Konzentrationsprobleme

Wieviel Geld man wohl machen kann wenn man abends Legierungen frisst? Morgens spukt man das Gold aus und der Rest...
 
Jahrzehntelang hatte ich genau die gleiche Einstellung.
Mein dummer Spruch ist natürlich nicht meine Einstellung. Es ist meine scherzhafte Ausrede. An Energielosigkeit und Depri leide ich schon lange.
Allerdings: Entspannt bin ich. Tiefenentspannt. Selbst wenn ich ein Dach abfackel, gerate ich nicht in Stress. Da war ich selber erstaunt.
 
Meine Umstellungen:
- Regelmäßiger ausreichender Schlaf zur möglichst immer ungefähr gleichen Zeit (es sei denn, ich habe einen Gig, eine Party oder so). Auch mal Mittagsschlaf.
- Intervallfasten 16/8. Permanent. Extrem hilfreiche Maßnahme!
- Keinerlei Koffein mehr.
- Zucker sehr stark reduzieren, gesündere Low-Carb-Ernährung
- regelmäßiger Workout und viel Bewegung an der frischen Luft
Mein Hirn ist heute, mit Mitte 50, fit und zuverlässig wie nie zuvor. Das einzige, was ich merke, ist, dass nach Anstrengungen die notwendige Erholungszeit länger wird.

Ich wette, bei Dir hapert es an mehreren, wenn nicht allen dieser Punkte.

Und wie sieht es mit dem Alkohol aus? 😉
 
Mal eine blöde Frage: Ist das mit dem Koffein und Zucker nicht auch ein bisschen von der Menge abhängig? Ich trinke gegen 11:00 Uhr einen Espresso und esse nach dem Abendessen einen Riegel Bitterschokolade und kann mir kaum vorstellen, dass derart geringe Mengen einen entscheiden Einfluss haben.

Genauso sehe ich das auch. Mein Motto ist immer: Die Dosis macht das Gift!

Ich trinke morgens nach dem Aufstehen eine Tasse Kaffee, manchmal, eher selten, auch später noch einmal eine, aber nicht mehr nach Mittag. Ich kann auch Tee trinken, ohne dass ich deswegen Entzugserscheinungen kriege, das mache ich manchmal tagelang, wenn ich erkältet bin. Genauso ist es mit dem Alkohol, auch den kann man genießen oder es schlicht übertreiben damit.

Mein persönliches Rezept für das Wohlergehen und die Konzentration sind die beiden Pfeiler Schlaf und Bewegung an der frischen Luft. Ich gehöre zu den Glücklichen, die gut schlafen können ohne eine Wissenschaft aus Matratze, Lattenrost, Raumtemperatur und was nicht allem zu machen. Ich bin auch ein großer Freund des Mittagsschlafs und stehe deswegen um 5 Uhr auf.
 
1) Bei mir kein Alkohol. Mein Körper ist einfach grundsätzlich völlig uninteressiert an Alkohol.
2) Ich bin (wie sicherlich viele andere auch) ebenfalls großer Freund des Mittagsschlafs. Aber in der Regel muss man ja ARBEITEN und kann sich deswegen nicht mitten am Tag auf die faule Haut legen. Bist Du Rentnerin? Oder Homeoffice? Oder hast Du einen gutverdienenden Partner?
 
1) Bei mir kein Alkohol. Mein Körper ist einfach grundsätzlich völlig uninteressiert an Alkohol.
2) Ich bin (wie sicherlich viele andere auch) ebenfalls großer Freund des Mittagsschlafs. Aber in der Regel muss man ja ARBEITEN und kann sich deswegen nicht mitten am Tag auf die faule Haut legen. Bist Du Rentnerin? Oder Homeoffice? Oder hast Du einen gutverdienenden Partner?

Nee, Lehrerin! Meistens habe ich die halbe Stunde von 14 bis 14:30 Uhr, aber ich muss mich dann auch wirklich dahingehend organisieren. Ich bin aber auch so ein Power-Napper, ich kann mich im Auto 20 Minuten auf einen Parkplatz stellen und richtig gut schlafen. Das reicht dann tatsächlich und bei mir wirkt das mehr, als morgens eine Stunde länger liegenbleiben.
 
