Konzentrationsprobleme

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terry

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4. Jan. 2024
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Hallo,

ich habe vor 5 Wochen meine erste Klavierstunde gehabt und habe folgendes Problem.
An manchen Tagen kann ich die gelesenen Noten direkt und schnell auf die Tasten übertragen, ohne groß nachzudenken und an anderen Tagen arbeitet mein Gehirn so langsam, dass ich ewig brauche um den gelesenen Noten Tasten zuzuordnen, obwohl ich das gleiche Stück schon viel schneller und flüssig gespielt habe und mich nun dauernd verspiele oder ins Stocken komme
Ist das normal oder funktioniert mein Gehirn nicht richtig?
 
Geh erst einmal davon aus, daß das Dechiffrieren dieser neuen Zeichensprache Zeit braucht, bis sich ein Automatismus einstellt. Also nicht direkt zum Neurologen rennen und Dein Gehirn infrage stellen. (Das könnte sonst beleidigt sein!)
 
Hallo,

ich habe vor 5 Wochen meine erste Klavierstunde gehabt und habe folgendes Problem.
An manchen Tagen kann ich die gelesenen Noten direkt und schnell auf die Tasten übertragen, ohne groß nachzudenken und an anderen Tagen arbeitet mein Gehirn so langsam, dass ich ewig brauche um den gelesenen Noten Tasten zuzuordnen, obwohl ich das gleiche Stück schon viel schneller und flüssig gespielt habe und mich nun dauernd verspiele oder ins Stocken komme
Ist das normal oder funktioniert mein Gehirn nicht richtig?
Es gibt für jeden Menschen Tageszeiten, an denen er/sie konzentrierter bzw. weniger konzentriert ist. Hast Du auf so etwas geachtet? Ich könnte z.B. nie um die Mittagszeit (also so zwischen 12 und 15 Uhr, grob gerechnet) üben. Da würde schlicht nichts dabei herauskommen.
Wenn ich merke, die Konzentration lässt nach, höre ich sofort auf.

Ansonsten hat @Cheval blanc recht: Um etwas Neues zu verarbeiten, braucht ein Gehirn erst einmal Zeit.
 
@terry

Die Nr. 9 könnte für Dich interessant sein. Und alle anderen Tipps natürlich auch.

 
Hallo,

ich habe vor 5 Wochen meine erste Klavierstunde gehabt und habe folgendes Problem.
An manchen Tagen kann ich die gelesenen Noten direkt und schnell auf die Tasten übertragen, ohne groß nachzudenken und an anderen Tagen arbeitet mein Gehirn so langsam, dass ich ewig brauche um den gelesenen Noten Tasten zuzuordnen, obwohl ich das gleiche Stück schon viel schneller und flüssig gespielt habe und mich nun dauernd verspiele oder ins Stocken komme
Ist das normal oder funktioniert mein Gehirn nicht richtig?
Abends, nach einen 10 Stunden Arbeitstag klimpere ich einfach nur so herum um den Status zu erhalten. Die besten Fortschritte mache ich am Wochenende, wenn der Geist nicht durch Arbeit ausgelastet/überlastet wird. Die effektivste Zeit ist hier direkt nach dem Frühstück - frisch gestärkt und mit freiem Kopf funktioniert es am Besten.
 
Früher hatte ich auch diese "Konzentrationslöcher", manchmal auch mitten beim Gig. Das war wirklich frustrierend.

Die Ursache ist allgemein die Lebensführung. Da habe ich im Laufe der Jahre einiges umgestellt, und wenn heute überhaupt mal ganz selten so ein "Loch" auftritt, ist es nur schwach ausgeprägt, und außerdem ist es mir dann nicht rätselhaft, sondern ich kann einordnen, woher es vermutlich kommt (und ggf. Abhilfe schaffen).

Meine Umstellungen:
- Regelmäßiger ausreichender Schlaf zur möglichst immer ungefähr gleichen Zeit (es sei denn, ich habe einen Gig, eine Party oder so). Auch mal Mittagsschlaf.
- Intervallfasten 16/8. Permanent. Extrem hilfreiche Maßnahme!
- Keinerlei Koffein mehr.
- Zucker sehr stark reduzieren, gesündere Low-Carb-Ernährung
- regelmäßiger Workout und viel Bewegung an der frischen Luft
Mein Hirn ist heute, mit Mitte 50, fit und zuverlässig wie nie zuvor. Das einzige, was ich merke, ist, dass nach Anstrengungen die notwendige Erholungszeit länger wird.

