Hi!
Klanglich sollten sich die Ausgänge deines E-Pianos nicht unterscheiden. Balanced und unbalanced wird im deutschen mit symmetrischer oder unsymmetrischer Signalführung übersetzt. Bei der unsymmetrischen Signalführung wird das Tonsignal über zwei Adern pro Kabel übertragen. das ist z.B. In der Regel bei Klinkenkabeln (auch Gitarrenkabel genannt) oder immer bei Cinch-Kabeln der Fall. Dabei liegt das Tonsignal als Spannungs- oder Stromsignal an einer Leitung an. Die andere Leitung trägt zum einen die Erdung und dient zum anderen als Referenz zum Signal. der Spannungunterschied zwischen Masse und Signalleitung entspricht dann dem letztendlich vom Mischpult gemessenen Tonsignal (lapidar gesagt). Elektromagnetische Störfelder können bei unsymmetrischer Signalführung gerade bei hohen Kabellängen zu Störgeräuschen im Audiosignal führen, da die Masse und das Signalkabel auf elektromagnetische Wellen anders reagieren. Deshalb sollte auch ein Gitarrenspieler sein Kabel zwischen Gitarre und Amp nicht allzu lang wählen.
Bei der symmetrischen Signalführung (die Kabel werden XLR-Kabel oder Mikrofonkabel genannt) werden hingegen drei Adern pro Kabel verwendet. Auf der einen Ader liegt wie bei der unsymmetrischen Signalführung das positive Signal (diese Leitung wird oft als "+" oder "hot" bezeichnet). Auf einer anderen Ader liegt die Masse. Die dritte Ader ("-" oder "cold") trägt das Tonsignal phasenverkehrt (wenn also z.B. auf der "+" Tonleitung eine positive Spannung liegt liegt an der "-" leitung die selbe Spannung nur mit negativen Vorzeichen an). Der Vorteil ist jetzt dass die Masse für die Tonübertragung keinerlei Rolle mehr spielt und das Mischpult das Tonsignal aus der Spannungsdifferenz zwischen + und - Leitung zieht. Fazit: Bei der symmetrischen Kabelführung ist die Kabellänge in einem Bereich bis zu 100m nahezu egal und störungsresistent.
Da mein P250 nur über unsymmetrische Klinkenausgänge verfügt sieht mein Setup also wie folgt aus: Steht das Mischpult direkt neben mit gehe ich mit zwei unsymmetrischen Kabeln direkt ins Mischpult. Muss ich hingegen längere Kabelstrecken zum Mischpult überwinden muss ich mein unsymmetrisches Signal symmetrisieren. Das macht man mit einer sog. DI-Box. Das ist ein Kistchen das auf der einen Seite eine unsymmetrische Klinkenbuchse und auf der anderen Seite einen XLR-Ausgang hat. Das E-Piano schließe ich mit einem möglichst kurzen (!) Klinkenkabrl an die Di-Box und kann dann mit einem beliebig langen XLR-Kabel bis zum Mischpult gehen. Die Qualität der DI-Box entscheidet ob dabei der Sound leidet, so kann eine billige DI-Box dazu führen dass das Tonsignal schlecht, matschid oder verrauscht wird. Bei hochwertigen DI-Boxen ist das natürlich nicht wirklich der Fall :)
In manchen situationen (wenn man ein Netz-Brummen auf dem Signal hat) ist es bei der Symmetrischen Kabelfüfung übrigens hilfreich die Masse zwischen Instrument und Mischpult komplett aufzutrennen. Dies macht der sogenannte Ground-Lift Schalter der dabei oft zu finden ist.
Da das Szenario mit höheren Kabellängen eher typisch ist und ich somit immer eine DI-Box brauche haben sich nun viele Hersteller gedacht, dass es doch sinnvoll wäre die DI-Box direkt im Instrument zu verbauen. Der Nachfolger des P250, das CP300 hat auch eine eingebaute DI-BOx und somit neben den Klinkenausgängen auch zwei XLR Ausgänge.
Somit kann die Klangänderung die du hörst nur von der zwischengeschalteten (in deinem Instrument fest verbauten) DI-Box herrühren oder daher, dass du zwischen Mischpult und RD mit extrem langen unsymmetrischen Kabeln hantierst. Das RD-700 hat aber eine recht ordentliche DI-Box verbaut die den Klang so gut wie nicht färbt. Ich verwende beim RD immer die XLR-Stecker. Der Klangunterschied kommt warscheinlich daher, dass zwischen den unsymmetrischen und den Symmetrischen Anschlussen am Mischpult der Pegel unterschiedlich stark verstärkt wird und du zum einen die Vorverstärker deines Mischpults unterschiedlich stark aufdrehen musst, bzw. das Signal leicht unterschiedlich in der Lautstärke ist. Einen Klangunterschied solltest du zwischen kurzen Klinkenkabeln und XLR nicht warnehmen können.