Unterschätzte Werke

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Alter Tastendrücker

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Es gibt eine Reihe von Stücken, die notorisch in ihrer Qualität oder im Schwierigkeitsgrad (oder beides!) unterschätzt werden!
Ich nenne mal ein Beispie:l Mozarts Fantasie in d-Moll KV 397! Ich finde, wie Mozart hier mit sehr wenigen Noten eine unglaublich dichte musikalische Geschichte erzählt macht dieses Werk zu einem der wertvollsten überhaupt. Aber allzu oft wird das Stück wie Kinderkram behandelt!
 
Janacek auf verwachsenem pfade. Werden wohl eher nicht als kinderstücke abgetan. Aber auch hier spannend zu erleben wie ein paar kleine Noten so eine musikalische Dichte erzeugen können.
 
@Musikhasser Janaceks Klavierwerke werden weder unterschätzt, noch fristen sie ein Schattendasein - kurzum Janacek passt nicht wirklich in diesen Faden.

In Sachen mus. und pianist. Hinsicht unterschätzt werden zwei tatsächlich spielenswerte, mittelschwere Klavierstücke von Wagner:
Albumblatt "Ankunft bei den schwarzen Schwänen"
"Eine Sonate für das Album für Frau M. W.", die Albumsonate As-Dur

In Sachen manueller Schwierigkeit sträflich unterschätzt ist ein beliebter "Reißer" von Albeniz: "Asturias" g-Moll aus dem Zyklus "Suite Espagnole" - da hauen live auch Ultraprofis derb daneben...

Ein Schattendasein, sehr selten gespielt, fristen die Sonaten von Carl Maria von Weber
 
"The Ragtime Dance" - Scott Joplins geflopptes Meisterwerk.
 
Der erste Satz der "Mondscheinsonate" op. 27,2 von Beethoven wird in der Schwierigkeit wohl von vielen Klavierschülern auch sehr gerne unterschätzt. Langsam heißt eben doch nicht immer leicht. :-D
 
Ich denke spontan an jene Werke von Franz Liszt, die vordergründig nicht so virtuos daherkommen wie sonst. Mit den drei „Consolations“ tröstet sich so manche pianistisch limitierte Natur in der Hoffnung, auch so zum Liszt-Spieler werden zu können. Da steckt in Sachen Klanggestaltung ganz schön der Teufel im Detail.

Das teilweise sehr rätselhafte Spätwerk meine ich allerdings weniger.

LG von Rheinkultur
 
Die Märchen von Medtner (viele sind wunderschön) werden öfters doppelt falsch eingeschätzt: musikalisch unterschätzt und technisch eher überschätzt. Das meiste ist - wenn erst entziffert - durchaus spielbar und liegt gut in der Hand!
Einige wenige sind allerdings auch schlicht zu lang!
 
In ihrem Wert und der "Übewürdigkeit" sehr unterschätzt werden auch die Humoresken op. 20 von Reger.
Im Gegensatz zu einigen anderen Werken des Meisters sind sie kompakt und sehr charakteristisch. Kein chromatisch-zielloses herumvagieren!
 

Die sind bei mir seit kurzem auf der imaginären Liste: "Sollte ich mir unbedingt mal anhören/anschauen, wenn viel Zeit übrig ist." (also spätestens in einigen wenigen Jahren)

Ohohoh. Nach einem Blick in den Wolters muss ich feststellen, dass das wohl erst im nächsten Leben, nach meiner Wiedergeburt machbar sein wird. (Wiedergeboren werde ich natürlich als Konzertpianistin. Als was sonst. :-))
 
Wiedergeboren werde ich natürlich als Konzertpianistin. Als was sonst. :-))

Da wäre ich vorsichtig! In einer Welt in der jedes Konzert (wenn nicht offiziell, dann durch zig Handys) mitgeschnitten und auf YT gestellt wird. Wo nach dem zweiten unsauberen Akkord der Shitstorm abgeht und 13-jahrige damit prahlen, dass sie alle Chopin-Etüden und das gesamte WtC schon vor Jahren viel besser gespielt hätten und das in Einzelfällen sogar stimmt. Unter solchen Bedingungen macht dieser Beruf keinen Spaß mehr!
 
