Wie heißt der Fachbegriff für Notenzeilen, die keine Intervalle oder Akkorde enthalten?

E

Estelle12

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Hallo,

bei meinen Klaviernoten ist mir aufgefallen, dass es Stücke gibt, die ganz einfach gesetzt sind und keinerlei Akkorde oder Intervalle enthalten, sondern nur "einzelne Noten". Gibt es dafür einen musikalischen Fachbegriff?
 
Hallo Demian, nein. Ich suche einen Fachbegriff für "Akkord- und Intervallfrei."
 
Kannst du mal ein Beispiel einstellen? Intervalle und Akkorde sind zwei oder drei synchrone (auch nacheinander erklingende, aber hier wohl gleichzeitig gemeinte) Töne. Eine Melodie besteht aus Einzeltönen, die nacheinander erklingen, ist vertikal betrachtet also „akkord- und intervallfrei“.
 
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Schlagzeugnotation?
Da gibt es keine Intervalle.

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Wenn eine Melodie notiert ist, gibt es immer Intervalle: Prim, Prim, Sekund, Prim, Sekund, Prim, Prim, Sekund, Terz...

1706820890986.png
 
Monophon vs. polyphon.
 
Bei Jay Es hieß das Zweistimmige Invention.
 
Hallo Demian,
hier ein Beispiel. Der eine Notenauszug enthält eben keine übereinander notierten Intervalle oder Akkorde, der andere schon. Würde man den akkord-und intervallfreien Notenauszug als "monophon" bezeichnen?
 

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Beide Beispiele sind homophon, weil sich die Begleitstimmen einer Hauptstimme unterordnen. Im linken Beispiel haben wir eine Melodie mit Begleitstimme, im rechten Beispiel einen mehrstimmigen Satz, bei dem nur auf der Zählzeit 1 des vorletzten Taktes ein Hauch von Polyphonie angedeutet ist, weil die Bassstimme sich ganz kurz ansatzweise selbstständig macht.
 
@Demian + @Estelle12
"Akkord" oder "Intervallfrei" sind die Beispiele dadurch aber nicht.
Ich fand die Vorstellung allgemein ziemlich "interessant". Völlig intervall- und akkordfrei wäre letztlich keine Musik oder würde es erst durch ein Konzept, eine festgelegte Dauer und vorgeschriebene Aktionen des Interpreten ... und dann wäre es auch eher "Kunst mit Instrument(en)".

Beim Threadtitel war mein erster Gedanke "Generalpause" ... da gibts auch keine Akkorde oder Intervalle. Eigentlich besteht Musik nur aus Intervallen und Akkorden. Sogar Trommeln, Klangstäbe etc. (das gesamte Orchesterschlagwerk) spielen Töne ... Pauken kann man sogar stimmen und es fällt auf, wenn die nicht passen. Von daher ist es falsch, dass Schlagzeugnotation keine Intervalle enthält ... die Tonhöhen sind (im Beispiel von @Pedall) halt nur nicht genau festgelegt.

"Echte Polyphone" sehe ich in den Beispielen ebenfalls nicht ... "homophon" passt also. Eine Stimme führt und die anderen begleiten diese lediglich, sind rhythmisch aber sehr bei der Hauptstimme (oder einem Metrum/Puls).
Das erste ist einfach "zweistimmig homophon" und das sind auch Klaviernoten (da steht ein Fingersatz dabei).
Für einen vollen Akkord reichen zwei Stimmen halt einfach nicht aus denn das sind mindestens drei Töne.
 
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Ah, ok, ich glaube jetzt haben wir das, was ich suche. Das linke Beispiel wäre dann als "einfacher Satz" oder "zweistimmiger Satz" zu bezeichnen, während man das rechte Beispiel als "mehrstimmiger Satz" bezeichnen würde. Vielen Dank!
 
Ja, genau. Und den mehrstimmigen Satz kannst du als vierstimmigen Satz bezeichnen. Nur in der zweiten Hälfte des vorletzten Taktes sind statt vier Stimmen nur drei notiert. (Im vierstimmigen Satz wäre wohl das g doppelt notiert, erschiene also im Sopran und im Alt, sodass es in der Summe wieder vier Stimmen sind).
 
... aber nur echt mit einem b.
Das Stück ist in F-Dur. Muss man beachten.

Mal den Jux beiseite - in großen Partituren von Orchesterwerken haben doch manche Instrumente minutenlang Ruhe, und die dementsprechende Notation müsste doch auch mehrere Zeilen / Seiten lang in diesem Instrument komplett frei von Noten sein, oder? ...weiß ich da zuwenig von Partituren etc.? @mick?
 
Mal den Jux beiseite - in großen Partituren von Orchesterwerken haben doch manche Instrumente minutenlang Ruhe, und die dementsprechende Notation müsste doch auch mehrere Zeilen / Seiten lang in diesem Instrument komplett frei von Noten sein, oder? ...weiß ich da zuwenig von Partituren etc.? @mick?

Nicht für jede Seite in der Partitur muss es auch eine Seite im Stimmauszug geben.

Da kann dann ein Takt Pause mit der Anzahl Takte, die pausiert werden muss, stehen.
 
Z. B. so:

15_bars_multirest.png
 
... das darf mal aber keinem Kaufmann überm Orchestergraben erklären - die verlangen dann, dass die entsprechenden Orchestermusiker zeitanteilig daheim blieben - und werden versuchen, die Gehälter parallelproportional zu kürzen ...

Das laufend aufgeführte Orgelwerk von John Cage, angelegt auf noch 640 Jahre, nächster Soundwechsel in 2025, wirft auch so einige bezahltechnisch fiese Fragen auf.
 

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