Meinen Traum wahrmachen: Beethovens Pathetischer Mond

Ich, Hobbyspielerin, stille Mitleserin im Forum (Wiedereinstieg intensiverer Art seit ca. einem Jahr. Wiedereinstieg ca. 50 Jahre nach Klavierunterricht: Dauer 5 Jahre bis kurz vorm Abi, danach jedes Jahr einmal Weihnachtslieder) habe den 2. Satz der Pathétique als Teenager gespielt und versucht, ihn wieder aufzunehmen. Manchmal war noch etwas "Fingergedächtnis" da, aber ich mußte schon fast neu anfangen. Den letzten Teil habe ich auch noch nicht so drauf.
Also: just letzte Woche packte mich die Lust, ein paar Töne des 1. Satzes zu spielen.
Ich ging dann ins Forum, fand Deinen "Traum" und war so gespannt, wie der wohl ausgehen würde. Ich hörte mir Deine Audioversionen an und fand diese insofern anregend, als ich die Fortschritte hören konnte.
Das machte mir Mut, da ich keine Jahrzehnte mehr Zeit habe ...
Heute fand ich den langen Zeitsprung bis ins Jetzt und bin so was von enttäuscht. Du hast Deinen Traum aufgegeben: "lieber je 10 Stunden in 10 Stücke als 100 Stunden in eins"!!
Schuberto oder Kleiner Ludo, Du warst doch schon so weit gekommen! Es ist viel Arbeit und ein Kampf, mit dem Stück, den Fingern (Daumensattelgelenke) dem Hirn, mit sich. Für mich lohnt sich das: sich selbst bezwingen, nicht aufgeben. Und ich habe noch nicht mal richtig mit den Tremoli (?) angefangen. Ich hörte mir dann Deine Version an.
Denn wenn ich zu oft den Barenboim anhöre, dann sinkt mir der Mut.
Vor drei Wochen habe ich ein Heft zum Klimpern angefangen: Oh, Susannah, In einem Bächlein helle, My Bonnie lies over the Ocean, Deutscher Tanz (Schubert) etc. alles in Einfachversion gesetzt, vom Blatt gespielt und dann halt öfters wiederholt.
Da habe ich schnelle Erfolge. Gut für das andere.
Das war jetzt ein längerer Beitrag, mein erster.
Vielleicht denkst Du, mit Deinem neuen Klavier, mal drüber nach,
vielleicht auch nicht.
 
Praktische Anleitung zum Unglücklichsein: Man nehme einen Bereich aus Kunst oder Wissenschaft, von dem man keine oder so gut wie keine Ahnung hat, geschweige denn Fertigkeiten jedweder Art. Dann motiviere man sich ungemein, eine wirklich hohe Herausforderung vom Nullpunkt aus so schnell wie eben möglich zu bewältigen ( Klavieranfänger möchte jetzt die Pathetique von Beethoven lernen/ ein Sprachanfänger Englisch möchte jetzt Shakespeare formvollendet übersetzen, ein Modellflugzeugbauer möchte jetzt eine Marsrakete entwickeln, etc.). Und der Frust ist garantiert. Ein Dozent sagte mir einmal: "Wer eine Kathedrale erbauen möchte, muss mit einer kleinen Kapelle beginnen"...keine Selbstverständlichkeit?
 
Ich habe (als damaliger Fadeneröffner) mal eine neue Aufnahme der gesamten (ohne Wiederholung im 1.Satz) Sonate gemacht extra für @Coral der/die sich gewünscht hat, dass ich meine "Arbeit" an der Sonate fortsetze. Es ist scheinabr kaum besser geworden in 3 Jahren (siehe Vergleich mit Aufnahmen von 2016. Soll aber nicht heissen, dass es jetzt gut ist. Schönes Wochenende an Coral und euch alle.
2019:
https://soundcloud.com/user-23554270/beethoven-op-13-all-sep2019

2016:
https://soundcloud.com/user-23554270/beethoven-op13-satz1-08-06-16
https://soundcloud.com/user-23554270/beethoven-op13-satz2-17-07-16
https://soundcloud.com/user-23554270/beethoven-op13-satz3-17-07-16
 
Wer eine Kathedrale erbauen möchte, muss mit einer kleinen Kapelle beginnen"...keine Selbstverständlichkeit?
Wenn wirklich die Energie und die Ausdauer vorhanden ist für den Bau einer "Kathedrale" (das scheint mir viel eher der große Knackpunkt zu sein, bei allen, die von so etwas träumen) dann fange man einfach mal mit den ersten Steinen an.

Und man erwarte nicht, dass man übermorgen damit fertig sein wird. Oder dass der Weg leicht werden wird. Oder dass es keine Rückschläge geben wird. Oder dass man nicht den ganzen Krempel irgendwann in die nächste Ecke pfeffern möchte...

All das wird kommen.

Es ist halt immer... wenn einem "eine Kathedrale gebaut zu haben" wirklich so immens wichtig ist im Leben, wäre man durchaus unglücklich, es nie geschafft, oder wenigstens einmal ernsthaft versucht zu haben.

(?)
 
Ok, das lass ich die Sonate noch ein Jahr liegen und spiele leichtere Stücke. Danke für den Hinweis.
Ok, jetzt ist ein Jahr vergangen und ich habe grosse Lust, die beiden Sonaten mal wieder vornehmen und sehen, ob dies jetzt machbar ist. Mein Klavier(neben)projekt 2021, neben meinen aktuellem Unterricht, der auf einem wesentlich niedrigerem Schwierigkeitslevel stattfindet.
 
Zum Faden-Aufwärmen mal ein verlinkted Amateur-Youtube-Video:



Mal sehen, ob ich diesen Jahr auf ein ähnliches Niveau bringe...
 
Mit einem Klavierhocker könnte er das besser Spielen!
 

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