LH spielt und RH hält gleichen Ton?

Stuemperle

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Anbei vier Takte aus der Gymnopedie #1 von Satie, die manchen von euch schon länger vertraut ist... jaja, ich jetzt auch ;-)

Das Ganze spiele ich mit Pedal, sonst ist ja der drei Viertelnoten lange Basston nicht durchzuhalten. Allerdings lupfe ich das Pedal kurz während ich diese Note spiele (drücke), wg. der Viertelpause und um Brei zu verhindern.

Aber was mache ich mit dem F, das RH so aussieht als solle es - einmal angeschlagen - langsam verklingen, während es in jedem LH-Akkord nochmal vorkommt?

Momentan tendiere ich dazu, das F prinzipiell mit RH zu spielen und zwar
- die Taste meist, insbesondere beim Basston & Pedallupfen, gedrückt zu halten, damit der Ton weiterklingt und
- die Taste bei jedem LH-Akkord mit rechts dazu zu spielen (also LH nur zwei Töne), damit der Akkord komplett wird.

Bißchen zweifelnd bin ich jedoch beim ersten Akkord: Dem Ausklingenlassen rechts widerstrebt es, gleich beim nächsten Viertel es links im Akkord schon wieder anzuschlagen.

Wie macht man's richtig?

Grüße und danke für eure Antworten!
 

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Hallo,

also das mit dem Fis (bitte Vorzeichen beachten! Hier sind ja cis und fis laut Deinen Beispiel zu spielen) sollte so ablaufen: Zähle schön langsam und lass es hinsichtlich der Bindebögen einfach von Takt zu Takt durchlaufen. D. h. es muss am Ende eine pendelnde Gegenbewegung der Akkorde der LH gegenüber den gehaltenen Tönen der RH, die jeweils mit dem einzelnen Ton der LH zusammen genommen werden, entstehen (also so in Richtung einer sanften Auf- und Abwärtsbewegung auf der Klaviatur).

Gemeinsam mit dem jeweils zu Beginn eines Taktes notierten Einzelton mit der LH nimm auch den Einzelton sanft, halte diesen jedoch bis zum Beginn des Folgetaktes, indem Du Deinen Finger einfach darauf liegen lässt, während Du mit links aus dem einzelnen Ton zum Taktbeginn eine Gegenbewegung hin zu diesem jeweiligen Akkord einleitest.

Die Bewegung bei den Gymnopedien auf der Klaviatur soll an den Tanz eines Paares erinnern, wobei sich beide Hände immer wieder einander annähern und wieder entfernen. Ganz bewusst, jeweils die Notenwerte auszählend und sehr sanft.

Hinsichtlich der Viertelpause würde ich mir jetzt pedaltechnisch weniger Gedanken machen. Versuche einfach mal vielleicht generell nicht mit Vollpedal zu spielen, sondern indem Du es mittels Viertelpedal (nur leicht antippen) versuchst. Höre Dir mal den entsprechenden Unterschied an.

Das Lupfen des Pedals könnte ansonsten zwar, wie Du schreibst, den Klangbrei vermeiden, aber es könnten auch dadurch unschön abgehackte Klangbrüche in der Melodie entstehen. Die Gymnopedie soll aber schön weich fließen. Vielleicht probierst Du es mal aus.

Gruß

Razo!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,

wenn Du das ohne Pedal spielen möchtest, dann geht das doch, nur den Bass mit lH, Fis und Akkord rH, die 1/4 Pause betrifft nur die Akkorde.
Ob das angebracht ist, lass ich mal offen, ich spiele das Stück nicht. Auf jeden Fall das Fis oben stärker anschlagen als die anderen, es muß ja lange durchklingen.

Gruß
Manfred
 
Hallo,

über diese Stelle bin ich auch gestolpert, als ich mir das Stück ausgesucht habe.
Habe mir dann mit meinem Lehrer folgendes überlegt:

Klangfundament sollte durchgehend vorhanden sein.
Das Pedal wird kurz losgelassen in dem Moment, in dem der Basston gespielt wird.
Damit hierbei das Fis nicht zwischenzeitlich verstummt, mache ich es so, dass die linke Hand jedesmal das Fis mitanschlägt und die rechte Hand mithilfe eines stummen Fingerwechsels übernimmt.

Ich finde, das klingt so gut. Ebenso, wie in einer Aufnahme aus der Bücherei.

