Verstimmter Flügel-merkwürdig-

  • Ersteller des Themas Scaramouche
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bin da allerdings immer etwas vorsichtig mit den Äußerungen, da man damit dem Stimmer (welchen man ja ned kennt) in gewisser Hinsicht Pfuscherei unterstellt.


Das ist korrekt, aber ob man an den Fähigkeiten des Stimmers zweifelt, dem Hersteller Konstruktionsfehler zuschreibt oder dem Händler unterstellt, Schrott verkauft zu haben, bleibt sich auch gleich.
 
Heh Klavierbaumeister, schau mal was Styx da geschrieben hat
An Stimmstockschaden glaube ich beim Yamaha ned (...) die delignitähnlichen Stimmstöcke allerdings sind fast unverwüstlich.
Kannste Dir rahmen und an die Wand nageln. Und dem Styx musste ne Flasche zukommen lassen ;-)

Oder verwechsel ich gerade mal wieder KBerM mit KBM? Sorry.
 
Fishi, Du hast den Beitrag missverstanden:

Das war ganz allgemein zu verstehen und so wie der Fehler beschrieben wird, gehe ich von einem Stimmfehler aus, das muss auch geschrieben werden dürfen.
Die Alternativen wären doch:

Yamaha ist nach 30 Jahren Schrott

oder

Der Händler hat mir Schrott verkauf

Beides kann ebenso richtig sein, halte ich in diesem Falle aber für unwahrscheinlich.
Es ging mir lediglich darum, was vermutet und geschrieben werden darf oder nicht darf.

Fachlich bin ich da mit Styx durchaus auf einer Linie, wobei mir die Verwendung von delignitähnlichen Stimmstöcke bei den Yamaha-Flügel weniger bekannt ist, die finden sich doch eher in den Klavieren, oder?
 
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Meine These:

Ein wenig routinierter Stimmer, der nur den Ton auf die gewünschte (vom Stimmgerät angezeigte?) Tonhöhe hingezogen hat, ohne die Stimmung "zu setzen".

Die rechte Saite eines Chores hat einen etwa doppelt so langen vorderen Saitenanhang wie die linke, da ist es viel schwerer, einen Zugausgleich zwischen vorderen Saitenanhang und klingender Saitenlänge herzustellen als bei der linken.


Ah, das ist ein sehr wichtiger Hinweis, den ich schon mal kurz selbst in Erwägung gezogen habe. Denn in diesem Fall bin ich selbst der Stimmer und ich habe es in Eile gestimmt, weil ein Konzert anstand und habe es eben nicht gesetzt. Wußte allerdings nicht, dass die rechte Saite des Chores ein anderes Zugverhältnis hat. Das kann hier des Rätsels Lösung sein!

Jetzt muss ich nur noch lernen, wie man den Ton richtig setzt. Habe das zwar früher schon in dieser Weise mit meinen alten Flügeln gemacht, hat auch die Stimmung besser gehalten, war mir aber nicht sicher, ob das so richtig ist, deshalb habe ich hier weg gelassen.
 
Wieso "unbekannt", Styx? Steht doch gleich im Eingangspost!

(Ich zumindest war davon ausgegangen, dass Scaramouche den Flügel selber gestimmt hatte.)

Edit: ich hatte vor kurzem das Erlebnis, dass an einem Klavier, welches ich ein paar Monate zuvor gestimmt hatte, in diesem Bereich meist die rechte Saite verstimmt war - also die Saite mit dem kürzesten oberen Anhang. Gibt es da eine plausible Erklärung?

Ciao,
Mark
 
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eigentlich die gleiche, wie vorangegangen beschrieben... da die Saitenüberhänge unterschiedlich lang sind, müssen die Wirbel auch unterschiedlich gesetzt werden... wahrscheinlich hast du es bei den längeren Überhängen richtig gemacht und bei den ganz kurzen nicht... ein anderer macht es vielleicht gerade bei den kurzen richtig...

LG Georg

PS: Gestern hat mein Sohnemann das erste Mal einen Stimmhammer in der Hand gehabt und versucht, eine Oktave zu stimmen... ich fand es sehr amüsant - nachdem er mir stolz sein Ergebnis präsentiert hat (welches gar nicht mal schlecht war) - ich einmal fest einen Ton angeschlagen habe und er sofort wieder unsäglich am eiern war...
Er sieht das Stimmen jedenfalls jetzt mit ganz anderen Augen ;)
 
PS: Gestern hat mein Sohnemann das erste Mal einen Stimmhammer in der Hand gehabt und versucht, eine Oktave zu stimmen... ich fand es sehr amüsant - nachdem er mir stolz sein Ergebnis präsentiert hat (welches gar nicht mal schlecht war) - ich einmal fest einen Ton angeschlagen habe und er sofort wieder unsäglich am eiern war...