Das wissen viele nicht: Dass das Wohlbefinden nicht am größten ist, wenn man der Neigung zur Trägheit und "Gemütlichkeit" nachgibt (das vermindert im Gegenteil oft das Wohlbefinden), sondern eine gewisse Härte gegen sich zeigt (z.B. indem man kalt duscht, morgens joggt oder Krafttraining macht). Wenn man dann NACH dem Sich-Überwinden sich ein Teechen gönnt, dann fühlt sich das in der Tat gut an, weil man sich berechtigterweise für etwas Guttuendes bzw. eine Leistung "belohnt".
Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ein großer Teil der Mitmenschen das tiefgehende Gefühl des Wohlbefindens (physisch und psychisch) noch niemals erlebt haben. Gerade in einer spätrömisch dekandenten Wohlstandsgesellschaft lauern überall die Verlockungen, um Körper und Geist vom rechten Pfad abzubringen.
 
Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass ein großer Teil der Mitmenschen das tiefgehende Gefühl des Wohlbefindens (physisch und psychisch) noch niemals erlebt haben. Gerade in einer spätrömisch dekandenten Wohlstandsgesellschaft lauern überall die Verlockungen, um Körper und Geist vom rechten Pfad abzubringen.

Exakt genauso denke auch ich! 😀
 
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"Flow bezeichnet einen Zustand des Glücksgefühls, in den Menschen geraten, wenn sie gänzlich in einer Beschäftigung »aufgehen«. Entgegen ersten Erwartungen erreichen wir diesen Zustand nahezu euphorischer Stimmung meistens nicht beim Nichtstun oder im Urlaub, sondern wenn wir uns intensiv der Arbeit oder einer schwierigen Aufgabe widmen."
 

Hallo,

ich habe vor 5 Wochen meine erste Klavierstunde gehabt und habe folgendes Problem.
An manchen Tagen kann ich die gelesenen Noten direkt und schnell auf die Tasten übertragen, ohne groß nachzudenken und an anderen Tagen arbeitet mein Gehirn so langsam, dass ich ewig brauche um den gelesenen Noten Tasten zuzuordnen, obwohl ich das gleiche Stück schon viel schneller und flüssig gespielt habe und mich nun dauernd verspiele oder ins Stocken komme
Ist das normal oder funktioniert mein Gehirn nicht richtig?
Lieber Terry,

wir hier schon einige geschrieben haben: das ist völlig normal, wenn man noch ganz am Anfang steht und viele neue Dinge auf einen einströmen! Diese Dinge können erst nach einiger Zeit, in der Vorgänge automatisiert wurden und eben nicht mehr "neu" sind, zuverlässig funktionieren.

Ich schlage allerdings vor, dass du die Signale deines Körpers und Gehirns ernst nimmst und in deinem Üben darauf reagierst. Nichts ist schlimmer und ineffektiver, einen Plan zu machen und ihn ohne Rücksicht auf Verluste, ohne Wahrnehmung der eigenen Grenzen durchzusetzen!

Mache also nicht immer dasselbe! Setze dir zunächst ein Ziel. Wenn du bei der Umsetzung wach, konzentriert und neugierig bist, bleibe dabei.

Wenn du bei der Umsetzung merkst, dass du abschweifst, dass nichts klappt, dass sich Frustration und Unkonzentriertheit einschleichen, ändere dein Ziel oder wähle eine andere Methode, um an dein Ziel zu kommen. Du könntest zum Beispiel etwas ganz anderes machen: Gehörbildung, nach Gehör dir bekannte Lieder spielen, aufschreiben und transponieren, Noten lesen üben, Rhythmusübungen machen (vom Klavier weg mit Gehen, Klatschen etc.), improvisieren (!), also nach Lust und Laune etwas eigenes erfinden, Musik hören, kurz an die frische Luft gehen, einen Tee kochen u.v.a.m..

Unkonzentriertheit ist ernst zu nehmen. Es hilft dabei nicht zu sich selbst sagen "So, jetzt konzentrier' dich doch mal gefälligst!", denn dann konzentriert man sich darauf, sich zu konzentrieren. :003: Viel besser ist es, seine Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was angenehm ist, was einen gerade interessiert, was sofort zur Verbesserung führt. Dann ist man automatisch "dabei".

Lass dir in dem Zusammenhang von deinem Lehrer unbedingt sehr vielfältige Übestrategien beibringen. Wenn eine Stelle nämlich partout nicht klappen will, hilft es, seine Übestrategie an der Stelle zu ändern. Zum Beispiel langsamer zu spielen, kleinere Abschnitte zu machen, stimmenweise zu üben oder einzeln, die Stelle mal aus dem Gedächtnis aufzuschreiben u.v.a..