Ich wette, bei Dir hapert es an mehreren, wenn nicht allen dieser Punkte.
 
@hasenbein
ist genau auch meine Lebenseinstellung, ausser Gig und Mittagsschlaf.
Plus weniger Fleisch und immer selbst frisch gekocht jeden Tag !
 
- Regelmäßiger ausreichender Schlaf zur möglichst immer ungefähr gleichen Zeit (es sei denn, ich habe einen Gig, eine Party oder so). Auch mal Mittagsschlaf.
- Intervallfasten 16/8. Permanent. Extrem hilfreiche Maßnahme!
- Keinerlei Koffein mehr.
- Zucker sehr stark reduzieren, gesündere Low-Carb-Ernährung
- regelmäßiger Workout und viel Bewegung an der frischen Luft
Wunderbar!
Noch ein Punkt: Auch das Gehirn muss man trainieren. Mit der Zeit versteht es, wie es arbeiten soll.
Und Geduld ist ein ungemein guter Helfer.
Frust ist ein Zerstörer.
 
Das ist möglicherweise typabhängig. Ich vertrage morgens Koffein nicht gut, aber nach dem Mittagessen ein Espresso oder ein sehr starker, lange (ca. 5-6 Minuten) gezogener schwarzer Tee macht mich sehr wach und schnell im Denken, bis in den Abend hinein.

Zum Thema Konzentration: Morgens vor der Arbeit, die in der Regel um 8 Uhr beginnt, übe ich regelmäßig eine Stunde. In dieser Zeit bin ich sehr aufnahmefähig, es ist noch verhältnismäßig leise im Haus und draußen, ich habe noch keine Eindrücke vom Tag, die ich verarbeiten muss, habe z.B. noch mit fast niemandem gesprochen - das alles ist für die Konzentration sehr förderlich. Nachmittags übe ich auch nochmal eine Weile, da muss ich mich für die Konzentration schon viel mehr anstrengen.
 

So ist es, aber von @hasenbein hatte ich diese Aussage nicht erwartet.


Es ist genabhängig.

Ein großer Einflussfaktor: Die Arbeit des Enzyms Catechol-O-Methyltransferase (COMT) wird durch Koffein gehemmt. COMT baut – vereinfacht gesagt – die Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin) ab. Daher sollten Menschen, die sich leicht aufregen, besser auf Kaffee verzichten. Ein Low-COMT-Polymorphismus kann solche Menschen schnell zu HB-Männchen (und -Frauchen) machen.

Hier noch ein interessanter Artikel:

 
Früher hatte ich auch diese "Konzentrationslöcher", manchmal auch mitten beim Gig. Das war wirklich frustrierend.

Die Ursache ist allgemein die Lebensführung. Da habe ich im Laufe der Jahre einiges umgestellt, und wenn heute überhaupt mal ganz selten so ein "Loch" auftritt, ist es nur schwach ausgeprägt, und außerdem ist es mir dann nicht rätselhaft, sondern ich kann einordnen, woher es vermutlich kommt (und ggf. Abhilfe schaffen).

Meine Umstellungen:
- Regelmäßiger ausreichender Schlaf zur möglichst immer ungefähr gleichen Zeit (es sei denn, ich habe einen Gig, eine Party oder so). Auch mal Mittagsschlaf.
- Intervallfasten 16/8. Permanent. Extrem hilfreiche Maßnahme!
- Keinerlei Koffein mehr.
- Zucker sehr stark reduzieren, gesündere Low-Carb-Ernährung
- regelmäßiger Workout und viel Bewegung an der frischen Luft
Mein Hirn ist heute, mit Mitte 50, fit und zuverlässig wie nie zuvor. Das einzige, was ich merke, ist, dass nach Anstrengungen die notwendige Erholungszeit länger wird.

Ich wette, bei Dir hapert es an mehreren, wenn nicht allen dieser Punkte.

Naja, es hat Dir sicherlich viel geholfen - nur jeder Körper reagiert anders.

Man kann es leider nicht immer pauschalisieren....wenn es so einfach wäre, ginge es ja mittels Ernährungsberatung so einfach.

