Körperübungen und Atemtypen

Wieso???
Wenn durch einen Bewegungsimpuls die Körperbalance beim Klavierspiel gestört wird, dann wirkt sich das negativ aus. Danach hattest du gefragt und eine "logische" Antwort erhalten.
Gut, dann drücke ich mich mal konkreter aus. Laut meinem KL wirkt es sich positiv auf den Klang aus wenn man kleine Impulse aus z.B. den Fußgelenken nutzt, aber ich wüsste jetzt nicht unbedingt dass man so kleine Impulse am anderen Ende des Körpers ins Spiel einbringen kann...
 
auch du, oh großer wortreicher @DerOlf , könntest mal gnädigerweise nachlesen, wovon hier die Rede ist: https://de.wikipedia.org/wiki/Terlusollogie#Lehre
Es geht hier nicht um therap./medizin. Entspannungsübungen (z.B. progress. Muskelrelaxation nach Jacobsen) sondern um einen fragwürdigen "theoretischen" Ansatz von Atem-Übungen/Wahrnehmungen, die eigentlich eher in Gesang und Logopädie am Platz sind (wobei die weder Sonne noch Mond brauchen), als "Marke" trotz des Makels der Unwissenschaftlichkeit eingetragen sind und offenbar auf vielen Spielwiesen (sic) angewendet werden.
Über den Theoretischen Ansatz muss man garnicht diskutieren, es ist nicht schwer eine wissenschaftliche Arbeit zu finden die die Terlusollogie in allen Punkten auseinandernimmt. Was hier am wichtigsten ist ist die Frage, ob jene Körperübungen unabhängig vom theoretischen Ansatz einen positiven Effekt auf das Spiel haben können, oder ob diese Übungen genau so ein Müll sind. Da kann man gerne auch gucken ob sie beim Gesang eine Wirkung haben können, oder ob die genau so ein Gespinne sind wie der Rest.
 
Was hier am wichtigsten ist ist die Frage, ob jene Körperübungen unabhängig vom theoretischen Ansatz einen positiven Effekt auf das Spiel haben können, oder ob diese Übungen genau so ein Müll sind.
Ich tendiere dazu, das für Müll zu halten, wenn man die Begründung der eventuellen Wirkung im esoterischen Ansatz sucht (deshalb habe ich den Unsinn mit den postulierten solaren & lunaren Atemtypen erwähnt)
Wenn die Praxis in Richtung Körperwahrnehmung und Entspannung schult, wird sie wohl keinen Schaden anrichten (?!) - was die Fähigkeiten am Klavier betrifft, so sind diese abhängig vom musikalischen Verständnis und der dazu passenden Bewegungschoreographie (alles andere ist Brimborium). Die Bewegungschoreographie ist ein weites und komplexes Feld, aber überwiegend "logisch"/verständig erklärbar. Wenn in einzelnen Aspekten Konzentrationsfokussierung (Yoga etc), Muskelentspannung (Jacobsen, Feldenkrais (Balance) etc) dabei helfen, ungünstige Bewegungsmuster zu verändern, dann ist das begrüßenswert und ratsam!
Kannst du - ohne in Wut zu geraten - damit was anfangen?

...klar, wenn man glauben will, dass gute Spieltechnik oder gute Bewegungschoreographie vom Einfluß der Gestirne oder der Druidenweisheit abhängen, kann man das tun - wenn man dabei günstige Bewegungsmuster verwendet, ist das erfreulich.
 
Kannst du - ohne in Wut zu geraten - damit was anfangen?

...klar, wenn man glauben will, dass gute Spieltechnik oder gute Bewegungschoreographie vom Einfluß der Gestirne oder der Druidenweisheit abhängen, kann man das tun - wenn man dabei günstige Bewegungsmuster verwendet, ist das erfreulich.
Wieso sollte ich deswegen in Wut geraten? Ich fand das eigentlich recht Hilfreich, vor allem das mit der Bewegungschoreographie. Ich werde mich dazu nochmal ein wenig informieren und so, ich gucke halt einfach nach einer Erklärung die nicht absoluter Mist ist
 
@rolf
Dass die Theorie dahinter Nonsens ist, habe ich nicht bezweifelt ... ich bezweifle nur, dass das einen wirklichen Einfluss auf Menschen hat, bei denen die daraus abgeleiteten Übungen funktionieren. Der beobachtbare Placebo-Effekt ist auch bei Menschen größer, die nicht wissen, dass sie nur ein Stück Traubenzucker ohne Wirkstoffe bekommen haben.

Genau wie @Eroico geht es mir um die individuelle Wirksamkeit der Übungen und nicht so sehr um eine wissenschaftliche Erklärung ihrer Wirkweise.
Wenn in einzelnen Aspekten Konzentrationsfokussierung (Yoga etc), Muskelentspannung (Jacobsen, Feldenkrais (Balance) etc) dabei helfen, ungünstige Bewegungsmuster zu verändern, dann ist das begrüßenswert und ratsam!
...klar, wenn man glauben will, dass gute Spieltechnik oder gute Bewegungschoreographie vom Einfluß der Gestirne oder der Druidenweisheit abhängen, kann man das tun - wenn man dabei günstige Bewegungsmuster verwendet, ist das erfreulich.
Genau um diese günstigen Bewegungsabläufe geht es ... wie die sich verbessern (und was KL und Schüler dazu denken bzw. glauben), ist letztlich zweitrangig (vorausgesetzt, die Abläufe verbessern sich).

