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brennbaer
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- 30. Dez. 2015
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Hallo zusammen,
ich bräuchte mal Euren sach- und fachkundigen Rat.
Zuvor aber erst mal "kurz" ein paar Worte über mich.
Ich bin bereits seit 1 1/2 Jahren Mitglied, bislang jedoch nur als stiller Mitleser dabei.
Schon länger hatte ich den Wunsch, als spätberufener Wiedereinsteiger das Klavierspielen zu erlernen.
Etwa zur gleichen Zeit hatte ich mir ein Masterkeyboard besorgt.
Da meine Platzverhältnisse im Arbeitszimmer (und nur da kann ich das Piano aufstellen) recht beengt sind, lautete das Motto: ständiger Auf- und Abbau nebst Anschließen an den Rechner, etc., was bei einem sperrigen 25kg-"Ungetüm" und "isch hab' Rücken" die Übungsmotivation doch arg schmälerte.
Soll heißen, dass ich, obwohl ich vor gut 1 1/2 Jahren eingestiegen bin, nicht so weit bin, wie ich bei regelmäßigerem Üben sein könnte.
Richtig ernsthaft übe ich nun seit ca. einem halben Jahr, nachdem ein Digi-Piano eingezogen ist.
Mein musikalischer "Werdegang" lässt sich wie folgt beschreiben:
ca. im Alter von 8 - 12 Klavierunterricht, wg. Umzug bei zwei verschiedenen Lehrerinnen.
Den Unterricht bei beiden empfand ich, soweit ich mich erinnern kann, als recht dröge.
Ob's wirklich an mir, meinem damaligen Desinteresse an klassischer Musik, am Unterricht selbst oder gar einer unglücklichen Kombination aus allem lag, kann ich nicht sagen. Ist ja auch schon sehr lange her.
Man ging in die Klavierstunde, es wurde gezeigt, wie man was spielen musste, übte dies mit der Lehrerin und wurde mit Hausaufgaben nach Hause geschickt. Es wurde geübt, nach einer Woche ging's wieder zum Unterricht, usw.
In meiner Erinnerung lief das alles immer sehr starr ab.
Es wurden z.B. keine Hintergrundinformationen über die Stücke vermittelt, es wurde auch nicht gefragt, ob einem die ausgewählten Stücke überhaupt gefallen, ob man lieber etwas anderes spielen möchte.
Musiktheorie, Harmonielehre? Habe ich erst viel später, als ich schon lange keinen Unterricht mehr hatte, überhaupt etwas von gehört.
Man hätte natürlich die Lehrerinnen darauf ansprechen können, aber als kleiner Steppke ist man da in den seltensten Fällen schon so selbstbewusst, wenn man denn überhaupt schon so weit ist, um zu wissen, was man überhaupt möchte. Aber das geht ja nur, wenn man überhaupt vermittelt bekommt, was es so alles zu entdecken geben könnte.
Wie auch immer, bei einem neuerlichen Umzug wurde das Klavier nicht mitgenommen.
Damit hatte es sich dann auch mit der Pianistenkarriere.
Als Teenager (so zwischen 13 und 16) hatte ich dann noch des öfteren bei einem Freund immer wieder mal auf der Orgel gespielt, was ich zu der Zeit als interessanter empfand als das Piano. Allerdings hatte sich gleichzeitig das Hauptinteresse bereits in Richtung Tennis verlagert, so dass ich, obwohl mir das Orgelspiel eigentlich Spaß gemacht hatte, nie das große Bedürfnis verspürt hatte, dort einzusteigen.
Jedoch bin ich der Meinung, dass diese sporadischen Versuche an der Orgel geholfen haben, die Finger nie ganz einrosten zu lassen.
Das merke ich selbst jetzt noch, als mir bei einer "Ausmist-Aktion" ein paar meiner alten Klavierbücher (u. A.: W.Schneider, "Die Klavierfibel") unter die Finger kamen und interessanterweise sich mein Fingergedächtnis bei manchen Stücken, vor allem bei denen, die mir damals schon etwas mehr Spaß gemacht hatten, auf Anhieb relativ leicht tut.