Üben sollte generell ein erfüllter, lustvoller und selbstbestimmter Prozess sein, der immer auch Krisen und Schwierigkeiten beinhaltet, an denen man wächst, wenn man weiß, wie man diese Schwierigkeiten meistern kann. Üben fördert und sensibilisiert die Wahrnehmung des Körpers und Geists und damit kannst du erst einmal anfangen, indem du deine Wahrnehmung deiner ab und zu auftretenden Schwierigkeiten anerkennst und ernst nimmst.

Übrigens habe ich in meinem gesamten nun schon sechzigjährigen Leben nie Konzentrationsprobleme gehabt, egal ob mit Kaffee oder ohne, ob mit Zucker oder ohne .... Ich meine, dass die Kunst der Konzentration ist, immer das gerade zu machen, was man will. Wenn man merkt, dass einen die Arbeit an dem, was man gerade macht, voranbringt, dass sie wächst und gedeiht, wenn diese Arbeit ein tiefgehendes Bedürfnis erfüllt, dann ist man automatisch konzentriert und hält auch Schwierigkeiten aus. Es ist aus meiner Sicht also wichtig, seine eigenen Bedürfnisse zu kennen und eine feine Wahrnehmung zu haben, was sich im eigenen Körper und Geist so abspielt.

Dass die genannten Dinge allerdings der eigenen Gesundheit sehr förderlich sind, ist wohl unbestritten (Wohlstandskrankheiten ...). Und trotzdem reagiert jeder Körper, jeder Mensch anders auf das, was auf ihn einströmt. Ich bin ein Fan von Ayurveda, das auch wenig Zucker, kein Fleisch, kein Alkohol, kein Kaffee etc. wichtig findet. Es gibt aber bestimmte Typen im Ayurveda, die jeder anderes brauchen. Wenn der Verzicht auf Zucker, Kaffee, Fleisch u.a. in langfristige Kasteiung ausartet, ist jedenfalls das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet. Eine Balance zu finden, halte ich für wichtig.

Liebe Grüße

chiarina
 
So ein Sprech ist mir schon lange nicht mehr, ach, noch nie über den Weg gelaufen. Kenne ich nur aus alten Büchern.
Wobei dieser "Sprech" im Kontext von (religiösen) Heilsversprechen aus Büchern wie der Bibel (siehe etwa Mt 7,13) ja nur allzu bekannt ist ;-) - vielleicht erklärt das auch den geradezu missionarischen Eifer, der in manchen Beiträgen zu diesem Thema durchaus zu bemerken ist. Noch nicht ganz so lange her freilich ist dabei die Rede von "spätrömischer Dekadenz" in manchen öffentlichen Debatten. Offenbar leben wir in einer Selbstdisziplinierungs-, Selbstoptimierungs- und Leistungsgesellschaft, die bis in die persönliche Lebensführung hinein greift - dass damit verbundene Verheißungen wie Glück oder Wohlbefinden sich dadurch einstellen, halte ich allerdings für fraglich. Auch wenn manche Gewohnheiten zu ändern durchaus sinnvoll und gesundheitsfördernd sein mag, ab einem gewissen Punkt kippt das Ganze wohl in sein Gegenteil.

Ich meine, dass die Kunst der Konzentration ist, immer das gerade zu machen, was man will. Wenn man merkt, dass einen die Arbeit an dem, was man gerade macht, voranbringt, dass sie wächst und gedeiht, wenn diese Arbeit ein tiefgehendes Bedürfnis erfüllt, dann ist man automatisch konzentriert und hält auch Schwierigkeiten aus. Es ist aus meiner Sicht also wichtig, seine eigenen Bedürfnisse zu kennen und eine feine Wahrnehmung zu haben, was sich im eigenen Körper und Geist so abspielt.
So sehe ich das auch. Und ich staune auch manchmal, was für Schwierigkeiten ich mit Geduld angehen kann, wenn es um das Klavierspielen,- üben und Musikmachen geht. Wenn ich müde und unkonzentriert bin, hilft es meiner Erfahrung nach allerdings auch ein forciertes Vorgehen mit der Brechstange nicht, im Gegenteil, und schon gar nicht hilfreich finde ich es, zu meinen, die komplette eigene Lebensführung auf den Kopf stellen zu müssen - oft ist es dann weitaus hilfreicher, dann eine Pause zu machen, sich etwas anderem zuzuwenden oder einfache Improvisationsübungen zu machen. Dinge, zu denen man sich mit "Härte" zwingen muss, entsprechen mit Sicherheit jedenfalls nicht wirklich eigenen Bedürfnissen.
 
