Ich habe gestern einen neuen Satz Hammerköpfe eingeleimt und dachte, ich könnte ja wieder einmal ein paar Fotos machen und ein paar Zeilen dazu schreiben.
Der Originalbeitrag ist hier
http://www.martinwidmannklaviere.de/2016/06/21/hammerköpfe-tauschen/
Damit die Info nicht mit der Zeit verloren geht, kopiere ich sie noch einmal hier hinein.
Viele Grüße
Martin
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Alte Hammerköpfe produzieren oft keinen schönen Ton mehr. Die erste Möglichkeit, den Ton zu verbessern, ist das
Abziehen und das
Intonieren der bestehenden Hammerköpfe.
Mit dem
Abziehen kann man durch gezieltes Abschleifen der oberen Filzschicht(en) den abgespielten Hammerköpfen eine geeignete Form geben, die dem Ursprungszustand wieder nahe kommt. Das verbessert den Ton schon signifikant. Sind die Hammer zu hart, kann man durch
Intonieren, den Filz bearbeiten und gezielt an verschiedenen Stellen wieder weicher machen.
Ziel ist es, dass der Hammerkopf eine gute Elastizität hat. Manchmal ist der Filz jedoch durch und durch so hart, dass man zwar mit Abziehen und Intonieren eine Verbesserung erhält, diese aber unter Umständen nicht zufriedenstellend ist. In diesem Fall kann man die alten Hammerköpfe durch neue ersetzen.
Hierzu müssen die alten Hammerköpfe entfernt werden. Das Entfernen ist gar nicht so einfach. Die Hammerköpfe sind ja so auf die Hammerstiele geleimt, dass sie eine möglichst feste Verbindung mit dem Stiel haben. Mit speziellem Werkzeug kann man die alten Köpfe jedoch von den Stielen entfernen, ohne dass die Stiele Schaden nehmen.
Die neuen Hammerköpfe müssen schön gleichmäßig wieder eingeleimt werden, so dass sie die Saiten auf einer gedachten Linie, genannt Anschlagslinie, treffen. Jedes Klavier hat eine andere Anschlagslinie. Beim Einleimen muss man sich dabei an den alten Köpfen orientieren, um die ursprüngliche Anschlagslinie wieder herzustellen.
Wurde sorgfältig gearbeitet, so ergeben die neuen Hammerköpfe ein (fast) ebenso schönes Bild wie werksseitig eingeleimte Hammerköpfe. Der neue, hochwertige Hammerkopffilz bietet eine hervorragende Elastizität. Typischerweise muss man den Klang noch ein wenig durch Intonieren optimieren. Der neue Filz reagiert jedoch wunderbar auf die Intonation und der Klang lässt sich sehr schön in die gewünschte Richtung formen.