Soviel zu meiner ersten Musikerkarriere.
Mein zweiter Klavier-Frühling gestaltet sich wie folgt:
Alter: 53...(Oje, wie die Zeit verfliegt )
Wie gesagt, angefangen vor ca. 1 1/2 Jahren, richtig ernsthaft erst seit einem guten halben Jahr.
Geübt wird mind. an 5 Tagen die Woche, jeweils mind. eine Stunde. (Erstaunlich, wie schnell die Stunde rum ist, wenn man Spaß an einer Sache hat. Wenn ich mehr Zeit habe, ertappe ich mich dabei, dass ich nur mal kurz was üben wollte und plötztlich sind fast zwei Stunden vergangen.)
Notenlesen klappt recht gut, nur in den ganz tiefen und hohen Lagen, muss ich schon mal "Linien zählen".
Als Literatur habe ich mich urprünglich mit "Die Russische Klavierschule" (mit CD, um einen Vergleich und Anhaltspunkt zu haben, wie es klingen soll) versorgt.
Da muss ich allerdings sagen, dass diese nur bedingt für's Selbststudium geeignet ist. Und da auch nur, wenn man über Vorkenntnisse verfügt, also eher etwas für Wiedereinsteiger, aber m. M. n. nichts für komplette Anfänger.
Sie ist halt doch sehr auf das klassische Lernsystem mit Lehrerbegleitung ausgelegt.
Was mir daran gefällt, ist, dass das vierhändige Spiel früh thematisiert wird. Da ist es recht hilfreich, dass von diesen Stücken die Secondo Parts in den CDs enthalten sind.
Auch die Auswahl der Stücke finde ich recht interessant; ich weiß nicht, ob ich seinerzeit als Kind so richtig davon begeistert gewesen wäre...
Aufgefallen ist mir übrigens, dass der Anspruch und Schwierigkeitsgrad in der "Russischen Klavierschule" recht schnell steigt.
Beide Bände als blutiger Anfänger innerhalb von zwei Jahren bewältigt zu haben, wie auf dem Umschlag in Aussicht gestellt, erscheint mir recht ambitioniert .
Zusätzlich zur "Russischen Klavierschule" hatte ich mir die zwei Hefte von "John W.Schaum - Fingerkraft" besorgt.
Bis vor 5-6 Wochen habe ich hauptsächlich mit diesen Büchern gearbeitet.
Da wie erwähnt, die "Russische Klavierschule" m.M.n. doch eher auf den Klavierunterricht mit Lehrer abzielt, habe ich mich nach Literatur umgeschaut, die eventuell doch etwas besser für's Selbststudium geeignet sein könnte.
Habe dabei die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich in jeder Klavierschule irgend etwas gibt, was man so in einer anderen nicht vermittelt bekommt. Aber man kann ja deshalb nicht plötzlich mit dutzenden Büchern anfangen.
Jedenfalls kristallisierten sich für mich als Alternativen für die "Russische Klavierschule" zum einen Uli Molsens "Erleben - Verstehen - Lernen Klavierschule für Erwachsene" und zum anderen Heumanns zweibändiges "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" heraus.
Letztendlich entschied ich mich für "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" als "Hauptlernliteratur", weil es einerseits mir umfangreicher erschien und andererseits mit den CDs eine nicht zu unterschätzende Hilfe für Autodidakten bietet.
Da aber im Uli Molsen-Buch ebenfalls Sachen drinstehen, die mir weiterhelfen, habe ich bei einer passenden Gelegenheit ein günstiges Exemplar im Antiquariat gekauft.
Aktuell arbeite ich den ersten Band vom Heumann ein bißchen im Schnelldurchlauf ab.
Wie gesagt, kürzlich fielen mir ein paar meiner alten Bücher unerwarteterweise in die Hände: "Willy Schneider - Die Klavierfibel", "Der praktische Czerny - Band2 (3722), sowie "Diabelli, Opus 149, Klavier zu 4 Händen". Mehr haben wohl nicht "überlebt".
