Klafina
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Ich denke, dass eher das Interesse, einmal "etwas anderes zu spielen", eine Rolle gespielt hat, und zwar sowohl bei Amateuren als auch bei Profis.. E. Schulhoff wiederum war Kommunist, igitt; daüber hat man weniger leicht hinweggesehen als über Wagners Antisemitismus, denn der hatte ja sozusagen wenigstens den vertrauten Stallgeruch. Auch Korngold erlebte ja erst eine späte und im Prinzip auf ein Werk beschränkte Renaissance. Werden nun diese Komponisten seit kurzer Zeit "zu Recht", also aus ästhetischen Gründen, wieder gespielt, oder eher aus schlechtem Gewissen und aus einem daraus gespeisten peinlichen "Wiedergutmachungsimpetus", der doch in erster Linie politischen Zwecken, nämlich der Herausstellung unserer wiedergewonnen Lauterkeit, dient?
Ich glaube, der "Wiedergutmachungsimpetus" hat weniger eine Rolle gespielt.
Es kam ja auch der Moment, wo man (sprich: die, die Interesse an Literatur haben) einfach neugierig wurde auf beispielsweise die Literatur der Emigration.