Mir gefällt neues Stück im Klavierunterricht nicht.

Nur weil ich mich mit Kabalewsky Stück nicht anfreunden kann, bin ich doch kein trotziges Kind
Nein bist du deshalb natürlich nicht! Du kannst dich halt Musik nicht völlig distanziert annehmen, ich kann’s auch nicht. Hab es allerdings trotzdem gemacht. Mir vielen Ausrastern. Kann mir vorstellen dass ich jetzt besser mit so einer Situation umgehen könnte. Vielleicht ist das auch ein Lerneffekt der positiv ist. @Pianojayjay hat recht, es ist ein sehr kurzes Stück, da hängst nicht lange dran
 
Au Mann. Ich sehe es wie @Pianojayjay
Manchmal muss man ein Stück eben üben, wenn es der Lehrer verlangt. Danach kommt sicher wieder etwas, dass Dir gefällt. That's life. Sehe es als Übung, mal etwas zu erledigen - auch musikalisch - das Dir nicht gefällt.
Mit dieser Einstellung "ICH will aber nicht" kommst Du im Musikstudium nicht weit.
In der Zeit, in der Du hier postest, hättest Du das Stück schon lange - zähneknirschend - einüben können und danach die Lehrerin um etwas neues bitten. Und sagen, warum Dir das Stück nicht gefallen hat.
Kabalewsky hat sehr gute Stücke für Klavier komponiert (ich liebe die Sonate Nr. 1 Op. 6), aber diese Kinderliteratur gefällt mir teilweise nicht. Trotzdem sind auch da nette - und "unterrichtswürdige" - kleine Kompositionen dabei.
 
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Kurzes Stück sagt nichts übers LangeDranHängenBleiben. Der KL wird wochenlang an diesen Dauer-F-Dur herumnagen wollen. :teufel:

(einer meiner KL ließ mich 90 Minuten lang nicht über die ersten acht Takte der späten C-Dur-Sonate von Haydn gehen. Diese paar Töne!)
 
Kurzes Stück sagt nichts übers LangeDranHängenBleiben. Der KL wird wochenlang an diesen Dauer-F-Dur herumnagen wollen. :teufel:

(einer meiner KL ließ mich 90 Minuten lang nicht über die ersten acht Takte der späten C-Dur-Sonate von Haydn gehen. Diese paar Töne!)
Jetzt ruinier doch nicht die Bröselspur zum Knusperhäuschen 😁😁

Ich habe es geschafft 3 Takte über 4 Wochen nicht zufriedenstellend auszuführen.(auch Haydn übrigens) 😅😅😅
 
Ich soll zurzeit eine Bach Invention nach der anderen lernen (ohne Reihenfolge). Den Stoff mag ich nicht, weil ich auf andere Musik stehe. Aber die haben einen hohen Lerneffekt, z.b. bei Musiktheorie als auch in der Praxis. Die linke Hand wird mehr beansprucht, ich lerne Tonarten und Akkordfolgen kennen, verschiedene Rhythmen und Mehrstimmigkeit. Das ist auch die Motivation meiner KL. Ich muss sie allerdings immer fragen, warum sie welches Stueck auswaehlt. Von sich aus sagt sie nichts.

Ich seh das als Weg zum Ziel, die Stuecke zu spielen, die ich eigentlich spielen will. Und ich glaube, je mehr du aus deiner Komfortzone rauskommst, desto weiter oeffnet sich dein Horizont und es ergeben sich ganz neue Moeglichkeiten und Leidenschaften.
 
Ich erinnere mich, als ich 10 war, gab mir meine Kl ein Stück von Kurt Hessenberg. Ich glaube, es war eine Humoreske.
Ich habe das Stück nicht verstanden und es ziemlich unwillig geübt.
Ich habe nicht begriffen, was es mit Musik zu tun hat.
Vielleicht hat es mir erste Türen zur Selbstherrlichkeit von Dissonanzen gegeben, wer weiß...
 
Ich erinnere mich, als ich 10 war, gab mir meine Kl ein Stück von Kurt Hessenberg. Ich glaube, es war eine Humoreske.
Ich habe das Stück nicht verstanden und es ziemlich unwillig geübt.
Ich habe nicht begriffen, was es mit Musik zu tun hat.
Vielleicht hat es mir erste Türen zur Selbstherrlichkeit von Dissonanzen gegeben, wer weiß...

So ein Stück hatte ich auch und ich war ebenfalls 10 Jahre alt war. Das war mein erster Kontakt mit dem Komponisten Debussy und ich musste dieses scheußliche Stück Jimbo's Lullaby aus den Chilren's Corner üben. Ich konnte gar nicht glauben, als meine Kl sagte, dass es moderne Stücke gibt, wo mir dann der Debussy vorkommen würde wie ein Mozart.
Nach zähem Ringen und widerwilligen Üben habe ich das Stück gespielt, nach einiger Zeit mich sogar ein wenig damit angefreundet und heute hat mein Eindruck von Debussy nicht das Geringste mit meinem Ersteindruck zu tun.
 