Bin nun unschlüssig, ob ich diese Bücher irgendwie in den Lernprozess integrieren soll.
Das ist also meine Ausgangssituation; was ich in den vergangenen ca. 18, verstärkt und richtig ernsthaft 6 Monaten, getrieben habe.
Was mir nun ein gutes Stück weit fehlt, ist eine Systematik für meinen Selbstunterricht.
Ich setze mich ans Klavier, arbeite die Übungen der Klavierschule ab (abarbeiten ist hier keinesfalls negativ gemeint).
Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas Abwechslung brauche, nehme ich mir den Schaum und mache Fingerübungen.
Oder ich picke mir ein Stück aus "Piano Step by Step - Etüden", was ich ebenfalls aus dem Antiquariat mitgenommen hatte, heraus und versuche mich daran.
Aber das ist, wie man vielleicht schon erkennen kann, alles etwas unorganisiert und recht beliebig.
Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich meine Übungseinheiten sinnvoll(er) gestalten kann?
So im Sinne von: so und soviel Zeit für die Klavierschul-Literatur, so viel Zeit für Fingerübungen, soviel für Stücke neben der Klavierschule, etc....
Einfach, um die Zeit am Piano effizienter und effektiver zu nutzen.
Mein mittelfristiges Ziel ist, nicht nur klassische Stücke zu spielen, sondern auch zeitgenössisches aus Pop/Rock, Blues, etc., auch mal 'nen Ragtime...
So von allem etwas, eben. :)
Wäre es ratsam, eventuell die "Russische Klavierschule" und ""Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" parallel durchzuarbeiten?
Oder, da "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" mittlerweile meine Hauptliteratur ist, vielleicht einfach nur ausgewählte Stücke aus der "Russischen Klavierschule" zusätzlich zu lernen.
Oder ausschließlich beim Heumann (als Klavierschule) zu bleiben und nebenbei einfachere Bearbeitungen von Stücken aus den genannten Genres zu erlernen, um sich auf diese Weise nach und nach ein bescheidenes Repertoire zu erarbeiten?
Was mir auch nicht so ganz klar ist: wie gut sollte man die einzelnen Stücke der Klavierschule beherrschen?
Wie gut sollte man die jeweiligen Übungen beherrschen, damit man sie "abhaken" und zur nächsten übergehen kann?
Also z.B.:
Fehlerfrei vom Blatt ohne auf die Tasten zu schauen?
Oder auswendig ohne auf die Noten zu schauen?
Oder blind, ohne auf die Noten und/oder die Tasten zu schauen?
Fehlerfrei im Zieltempo mal Faktor X spielen können?
Wie anfangs erwähnt, habe ich keine Probleme damit, Noten zu lesen, sofern es nicht in die ganz tiefen/hohen Lagen geht.
Auch wenn es darum geht, die Tasten im "anfängerkompatiblen Tonraum", also ohne große Sprünge, zu treffen, ohne ständig auf die Tastatur schauen zu müssen, komme ich ganz gut klar.
Daraus resultiert, dass ich zumindest bei einfacheren Stücken selten auf die Tastatur und meine Finger schaue und stattdessen mit den Augen auf den Noten klebe.
Sollte ich also versuchen, auch die ganz einfachen Stücke auswendig zu lernen?
Oder wäre dies bei den einfachen Stücken vergeudete Zeit- und Hirnkapazität?
Zeit und Hirnschmalz, was man lieber ins Erlernen anspruchsvollerer Stücke, quais zur Repertoirebildung investieren sollte?
Ich hoffe, ich habe Euch mit dem langen Text nicht zu sehr gelangweilt und der eine oder andere hat bis zum Schluss durchgehalten.
Ich würd' mich jedenfalls sehr freuen, wenn Ihr mir den einen oder anderen Rat/Tipp geben könntet
Ich sage schon mal Danke
ich bräuchte mal Euren sach- und fachkundigen Rat.
