Sirius 6.0 - Der Flügel mit schmaleren Tasten

Merkwürdig. In dem Posting, auf das das Zitat verlinkt, finde ich dieses Zitat nicht. Kannst du einen Screenshot davon einstellen?
#13 sieht bei mir so aus:
1713527758762.png
 
Ich habe es aus der Kategorie „Offener Wunsch“ herauskopiert und hier eingefügt, weil man dort nicht antworten kann und hier ihr letzter Beitrag steht.
 
Gerne würde ich das Thema "Sirius" bzw. "schmalere Mensuren" bei Klavieren nochmals aufgreifen.

Es gibt empirische Studien zur Handgröße in verschiedenen Populationen (männlich/weiblich, verschiedene Ethnien): https://paskpiano.org/evidence-of-the-need-for-narrower-keys/.
Demnach habe ich wirklich ziemlich kleine Hände, besonders rechts. https://paskpiano.org/defining-a-small-hand/ (Spannweite < 21,6 cm, da liege ich ca. 2,5 cm drunter).

Mich versöhnt diese Erkenntnis mit vielen Schwierigkeiten, die ich rechts immer wieder hatte und habe, bei Stücken mit weiten Griffen, besonders dann, wenn es laut sein soll und Melodien hervorgehoben werden sollen. Auch im Klavierunterricht war das immer wieder Thema, früher wie auch jetzt. Dass ich bestimmte Stücke (Rachmaninoff...), die ich unbedingt spielen wollte, gezwungermaßen weglegen muss, weil ich mir damit die Hand und den Arm kaputt üben würde. Ich kenne mittlerweile mehrere Profipianistinnen, die ähnliche Erfahrungen machen müssen (was mich wirklich ärgert, weil diese phantastisch spielen können und eine großartige Technik haben), aber es wird nur wenig darüber geredet.

Deshalb finde ich es so großartig und wichtig, dass Stilblüte diesen Faden eröffnet hat.

Ein Geigenbauer hat mir vor kurzem erzählt, dass es bereits früher schon völlig normal war, dass Frauen (oder auch Männer) mit kleinen Händen ein Cello mit kleinerer Mensur gespielt haben. Die Einteilung in 3/4 und 7/8-Celli gab es früher noch nicht, sondern man hat die Instrumente so gebaut, dass sie für die jeweiligen Hände gut spielbar waren. Auch war ich erstaunt zu hören, dass ein bekannter Cellist (männlich) ein 7/8-Cello spielt.

Was die Geigenbauer können, sollte auch im Klavierbau normal werden. Yamaha, Kawai, Steinway, bitte baut auch kleinere Mensuren !!!

Für mich ist klar, dass ich mir eine schmalere Tastatur zulegen werde, wenn es diese in Serie gibt. Ich will (endlich) alle Stücke spielen können, die mir gefallen, und zwar mit Freude und ohne Verletzungsrisiko.
 
Was die Geigenbauer können, sollte auch im Klavierbau normal werden. Yamaha, Kawai, Steinway, bitte baut auch kleinere Mensuren !!!
Der wesentliche Unterschied ist, dass man die eigene Geige überall hin mitnehmen kann, aber jeweils das Klavier vor Ort den eigenen Ansprüchen genügen muss. Die Konzerthäuser müssten dann alle verfügbaren Größen vorrätig haben - oder man normiert es global auf zwei oder drei fixe Größen.

Wenn man sich zB nur auf Steinway D konzentriert (alles andere ist global nicht ausreichend verbreitet), könnte man überallhin seine eigene, kleinere Steinway-Mechanik mitnehmen und dann in den jeweiligen Flügel vor Ort stecken. Passt zwar immer noch nicht ins Handgepäck, aber ist deutlich mobiler als der ganze Flügel.
Eine Feinregulierung ist aber wohl trotzdem jedes Mal vor Ort nötig - bzw. ich weiß nicht, wie leicht sich das gesamte Spielwerk von einem Flügel (des selben Modells!) auf einen anderen übertragen lässt.

Dass ich bestimmte Stücke (Rachmaninoff...), die ich unbedingt spielen wollte, gezwungermaßen weglegen muss, weil ich mir damit die Hand und den Arm kaputt üben würde.
Ein paar problematische Noten weglassen (oder oktavieren) ist da auch keine Option? Zumindest für private Zwecke ist mir lieber, ich bin nicht 100% originaltreu als ich kann mein Lieblingsstück nicht spielen.
 
Doch so schlimm?
Dann wird es Zeit für submillimeter genau normierte Carbonstuhlböden.
 
Du kannst also nicht ohne Spannung eine Oktave greifen?
Eine Oktave mit der rechten Hand geht so einigermaßen. Eine gewisse Spannung ist vorhanden.
Oktavenläufe in der rechten Hand werden schnell verkrampft, wenn ich nicht bewusst und absichtlich "entspanne".

Schwierig sind für mich Stellen mit Oktaven und Akkorden dazwischen. Das bringt mich in der rechten Hand an meine Grenze, besonders, wenn es wiederholt und laut sein soll.

Links habe ich fast einen cm mehr Spannweite, was alles viel entspannter spielbar macht.