Sadist! Gibt auch andere Möglichkeiten Kinder zu mißhandeln :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Was bedeutet Tom stimmen und Ton setzen? Ist Setzen so etwas wie "Überziehen" und wieder "Runterziehen", ähnlich wie bei neuen Violin- oder Gitarrensaiten?
 

Die Saite besteht ja zum einen aus dem schwingenden Teil und den nichtschwingenden Überhängen (nichtschwingend ist bei Duplexskalen ja auch nicht so ganz richtig ;)).
Die große Kunst besteht nun beim Stimmen darin, die Spannungsverhältnisse aller Saitenbereiche im optimalen Fall exakt gleich zu haben und dass gleichzeitig der schwingende Teil den exakten Ton trifft. Das gestaltet sich bei jedem Instrument anders... die Reibungswiderstände am Steg, an den Agraffen, an den Druckstäben sind immer wieder anders. Die Wirbelreibung ist immer anders und auch der Wirbel an sich ist nicht immer gleich, denn auch der verformt sich erstmal bevor er sich dreht...
Und "Wirbel setzen" bedeutet halt, den Stimmwirbel so zu drehen, dass diese ganzen Variablen ausgeglichen sind und der Ton sich nicht beim ersten ff-Anschlag wieder verstimmt.
 
Haha... stimmt... aber er will es ja lernen... und aller Anfang ist bekanntlich schwer ;)

Ich laß meinen Kleinen (6) gerade Stecherdrähte reinfummeln
evil.gif


Viele Grüße

Styx
 
Immer diese Tippfehler...und hier wird´s wieder gleich als ein Freud´scher analysiert. :)

GSTLP: Danke, genau so dachte ich mir das schon. Ich kenne das von der Violine, vor Allem bei neuer Besaitung. Da musste ich die Saite zum Einen ziemlich überziehen (vordehnen) und auch den nicht schwingenden Teil vor dem Steg "über die Reibung des Steges hinweg" so spannen, dass er dem schwingenden Teil entsprach, sonst war´s nach 2 Minuten wieder verstimmt (wenn sich die Spannung über die Stegreibung langsam wieder ausglich). Mitunter habe ich die Saite auch vom Steg angehoben und "ausgeglichen" wieder aufgesetzt.
 
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Die Saite besteht ja zum einen aus dem schwingenden Teil und den nichtschwingenden Überhängen (nichtschwingend ist bei Duplexskalen ja auch nicht so ganz richtig ;)).
Die große Kunst besteht nun beim Stimmen darin, die Spannungsverhältnisse aller Saitenbereiche im optimalen Fall exakt gleich zu haben und dass gleichzeitig der schwingende Teil den exakten Ton trifft. Das gestaltet sich bei jedem Instrument anders... die Reibungswiderstände am Steg, an den Agraffen, an den Druckstäben sind immer wieder anders. Die Wirbelreibung ist immer anders und auch der Wirbel an sich ist nicht immer gleich, denn auch der verformt sich erstmal bevor er sich dreht...
Und "Wirbel setzen" bedeutet halt, den Stimmwirbel so zu drehen, dass diese ganzen Variablen ausgeglichen sind und der Ton sich nicht beim ersten ff-Anschlag wieder verstimmt.


Die "Wirbel setzen" bedeutet doch, während des Stimmvorgangs die Tastatur im ff anszuschlagen, damit man weiß, es hält oder?

Manch Pianisten meinen dann, man mache deren Flügel kaputt.
 
Die "Wirbel setzen" bedeutet doch, während des Stimmvorgangs die Tastatur im ff anszuschlagen, damit man weiß, es hält oder?

Das sehe ich anders: Wirbelsetzen bedeutet, den Wirbel so zu manipulieren, dass die Saitenbereiche gleich gespannt sind. Der Fortissimoanschlag dient nur zur Kontrolle. Warum ich das behaupte:
Wenn der Chor bzw. Intervall nach dem Fortissimoanschlag noch immer schwebungsfrei ist, war der Wirbel schon vorher gesetzt.
Wenn der Chor bzw. Intervall nach dem Fortissimoanschlag erneut schwebt, war der Wirbel schon vorher nicht gesetzt (mag es zwar jetzt sein, aber nicht auf der richtigen Tonhöhe).
In beiden Fällen hat also der Fortissimoanschlag zum eigentlichen Setzen (auf korrekter Tonhöhe) nichts beigetragen. ;)

Fazit:
 
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