Zuvor aber erst mal "kurz" ein paar Worte über mich.
Ich bin bereits seit 1 1/2 Jahren Mitglied, bislang jedoch nur als stiller Mitleser dabei.
Schon länger hatte ich den Wunsch, als spätberufener Wiedereinsteiger das Klavierspielen zu erlernen.
Etwa zur gleichen Zeit hatte ich mir ein Masterkeyboard besorgt.
Da meine Platzverhältnisse im Arbeitszimmer (und nur da kann ich das Piano aufstellen) recht beengt sind, lautete das Motto: ständiger Auf- und Abbau nebst Anschließen an den Rechner, etc., was bei einem sperrigen 25kg-"Ungetüm" und "isch hab' Rücken" die Übungsmotivation doch arg schmälerte.
Soll heißen, dass ich, obwohl ich vor gut 1 1/2 Jahren eingestiegen bin, nicht so weit bin, wie ich bei regelmäßigerem Üben sein könnte.
Richtig ernsthaft übe ich nun seit ca. einem halben Jahr, nachdem ein Digi-Piano eingezogen ist.
Mein musikalischer "Werdegang" lässt sich wie folgt beschreiben:
ca. im Alter von 8 - 12 Klavierunterricht, wg. Umzug bei zwei verschiedenen Lehrerinnen.
Den Unterricht bei beiden empfand ich, soweit ich mich erinnern kann, als recht dröge.
Ob's wirklich an mir, meinem damaligen Desinteresse an klassischer Musik, am Unterricht selbst oder gar einer unglücklichen Kombination aus allem lag, kann ich nicht sagen. Ist ja auch schon sehr lange her.
Man ging in die Klavierstunde, es wurde gezeigt, wie man was spielen musste, übte dies mit der Lehrerin und wurde mit Hausaufgaben nach Hause geschickt. Es wurde geübt, nach einer Woche ging's wieder zum Unterricht, usw.
In meiner Erinnerung lief das alles immer sehr starr ab.
Es wurden z.B. keine Hintergrundinformationen über die Stücke vermittelt, es wurde auch nicht gefragt, ob einem die ausgewählten Stücke überhaupt gefallen, ob man lieber etwas anderes spielen möchte.
Musiktheorie, Harmonielehre? Habe ich erst viel später, als ich schon lange keinen Unterricht mehr hatte, überhaupt etwas von gehört.
Man hätte natürlich die Lehrerinnen darauf ansprechen können, aber als kleiner Steppke ist man da in den seltensten Fällen schon so selbstbewusst, wenn man denn überhaupt schon so weit ist, um zu wissen, was man überhaupt möchte. Aber das geht ja nur, wenn man überhaupt vermittelt bekommt, was es so alles zu entdecken geben könnte.
Wie auch immer, bei einem neuerlichen Umzug wurde das Klavier nicht mitgenommen.
Damit hatte es sich dann auch mit der Pianistenkarriere.
Als Teenager (so zwischen 13 und 16) hatte ich dann noch des öfteren bei einem Freund immer wieder mal auf der Orgel gespielt, was ich zu der Zeit als interessanter empfand als das Piano. Allerdings hatte sich gleichzeitig das Hauptinteresse bereits in Richtung Tennis verlagert, so dass ich, obwohl mir das Orgelspiel eigentlich Spaß gemacht hatte, nie das große Bedürfnis verspürt hatte, dort einzusteigen.
Jedoch bin ich der Meinung, dass diese sporadischen Versuche an der Orgel geholfen haben, die Finger nie ganz einrosten zu lassen.
Das merke ich selbst jetzt noch, als mir bei einer "Ausmist-Aktion" ein paar meiner alten Klavierbücher (u. A.: W.Schneider, "Die Klavierfibel") unter die Finger kamen und interessanterweise sich mein Fingergedächtnis bei manchen Stücken, vor allem bei denen, die mir damals schon etwas mehr Spaß gemacht hatten, auf Anhieb relativ leicht tut.