Achja übrigens!!
Wahrscheinlich das in seiner Schwierigkeit brutalst unterschätzte Klavierwerk dürfte Beethovens op. 10,1 in c-Moll sein!!! (Schüler Vorspiele!)
 
Ich nenne mal ein Beispie:l Mozarts Fantasie in d-Moll KV 397! Ich finde, wie Mozart hier mit sehr wenigen Noten eine unglaublich dichte musikalische Geschichte erzählt macht dieses Werk zu einem der wertvollsten überhaupt. Aber allzu oft wird das Stück wie Kinderkram behandelt!

Interessanterweise war das Stück, das ich von allen, die ich bisher erlernt habe, am meisten mochte. Als Kinderkram habe ich es zu keinem Moment empfunden.
 
Da wäre ich vorsichtig! In einer Welt in der jedes Konzert (wenn nicht offiziell, dann durch zig Handys) mitgeschnitten und auf YT gestellt wird. Wo nach dem zweiten unsauberen Akkord der Shitstorm abgeht und 13-jahrige damit prahlen, dass sie alle Chopin-Etüden und das gesamte WtC schon vor Jahren viel besser gespielt hätten und das in Einzelfällen sogar stimmt. Unter solchen Bedingungen macht dieser Beruf keinen Spaß mehr!

Die Bemerkung bezüglich der Konzertpianistin bezog sich auf einen Running Gag hier im Forum. ;-)
 
Vor kurzem hab ich mal beim Notensuchen einige Préludes von Cessr Cui probiert. Er gilt ja als lame duck unter den Novatoren. Es gab darunter aber wirklich eindrückliche spätromantische Impressionen!
Kein Vergleich zu den Bildern des Großen Trinkers, aber ...
 
Dvorak: die Variationen As-Dur op. 36

Sehr schön und sauschwer!

Es gibt eine schöne Aufnahme mit Rudolf Firkusny!
 
Meiner Meinung nach sind die keineswegs unterschätzt - ich finde die nämlich furchtbar langweilig. Es gibt keine nennenswerten Kontraste und keine erkennbare Entwicklung; mit dem wenig charakteristischen, beinahe rhapsodisch wirkenden Thema ist eigentlich alles gesagt. Auch der Klaviersatz ist leider nirgendwo brillant oder gar virtuos. Der ganze Zyklus ist kaum mehr als eine nette Hausmusik - als Konzertstück halte ich das Stück jedenfalls für völlig ungeeignet. Mich wundert's deshalb nicht, dass die kaum jemand spielt.

Schade finde ich hingegen, dass die beiden Zyklen op. 21 von Brahms so selten zu hören sind. Ob sie unterschätzt werden, weiß ich nicht - jedenfalls habe ich die noch nie im Konzert gehört. Alle stürzen sich auf die (zugegebenermaßen fantastischen) Haydn-Variationen. Ich schließe mich da nicht aus - Asche über mein Haupt!
 
Alle stürzen sich auf die (zugegebenermaßen fantastischen) Haydn-Variationen.

Händel op 24?
Die op 21 Variationen hab ich zu unterschiedlichen Zeiten gespielt und unterrichtet. Aber sie werden in der Tat Recht selten gespielt!
Dvorak hat ziemlich viel Klaviermusik geschrieben, wo ich Deine Beschreibung akzeptieren würde, aber bei den Variationen eher nicht. Im Übrigen ist die wilde Oktaven Variation selbst im halben Tempi noch ganz schön virtuos?
Man kann das Stück übrigens durch passives farbloses Spiel ausgesprochen leicht ruinieren! Aber das gilt wohl auch für andere Werke (Brahms op. 9)!
 

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