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Offenbar leben wir in einer Selbstdisziplinierungs-, Selbstoptimierungs- und Leistungsgesellschaft, die bis in die persönliche Lebensführung hinein greift - dass damit verbundene Verheißungen wie Glück oder Wohlbefinden sich dadurch einstellen, halte ich allerdings für fraglich.
Nicht immer. Solche Diskussionen entstehen nicht aus einem Missionseifer heraus sondern mehr als Antwort auf das nicht endenwollende Geklage über körperliche, geistige, gesundheitliche Einschränkungen und Problemen. Würden diese Protagonisten aufgrund ihres Lebensstils in ihrem Kämmerlein still vor sich hinleiden, gäbe es solche Diskussionen oder Beratschlagungen nicht.

Also - weniger jammern, dann kommt auch keiner vorbei und sagt dir wie es besser ginge.
 
Ouh Mann... wie sich welche, die es nicht geschissen kriegen, mal was an ihrem Lebensstil zu ändern, und die in Gewohnheiten gefangen sind, sich das immer zurechtrationalisieren... Siehe Fuchs und Trauben und so...

Bei mir ist das Ganze einfach EMPIRISCH. Ich stelle irgendwann fest, dass ich, wenn ich X zu mir nehme, einfach weniger gut drauf bin, oder dass ich, wenn ich Y tue, besser drauf bin. Also probiere ich mal, X zu reduzieren/wegzulassen oder Y mehr zu machen, und wenn ich mich dann besser fühle bzw. die Tiefs seltener werden, scheint die Maßnahme sinnvoll zu sein.

Hat mit Religion, Leistungsgesellschaft usw. nichts zu tun.

Und in Sachen Bewegung habe ich meine Eltern vor Augen, die beide im Alter starke Beschwerden haben/hatten. So will ich nicht enden, also sorge ich für Fitness.
 
Dito! Für mich einfach eine Erlösung für vieles. Leider kam diese "Power" erst im späteren Alter zu Tage. Im Grunde stimme ich aber auch @hasenbein zu. Habe auch angefangen, mehr auf meinen Körper zu hören. Wenn er satt ist, ist er auch satt. Zählt für alle leiblichen Genüsse. Der "Verzicht" wird tatsächlich belohnt.
@terry mach dir mal keinen Kopf. Alles völlig normal. Alles braucht seine Zeit.
 
das nicht endenwollende Geklage über körperliche, geistige, gesundheitliche Einschränkungen und Problemen.
... ist natürlich ganz schrecklich und leidig, wenn ein Anfänger irritiert darüber ist, dass es mit dem Vom-Blatt-Spiel noch nicht klappt und er Dinge nicht immer gleich umsetzen kann, was wohl völlig normal ist :008:. Das große Fass über den gesunden Lebensstil dazu aufgemacht - von der "spätrömisch-dekadenten Wohlstandsgesellschaft" mal ganz abgesehen - haben dann so weit ich mich erinnere andere.
 
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Das große Fass über den gesunden Lebensstil dazu aufgemacht - von der "spätrömisch-dekadenten Wohstandsgesellschaft" mal ganz abgesehen - haben dann so weit ich mich erinnere andere.

Ich sehe darin kein großes Fass. Ich lese auch keinen missionarischen Eifer. Die "spätrömisch-dekadente Gesellschaft" erwähne ich immer wieder, ich bringe den Begriff nicht mit Guido Westerwelle in Verbindung, der sie vor vielen Jahren einmal zitiert hat, sondern ich vergleiche unsere Zeit gerne mit dem römischen Reich (kurz vor dem Untergang 🙈).

Wer sich für die Antike interessiert, sollte das Buch "FATUM" von Kyle Harper lesen. Die Parallelen zu unserer eigenen Welt sind streckenweise schon beängstigend.
 
"Du musst dein Leben ändern" (oder so ähnlich) - was soll das denn anderes sein...?

ich vergleiche unsere Zeit gerne mit dem römischen Reich (kurz vor dem Untergang 🙈).
(Ein derartiges Untergangsszenario, das natürlich auch Ängste auf den Plan ruft und überhaupt ein ganz großes Fass aufmacht, malt übrigen auch Spenglers Klassiker "Untergang des Abendlandes" - wirklich lesenswert und auch nicht ganz ohne aktuellen Bezug;-) )
 
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