Soviel zu meiner ersten Musikerkarriere.
Mein zweiter Klavier-Frühling gestaltet sich wie folgt:
Alter: 53...(Oje, wie die Zeit verfliegt )
Wie gesagt, angefangen vor ca. 1 1/2 Jahren, richtig ernsthaft erst seit einem guten halben Jahr.
Geübt wird mind. an 5 Tagen die Woche, jeweils mind. eine Stunde. (Erstaunlich, wie schnell die Stunde rum ist, wenn man Spaß an einer Sache hat. Wenn ich mehr Zeit habe, ertappe ich mich dabei, dass ich nur mal kurz was üben wollte und plötztlich sind fast zwei Stunden vergangen.)
Notenlesen klappt recht gut, nur in den ganz tiefen und hohen Lagen, muss ich schon mal "Linien zählen".
Als Literatur habe ich mich urprünglich mit "Die Russische Klavierschule" (mit CD, um einen Vergleich und Anhaltspunkt zu haben, wie es klingen soll) versorgt.
Da muss ich allerdings sagen, dass diese nur bedingt für's Selbststudium geeignet ist. Und da auch nur, wenn man über Vorkenntnisse verfügt, also eher etwas für Wiedereinsteiger, aber m. M. n. nichts für komplette Anfänger.
Sie ist halt doch sehr auf das klassische Lernsystem mit Lehrerbegleitung ausgelegt.
Was mir daran gefällt, ist, dass das vierhändige Spiel früh thematisiert wird. Da ist es recht hilfreich, dass von diesen Stücken die Secondo Parts in den CDs enthalten sind.
Auch die Auswahl der Stücke finde ich recht interessant; ich weiß nicht, ob ich seinerzeit als Kind so richtig davon begeistert gewesen wäre...
Aufgefallen ist mir übrigens, dass der Anspruch und Schwierigkeitsgrad in der "Russischen Klavierschule" recht schnell steigt.
Beide Bände als blutiger Anfänger innerhalb von zwei Jahren bewältigt zu haben, wie auf dem Umschlag in Aussicht gestellt, erscheint mir recht ambitioniert .
Zusätzlich zur "Russischen Klavierschule" hatte ich mir die zwei Hefte von "John W.Schaum - Fingerkraft" besorgt.
Bis vor 5-6 Wochen habe ich hauptsächlich mit diesen Büchern gearbeitet.
Da wie erwähnt, die "Russische Klavierschule" m.M.n. doch eher auf den Klavierunterricht mit Lehrer abzielt, habe ich mich nach Literatur umgeschaut, die eventuell doch etwas besser für's Selbststudium geeignet sein könnte.
Habe dabei die Erfahrung gemacht, dass es eigentlich in jeder Klavierschule irgend etwas gibt, was man so in einer anderen nicht vermittelt bekommt. Aber man kann ja deshalb nicht plötzlich mit dutzenden Büchern anfangen.
Jedenfalls kristallisierten sich für mich als Alternativen für die "Russische Klavierschule" zum einen Uli Molsens "Erleben - Verstehen - Lernen Klavierschule für Erwachsene" und zum anderen Heumanns zweibändiges "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" heraus.
Letztendlich entschied ich mich für "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" als "Hauptlernliteratur", weil es einerseits mir umfangreicher erschien und andererseits mit den CDs eine nicht zu unterschätzende Hilfe für Autodidakten bietet.
Da aber im Uli Molsen-Buch ebenfalls Sachen drinstehen, die mir weiterhelfen, habe ich bei einer passenden Gelegenheit ein günstiges Exemplar im Antiquariat gekauft.
Aktuell arbeite ich den ersten Band vom Heumann ein bißchen im Schnelldurchlauf ab.
Wie gesagt, kürzlich fielen mir ein paar meiner alten Bücher unerwarteterweise in die Hände: "Willy Schneider - Die Klavierfibel", "Der praktische Czerny - Band2 (3722), sowie "Diabelli, Opus 149, Klavier zu 4 Händen". Mehr haben wohl nicht "überlebt".