Moderato's Variante würde wohl auch in diesen konkreten Takten funktionieren, allerdings nicht im restlichen Stück. Für die 4 Take umzutrainieren...:rolleyes:

Viele Grüße
Lukas
 
Leider kenne ich mich damit auch noch nicht aus.(Anfänger)
Es erscheint mir aber so, als könnte man das so wie im Anhang gezeichent, spielen.
Wie stark dabei das Pedal benutzt wird, weiß ich auch nicht.

Grüße
Thomas
 
Liebes Stümperle,

mir hat dieses Video weitergeholfen. Schau Dir das mal an genauer. Ab Takt 41 sind die Wechsel ziemlich durchsichtig. http://www.youtube.com/watch?v=Lvqoqjwfv-c

Ich habe es mir tausendmal angesehen und immer wieder noch. Interessant und sehr lehrreich (für mich), wie sparsam und praktisch A. Ciccolini mit den Wechseln umgeht.

Liebe Grüße

Kulimanauke

NS: Ab Takt 9 - 12 die gleiche Situation
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...Moderato's Variante würde wohl auch in diesen konkreten Takten funktionieren, allerdings nicht im restlichen Stück. Für die 4 Take umzutrainieren...:rolleyes:...
Da stimme ich Dir zu. Außerdem habe ich etwas übersehen. Meine Variante ist wohl nur auf einem Flügel zu realisieren, sonst braucht man das Pedal zur Bindung des fis. Also schnell wieder vergessen, was ich geschrieben habe.
 
Anbei vier Takte aus der Gymnopedie #1 von Satie, die manchen von euch schon länger vertraut ist... jaja, ich jetzt auch ;-)

Das Ganze spiele ich mit Pedal, sonst ist ja der drei Viertelnoten lange Basston nicht durchzuhalten. Allerdings lupfe ich das Pedal kurz während ich diese Note spiele (drücke), wg. der Viertelpause und um Brei zu verhindern.

Aber was mache ich mit dem F, das RH so aussieht als solle es - einmal angeschlagen - langsam verklingen, während es in jedem LH-Akkord nochmal vorkommt?

mein Vorschlag hierzu:
1. das fis1 in Takt 48 stark akzentuiert (beinahe ff) anschlagen
2. alle vier Akkorde mf...dim...p mit der rechten Hand anschlagen
3. dabei das fis1 über den Taktwechsel und Pedalwechsel einfach halten.
so wird das fis durchklingen, aber trotzdem werden alle Töne angeschlagen. So eine "doppelte Belegung" taucht ein parmal bei Satie auf
 
Nach nochmaligem Überlegen bin ich darauf gekommen, dass meine Variante auch nicht richtig funktioniert. Das #f' würde am Taktende unterbrochen werden.
Also auch das bitte wieder vergessen.

Grüße
Thomas
 
Nach nochmaligem Überlegen bin ich darauf gekommen, dass meine Variante auch nicht richtig funktioniert. Das #f' würde am Taktende unterbrochen werden.

aber nein!
da muss man nach dem Akkord doch nur das fis halten - mach einfach einen Haltebogen über jeden Taktwechsel, dann hast Du notiert, was ich erklärt habe. Und dann halt nur noch die unterschiedlichen Anschlagstärken.
 
ich spiel alles (bis auf das erste fis) mit der linken hand, die rechte hält einfach nur das fis und natürlich pedal dazu. Ich schlage bei dem Akkord natürlich das fis erneut an und halte es danach mit der rechten, so war das gemeint ... was gibts da denn groß worte zu machen?
 

Danke für die Antworten.
Du könntest sehen, backe, das selbst erfahrene Pianisten das unterschiedlich realisieren...

Ich schwanke noch zwischen Jazzzer (Akkord LH mit stummem Fingerwechsel des fis auf rechts vor den Pedalpausen) und Rolf (Akkord RH mit Halten des fis' in den Pedalpausen).

Interessant finde ich den Vorschlag von Rolf, die Lautstärke der Akkorde kontinuierlich zu verringern, dies wäre quasi ein Ersatz für das (so lange eh nicht) ausklingende fis der RH. Aber ob mir das irgendwann gelingt... :rolleyes:

LG
 
Wird es in fast jedem Stück geben, dass Pianisten das verschieden auslegen. Aber "richtig"? Ich mags, wenns mir gefällt ;-) weicht aber gerne mal von der Version meines KLs ab und der kann doch alles besser begründen als ich :-(

Wollte nicht die Berechtigung des Threads anzweifeln! War interessant zu lesen, wie es andere machen.
 

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