Ich hab mal so eine Ernährungsberatung durchgemacht - mir persönlich hat es absolut nicht gut getan, da ich auch einige Dinge überhaupt nicht vertrage.

Was den Schlaf anbelangt, ja, da magst vielleicht Recht haben - Schlaf läßt sich aber so einfach nicht erzwingen.

Mehr als 5 h Schlaf die Nacht, krieg ich zum Beispiel ohne entsprechende "Hilfsmittel" gar nicht hin - und Schlaftabletten , des macht einen nur noch mehr unkonzentriert und matschig.

Ich sehe das Problem der unmittelbaren Noten/Tasten Umsetzung allerdings wo anders:

Hier sind einfach mal die Hirnsynapsen nicht aktiviert, dies ist meiner bescheidenen Meinung nur durch Training zu bewerkstelligen.

Singen nach Noten, Notendiktate usw.

Es ist einfach mal ein längerer Prozess, welcher Geduld erfordert.

Ich kann bis heute noch nicht PrimaVista spielen - aber ich hab es auch nie trainiert, das Auswendig spiel fiel mir einfach mal leichter.
 
Lass doch erstmal Terry antworten.

Ich WETTE, dass er so was sagen wird wie z.B. "Ja, Schlaf ist oft zu wenig, Beruf (oder Familie) ist halt oft stressig, und Ernährung und Bewegung sind auch nicht optimal."
 
Lass doch erstmal Terry antworten.

Ich WETTE, dass er so was sagen wird wie z.B. "Ja, Schlaf ist oft zu wenig, Beruf (oder Familie) ist halt oft stressig, und Ernährung und Bewegung sind auch nicht optimal."

Ja, da kannst Du durchaus richtig liegen.

Diese ganzen Ausreden von Schülern "ich kann ja nicht weil..." kenn ich zur Genüge.

Da nutzt auch keine Ernährung was und auch kein was weiß ich was.....

Des weißt Du wie auch ich, man muß an den Dingen arbeiten und sie trainieren.

Warum kann ich denn die ungarische Rhapsodie nr 2 nicht spielen?

Weil ich zu faul bin diese zu erarbeiten und zu trainieren.

Aber es gibt einen Spruch:

"Vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt"

Wir können hier nicht mit Zaubersprüchen dienen, welche das derzeit Unmögliche möglich machen.
 
Mal eine blöde Frage: Ist das mit dem Koffein und Zucker nicht auch ein bisschen von der Menge abhängig? Ich trinke gegen 11:00 Uhr einen Espresso und esse nach dem Abendessen einen Riegel Bitterschokolade und kann mir kaum vorstellen, dass derart geringe Mengen einen entscheiden Einfluss haben.
 
terry, das ist normal. Nicht umsonst spricht man von der "Tagesform". Lass dich nicht entmutigen. Du musst nicht gleich dein ganzes Leben umstellen - wichtiger ist es, die Freude an der Musik zu erhalten.
 
Mal eine blöde Frage: Ist das mit dem Koffein und Zucker nicht auch ein bisschen von der Menge abhängig?

Schlimm ist vor allem, wenn man in der Phase, in der der Körper versucht selbst wach zu werden, schon mit Koffein nachhilft. Dadurch trainiert man dem Körper schön an, von dieser externen Koffeinzufuhr abhängig zu werden.

Analog zum Spruch übers Rauchen: Koffeinabhängige trinken morgens Kaffee, um sich wie nicht Koffeinabhängige zu fühlen.

Also morgens mindestens eine halbe Stunde erstmal ohne Kaffee wach werden, wenn man nicht zum Koffein-Junkie werden will.
 
Einfacher Test: Wenn man problemlos 2 Tage ohne Koffein auskommen kann, ohne sich zerschossen und lahmarschig zu fühlen oder Kopfschmerzen zu bekommen, ist man nicht koffeinabhängig. Ansonsten sehr wohl! Da darf man sich nichts vormachen.

Mein Entzug hat über 2 Monate gedauert. Einige Wochen lang waren tatsächlich meine Klavierspielfähigkeiten eingeschränkt, ich hatte plötzlich Rückenschmerzen (was ich sonst nicht kenne), und generell fühlte sich alles freudloser an. War im Lockdown, daher ließ sich das gut durchziehen. Hat sich SEHR gelohnt, und ich verspüre niemals das Bedürfnis, mit dem elenden Koffein wieder anzufangen.
 

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