Bin nun unschlüssig, ob ich diese Bücher irgendwie in den Lernprozess integrieren soll.
Das ist also meine Ausgangssituation; was ich in den vergangenen ca. 18, verstärkt und richtig ernsthaft 6 Monaten, getrieben habe.
Was mir nun ein gutes Stück weit fehlt, ist eine Systematik für meinen Selbstunterricht.
Ich setze mich ans Klavier, arbeite die Übungen der Klavierschule ab (abarbeiten ist hier keinesfalls negativ gemeint).
Wenn ich das Gefühl habe, dass ich etwas Abwechslung brauche, nehme ich mir den Schaum und mache Fingerübungen.
Oder ich picke mir ein Stück aus "Piano Step by Step - Etüden", was ich ebenfalls aus dem Antiquariat mitgenommen hatte, heraus und versuche mich daran.
Aber das ist, wie man vielleicht schon erkennen kann, alles etwas unorganisiert und recht beliebig.
Habt Ihr vielleicht ein paar Tipps für mich, wie ich meine Übungseinheiten sinnvoll(er) gestalten kann?
So im Sinne von: so und soviel Zeit für die Klavierschul-Literatur, so viel Zeit für Fingerübungen, soviel für Stücke neben der Klavierschule, etc....
Einfach, um die Zeit am Piano effizienter und effektiver zu nutzen.
Mein mittelfristiges Ziel ist, nicht nur klassische Stücke zu spielen, sondern auch zeitgenössisches aus Pop/Rock, Blues, etc., auch mal 'nen Ragtime...
So von allem etwas, eben. :)
Wäre es ratsam, eventuell die "Russische Klavierschule" und ""Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" parallel durchzuarbeiten?
Oder, da "Klavierspielen - Mein schönstes Hobby" mittlerweile meine Hauptliteratur ist, vielleicht einfach nur ausgewählte Stücke aus der "Russischen Klavierschule" zusätzlich zu lernen.
Oder ausschließlich beim Heumann (als Klavierschule) zu bleiben und nebenbei einfachere Bearbeitungen von Stücken aus den genannten Genres zu erlernen, um sich auf diese Weise nach und nach ein bescheidenes Repertoire zu erarbeiten?
Was mir auch nicht so ganz klar ist: wie gut sollte man die einzelnen Stücke der Klavierschule beherrschen?
Wie gut sollte man die jeweiligen Übungen beherrschen, damit man sie "abhaken" und zur nächsten übergehen kann?
Also z.B.:
Fehlerfrei vom Blatt ohne auf die Tasten zu schauen?
Oder auswendig ohne auf die Noten zu schauen?
Oder blind, ohne auf die Noten und/oder die Tasten zu schauen?
Fehlerfrei im Zieltempo mal Faktor X spielen können?
Wie anfangs erwähnt, habe ich keine Probleme damit, Noten zu lesen, sofern es nicht in die ganz tiefen/hohen Lagen geht.
Auch wenn es darum geht, die Tasten im "anfängerkompatiblen Tonraum", also ohne große Sprünge, zu treffen, ohne ständig auf die Tastatur schauen zu müssen, komme ich ganz gut klar.
Daraus resultiert, dass ich zumindest bei einfacheren Stücken selten auf die Tastatur und meine Finger schaue und stattdessen mit den Augen auf den Noten klebe.
Sollte ich also versuchen, auch die ganz einfachen Stücke auswendig zu lernen?
Oder wäre dies bei den einfachen Stücken vergeudete Zeit- und Hirnkapazität?
Zeit und Hirnschmalz, was man lieber ins Erlernen anspruchsvollerer Stücke, quais zur Repertoirebildung investieren sollte?
Ich hoffe, ich habe Euch mit dem langen Text nicht zu sehr gelangweilt und der eine oder andere hat bis zum Schluss durchgehalten.
Ich würd' mich jedenfalls sehr freuen, wenn Ihr mir den einen oder anderen Rat/Tipp geben könntet
Ich sage schon mal Danke