicht außen vor lassen.

Sofern ich die Klavierlehrerin richtig verstanden habe, ist es beim vom Blatt spielen wichtig, vorausschauend zu spielen und jeden Freiraum zu nutzen. D.h., man schaut nicht dann, wie es weitergeht, wenn man weiterspielen muss, sondern früher, nutzt das Halten eines Tones, um den nächsten zu finden.

Ich bemühe mich dann auch erst, alle Töne in der richtigen Folge und im Zusammenklang hinzubekommen. Der Rhythmus ist mir erstmal Schnurz.

Mit zunehmender Geläufigkeit, man spürt richtig, wie das immer schneller wird

Beim vom Blatt spielen gibt es ja nun keinen zweiten Versuch …

Spiel einfach ein Stück deines aktuellem Levels einfach mal mit beiden Händen

Bei den Stücken meines aktuellen Levels ist es gewöhnlich so, dass ich einige Passagen erst dreißig Mal spielen muss, bevor man sich’s überhaupt anhören kann. Natürlich spiele ich es beim ersten Mal auch quasi „vom Blatt“, aber dabei kommt kein Stück heraus …

Wenn ich im Klavierunterricht irgendetwas wirklich „vom Blatt“ spielen soll (also nicht nur langsam durchgequält), dann ist das Stück sehr viel einfacher als eines, das ich nach ein, zwei Wochen üben „kann“. Genau so würde ich es auch üben: Ganz langsam, aber richtig, und mit erst mal sehr einfachen Stücken.

Liebe Grüße,
Nuri
 
@Nuri: Zustimmung!

@Razo: Hier geht es nun mal ums "Vom-Blatt-Spiel" und nicht darum, wie Du Deine Stücke einstudierst, und seis noch so genial.

Wegtreten!
 

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