mick
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Mag ja sein, dass man sich im Studium um unliebsamere Aufgaben herumdrücken kann. Im späteren Berufsleben geht das oft nicht.In meinem Studium (Musik und Germanistik) gab es immer die Möglichkeit, aus verschiedenen Stücken und Inhalten auszuwählen. Im Instrumental- und Gesangsunterricht wurden mir immer verschiedene Stücke zur Auswahl gestellt.
Ich bin momentan mit den Vorbereitungen zu einer Musiktheater-Produktion betraut, derem künstlerischen Wert ich - sagen wir mal - kritisch gegenüberstehe. Trotzdem spiele ich den Klavierauszug zum Vorstudium der Gesangspartien bestmöglich ein und richte auch das Aufführungsmaterial so ein, dass ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden kann. Auch bei der Einstudierung im nächsten Jahr werde ich so agieren, als sei dieses Stück das Beste auf der Welt. Alles andere wäre nämlich höchst unprofessionell. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, anstelle dieses Werkes einen Don Giovanni oder einen Tristan zu machen, hätte ich mich nicht für das Stück entschieden. Aber diese Wahl hat man in den ersten 10 Jahren seines Berufslebens eher nicht, viele haben diese Wahl gar niemals.
Deshalb halte ich es für eine sehr gute Übung, auch mal ein Stück zu lernen und bestmöglich abzuliefern, das einem erstmal nicht so liegt. Es macht einem später einiges leichter.
Für Hobbymusiker gilt das natürlich nicht!