Was willst Du denn im Musikstudium machen, wenn Dir Dein(e) Hauptfachlehrer/in ein Stück gibt, auf das Du keine Lust hast? Da wirst Du Dich sicher fügen müssen…

Es geht hier aber nicht um ein Musikstudium, bei dem man sich logischweise fügen würde. Es geht um ein Hobby, da sieht die Sache etwas anders aus.

Lass Dir gesagt sein, das Leben hält nicht nur Süßes und Angenehmes für Dich bereit und manchmal muss man auch in den sauren Apfel beißen….

Das weiß ein erwachsener Mensch, aber man muss sich nicht alles gefallen lassen! Vor allem nicht für das viele Geld, das man für Unterricht bezahlt.

Manchmal muss man ein Stück eben üben, wenn es der Lehrer verlangt.

Richtig, im Vertrauen darauf, dass der KL weiß warum er es ausgewählt hat. Aber es sollte möglichst beim „manchmal“ bleiben und nicht Überhand nehmen.


Und ich sehe mich mit der Vermutung konfrontiert, dass hier möglicherweise EKL (empathiefreie KL) unterwegs sein könnten:

40 Beiträge - aber keinem ist der Gedanke gekommen, dass es außer „Suppenkasper-Allüren“, "overly picky" und begrenzter Lebenszeit einen anderen Grund dafür geben könnte, unliebsame Stücke lieber nicht spielen zu wollen.

Es gibt Menschen mit chronischen Schmerzen die am Klavier noch mehr leiden als es eh schon der Fall ist. Und die wegen pathologischer Einschränkungen deutlich länger für jedes Stück brauchen als andere. Somit üben sie an jedem ungeliebten Stück länger als andere. Ist es da so verwunderlich, dass diese Schüler solche Stücke lieber nicht spielen wollen? Denn ungeliebte Stücke verursachen Frust und dieser wiederum verursacht Verspannungen. Folge: Die Schmerzen nehmen zu.
 
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Es geht hier aber nicht um ein Musikstudium, bei dem man sich logischweise fügen würde. Es geht um ein Hobby, da sieht die Sache etwas anders aus.

Im dritten Beitrag schreibt die TE: "Für mein erstinstrument Gitarre meist 3-4, da ich in einem Zwischenjahr von Schule und Musikstudium bin."

Wenn vielleicht nicht gerade jetzt, aber dann im nächsten Jahr dürfte sich für das Zweitinstrument Klavier eine solche Konstellation gelegentlich ergeben.
 

Danke, @Scarbo und @Pianojayjay für den Hinweis. Das mit dem Musikstudium hatte ich nicht auf dem Schirm.
 
Hallo, meine Klavierlehrerin hat mir letzte Klavierstunde ein neues Stück aufgegeben. Es ist von Kabalewsky aus Op.51 nr.1 (Variationen über ein russisches Volkslied).
Habe es im Unterricht auch schon vom Blatt gespielt, nur leider finde ich es wirklich grauenhaft. Die Melodie ist völlig nichtssagend und auch die Variationen lassen das ganze nicht spannender klingen.
Bin ich völlig bei Dir!

Kabalewsky ist einfach nur langweilig und mißtönig!

Das er ein kommunistisches stalintreues Arschloch war, hätte man ihm vergeben können, wenn er dies durch gute Musik kompensiert hätte.

Aber des war halt so (auch in der DDR) wer 200%ig Regimetreu war, der konnt den größten Mist komponieren und vermarkten.

Hanns Eisler war in der DDR so ein Fall - ein Stümper der irgendwelche Noten nur rückwärts abgeschreiben hat, oder einfach mal Melodien klaute (Good by Jonny vs. DDR Nationalhymne)
 
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Kabalewsky ist einfach nur langweilig und mißtönig!
Nein, das ist er nicht. Es mag sein, dass seine pädagogischen Kompositionen inzwischen ein wenig aus der Zeit gefallen sind, aber gerade auf diesem Gebiet hat er sich große Verdienste erworben. Und seine "erwachsenen" Kompositionen sind vielleicht etwas epigonal in ihrem Neoklassizismus, aber durchweg originell und von hoher handwerklicher Qualität.

Hanns Eisler war in der DDR so ein Fall - ein Stümper der irgendwelche Noten nur rückwärts abgeschreiben hat, oder einfach mal Melodien klaute (Good by Jonny vs. DDR Nationalhymne)
Hanns Eisler war Zeit seines Lebens Österreicher und als Komponist weltweit tätig. Er gehört ohne Frage zu den ganz Großen des 20. Jahrhunderts. Man muss seine politischen Ansichten nicht teilen (ebensowenig, wie man das bei deinem Idol Richard Wagner tun sollte), außerdem sollte man ihn nicht in erster Linie nach seiner Gebrauchsmusik beurteilen. Seine sinfonischen Sachen, die Lieder und ganz besonders die Kammermusik sind herausragend - z.B. das hier:

 
kann auch netter...