Ich erinnere mich ganz dunkel, dass meine frühere Klavierlehrerin über meine Handgröße enttäuscht war. Irgendwie habe ich verinnerlicht, dass es so keinen Sinn hat, mit dem Klavier weiterzumachen (damals stand auch im Raum, vielleicht beruflich etwas mit Musik zu machen).

Das Thema Handgröße war auch jetzt im Unterricht wieder Thema, mit sehr großem Verständnis, weil meine Lehrerin das Problem kennt. Dabei ist so viel Frust von mir abgefallen.

Und dann kam die Erkenntnis mit dem Cello, wo es total normal ist, dass auch ausgewachsene Männer kleinere Celli spielen. Jeder eben so, wie er es braucht. Schmerzen und Spannung sind ein No-Go - das war das erste, was mir der Lehrer gesagt hat.

Momentan spiele ich das Chopin-Prelude Op. 28 Nr. 8. Vielleicht gelingt es mir, ein Video zu machen, in dem ich die Stellen kennzeichne, an denen es zu Spannungen in der rechten Hand kommt. Dann könnte man sich darüber austauschen.

Hier ein Video mit der Reaktion einer Pianistin, als sie erstmalig eine kleinere Mensur vor sich hat:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub Sinn macht das nur wer wirklich so kleine Hände hat dass er die Basisanforderungen der Literatur nicht spielen kann oder für jemanden der absolut nur und immer im (eigenen) Wohnzimmer spielen will. Wenn man sich daran gewöhnt ist man auf jeder Standardbreite aufgeschmissen während man umgekehrt technisch viel ausgleichen kann.

Wirkt auf mich wie ein Produkt was die Hundleine gleich mitliefert. Weil dann ist man noch stärker beschränkt als man es mit einem untransportablen Instrument sowieso ist.
 
Schwierig sind für mich Stellen mit Oktaven und Akkorden dazwischen.
Deswegen sind Aussagen über die Spanne zwischen Daumen und 5. Finger nicht sonderlich interessant. Je nachdem, wie die Spannen zwischen den Innenfingern 2-3-4 aussehen, kann es erhebliche Probleme geben, selbst wenn man Oktaven locker zu greifen vermag.

Bei Rachmaninovs g-moll-Prélude habe ich etliche Griffe anders auf beide Hände verteilt, was die schnellen Sprünge erheblich vereinfacht. Ob man das hört, wage ich zu bezweifeln.

Und Griffe, die man beim besten Willen nicht greifen kann: Geht denn wirklich die Welt unter, wenn man sie arpeggiert oder sie mit Vorschlag aufteilt?
 

Ich kann dem nichts positives abgewinnen. Vielleicht irre ich mich. Aber wenn die Firma solche Klaviaturen in den „Ausbildungsbetrieb“ bringt, dann müssen Konzerthäuser nachziehen und vergleichbare Instrumente anbieten oder (was ich fürchte dass wahrscheinlicher sein wird) es werden die mit kleinen Händen nach dem Studium keine Konzertmöglichkeiten mehr finden.
 
wie die Spannen zwischen den Innenfingern 2-3-4 aussehen,
Das höre ich auch immer wieder. Ich kann nur unter Spannung eine None gerade so noch anschlagen aber ich kann zwischen den Fingern enorm weit spreizen (z.B. eine Sexte mit 2/3) das soll relevanter sein. Aber klar es gibt Dinge die nicht gehen. Dort wo man wirklich eine dezime oder so greifen muss bin ich raus. Ich versuche einfach nichts spielen zu wollen wo ich nicht drum herum komme 😅😅😅 aber @chopinfan bei dir klingts im Scherzo nicht so dass du mit der Spannweite stark eingeschränkt wärst…. 😇
 
Die Finger 2 bis 5 soll man stets nur minimal auseinander nehmen!
Zurücklegen von Distanzen durch Spreizen der Finger bzw. durch "Langen" mit dem Finger nach der nächsten Taste ist grundfalsche Spieltechnik, die dazu führt, dass man nicht nur schlecht schnell spielen kann, sondern auch Dynamik schlecht kontrollieren kann sowie Schwierigkeiten hat, den Rhythmus gleichmäßig zu halten. Verschlimmert wird das Problem noch, wenn man zusätzlich die Finger krümmt.

Viele Amateure denken "naja, dass es bei mir in diesen Punkten hapert, liegt halt daran, dass ich noch nicht so weit bin, und außerdem kann man von erwachsenen Einsteigern eh' nicht so viel erwarten", obwohl es in Wirklichkeit großteils an solchen Basics liegt, die nicht richtig vermittelt / geübt wurden.
 
Wobei ich solche Beiträge hilfreich finde, selbst wenn man keine sexten mit 2/3 spielt.
Was du sagst, könnte evtl. aber auch manches erklären 🤔
Ich versteh schon warum der Hase das gesagt hat, weil er sich Sorgen macht man Könnte das so verstehen dass man einfach ordentlich spreizen muss. Aber das war garnicht gemeint.

Es bezog sich rein darauf das es noch andere stärken gibt als riesen Pranken mit denen man ausreichend spielen kann.
 

Zurück
Top Bottom