Na ja, das Stück verströmt musikalisch so in etwa den Charme, wie es der Flickelteppich links neben dem Flügel visuell zu tun sich bemüht:-)
 
Hm, ich finde diese Haltung mit Blick auf das geplante Musikstudium auch etwas bedenklich.

Ich lese und schreibe gern, aber ich kann mit vielen Büchern nichts anfangen und die Pflichtlektüre in der Schule war mir oft ein Graus. Deshalb habe ich nicht Germanistik, Literaturwissenschaft oder sowas studiert. Weil ich dann dauernd vor diesem Problem gestanden hätte.

Wenn man nun Musik studiert und Prüfungen macht, da kann man sich doch auch nicht immer aussuchen, was man spielt? Und dies Stück hier (finde ich auch grauenhaft) scheint doch nicht so kompliziert zu sein, dass man es im Jahr vor Studienbeginn nicht in überschaubarer Zeit einüben könnte? Da wäre es doch eine gute Übung, das hinter sich zu bringen, auch wenn man es nicht so mag.

Oder sich noch einmal in sich zu gehen, ob man sich wirklich die richtigen Vorstellungen vom Studium macht *nur mal so vorsichtig anmerk*
 
Wenn man nun Musik studiert und Prüfungen macht, da kann man sich doch auch nicht immer aussuchen, was man spielt? Und dies Stück hier (finde ich auch grauenhaft) scheint doch nicht so kompliziert zu sein, dass man es im Jahr vor Studienbeginn nicht in überschaubarer Zeit einüben könnte? Da wäre es doch eine gute Übung, das hinter sich zu bringen, auch wenn man es nicht so mag.

Oder sich noch einmal in sich zu gehen, ob man sich wirklich die richtigen Vorstellungen vom Studium macht *nur mal so vorsichtig anmerk*
Ich werde vorraussichtlich Jazz studieren. Das hatte ich bislang hier noch nicht erwähnt. So steht eben auch im Zweitfach keine klassische Literatur im Vordergrund und auch nicht solche Stücke wie dieses von Kabalewsky, mit dem ich mich beim Üben in Sachen Motivation doch schon schwer getan habe. Vor allem die Harmonien können mich dabei schnell langweilen, da ich vom Jazz nun wirklich komplizierteres gewohnt bin.
Bislang kann ich jetzt die ersten drei Variationen des Stücks und werde mir heute die letzten beiden anschauen. So schlimm wars dann auch nicht und es ging schneller als ich dachte.
Ich bin froh, dass Klavier nur mein Zweitinstrument ist, denn Gitarre fällt mir beim Üben einfach leichter. Auch wirklich seltsame zeitgenössische Stücke, die ich echt furchtbar finde, kann ich einfach üben, ohne darüber philosophieren zu müssen, ob ich sie nun üben sollte oder nicht. Beim Klavier war das bisher nicht so aber ich denke, zukünftig werde ich die Stücke einfach üben und hinter mich bringen. Hilft ja alles nichts🤣
Danke für die Anregungen hier!
 
Hm, ich finde diese Haltung mit Blick auf das geplante Musikstudium auch etwas bedenklich.

Ich lese und schreibe gern, aber ich kann mit vielen Büchern nichts anfangen und die Pflichtlektüre in der Schule war mir oft ein Graus. Deshalb habe ich nicht Germanistik, Literaturwissenschaft oder sowas studiert. Weil ich dann dauernd vor diesem Problem gestanden hätte.

Wenn man nun Musik studiert und Prüfungen macht, da kann man sich doch auch nicht immer aussuchen, was man spielt?
In meinem Studium (Musik und Germanistik) gab es immer die Möglichkeit, aus verschiedenen Stücken und Inhalten auszuwählen. Im Instrumental- und Gesangsunterricht wurden mir immer verschiedene Stücke zur Auswahl gestellt. Manchmal wurde auch etwas Bestimmtes empfohlen, aber in diesem Fall haben mir die Professoren auch sehr überzeugend den Sinn der Auswahl dieses Stücks vermittelt. Und im Germanistik-Studium gab es immer die Auswahl aus mehreren gleichwertigen Seminaren, sodass man z.B. um Stefan George herumkam, wenn man den nicht mochte.

Und sogar im Referendariat sagte die Deutsch-Fachseminarleiterin: „Unterrichten Sie, falls es das Curriculum zulässt, nie ein literarisches Werk, das Sie nicht mögen.“

Das Vorsetzen von irgendwelchen Lerninhalten ohne Mitsprache des Schülers (abhängig vom Alter und der Form des Unterrichts natürlich) und ohne Transparenz erscheint mir wie aus längst vergangenen Zeiten.
 

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