Wenn man logisch erklären kann (ganz ohne Rückgriff auf Esotherik), warum diese Übungen die Bewegungschoreografie verbessern helfen können, dann ist doch egal ob Terlusollogen diese Erklärung ablehnen, weil ihnen da zu wenig Astrologie drin steckt.
Das sollte eigentlich nur Terlusollogen wirklich interessieren ... allen anderen kann das doch vollkommen egal sein.

Ich habe schon Tipps von "Eso-Spinnern" bekommen, die mir geholfen haben, obwohl ich nicht dran geglaubt habe, bzw. mir einfach nicht vorstellen konnte, das das bei mir funktioniert.
Ich lebe nach der Devise "Versuch macht kluch" ... ich lasse doch keine Möglichkeiten aus, nur weil ich nicht dran glaube.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Theorie dahinter Nonsens ist, habe ich nicht bezweifelt ... ich bezweifle nur, dass das einen wirklichen Einfluss auf Menschen hat, bei denen die daraus abgeleiteten Übungen funktionieren.
@DerOlf in diesem speziellen Fall müssten die terlusolog. Übungen, wenn sie fürs Klavierspiel nützen, hinter ihrem Namen & Anspruch eigentlich andere Übungen sein (bissel was von Jacobsen, bissel was a la Feldenkrais usw) - - - wer ein Glas Nutella kauft, auf welchem Nutella drauf steht, der weiß, was er gekauft hat / wer ein Glas Simsalabim kauft, auf welchem "schmeckt wie Nutella, aber viel besser und gesünder" steht, worin allerdings ganz tricky Nutella drin ist, der kann dann glauben, Simsalabim sei besser oder er kann konstatieren, dass Nutella wie Nutella schmeckt, auch wenn Simsalabim draufsteht, aber Nutella drin ist.
Spaß beiseite: die beschriebene Hintern-zukneifen-Übung mag witzig sein (bei Jacobsen gibt es in der Abfolge der Muskelgruppenan- und -entspannung auch zwischendurch sowas) aber isoliert kommt sie mir eher wunderlich vor (besser bei Durchfall als bei Oktavläufen...) ;-)
 
Ich habe den Verdacht, dass dieser KL in Sachen Klavierdidaktik nichts zu bieten hat und dies durch diesen Klimbim zu übertünchen sucht.
Ich halte diesen Verdacht nach der Beschreibung von @Eroico für verständlich, aber Deine Vermutung trifft eher nicht zu.

Nach der Beschreibung von @Eroico bin ich mir sehr sicher, dass wir den selben Klavierlehrer haben. Er hat - soweit ich das als Laie beurteilen kann - durchaus ein sehr breites didaktisches Spektrum anzubieten. Ich hatte ja schon gelegentlich von meinem Unterricht berichtet.
Säuglinge und Tiere kennen keinen Plazebo-Effekt!
Doch.
 


"...
In der populären Literatur hält sich die Legende, eine Hummel könne nach den Gesetzen der Aerodynamik nicht fliegen. Die Geschichte kursierte Anfang der 1930er Jahre zunächst als Scherz unter Studenten des renommierten Aerodynamikers Ludwig Prandtl an der Universität Göttingen und wurde begierig von der Presse aufgenommen.
...
Tatsächlich existiert hier kein Paradoxon. Hummeln sind sehr viel kleiner als Flugzeuge. Sie bewegen sich jedoch in der gleichen Luft mit der gleichen Dichte und der gleichen Viskosität. Dies hat zur Folge, dass die Reynolds-Zahl für den Hummelflug viele Größenordnungen kleiner ist als die für den Flugzeugflug. Damit unterscheiden sich die Formen des Strömungsfelds um die Flügel erheblich. Theorien hierzu wurden bereits in den 1930er Jahren entwickelt. Dabei spielten insbesondere Wirbel eine entscheidende Rolle. Der experimentelle Nachweis dazu wurde im Jahr 1996 erbracht, als Charles Ellington von der Universität Cambridge Versuche zum Insektenflug vornahm
..."

Grüße
Häretiker
 
Dazu kommt noch, dass Hummeln dicht behaart sind und nicht glatt wie Flugzeuge. Das ändert die Strömungsverhältnisse erheblich (siehe Magnus-Effekt).
 
Schaffung einer bewußten Körperwahrnehmung.
Schadet gewiß nicht, wenn gezielte Körperbeherrschung wie beim Klavierspiel benötigt wird.

Stimmt.

Aber dann kann man den esoterischen Überbau auch weg lasen.

Wenn mir einer als Übung empfiehlt, ich solle eine Rosenquarz-Pyramide (weil Sternzeichen "Löwe") auf den Punkt zwei Fingerbreit unter den Bauchnabel zu positionieren, mich inmitten eines nach Südwestn ausgerichteten Raums hinlgen, um durch achtsames Atmen kosmische Energien zu sammeln, so sagt ja die Wirksamkeit achtsames Atmens nichts über kosmische Energien und Rosenquarzpyramiden für "Löwen" aus. Da kann man für mich den Eso-Quatsch weg lassen.

Grüße
Häretiker
 
Nur, wenn man einen schwachen Core hat. Der soll damit nämlich herausgefordert, und damit gestärkt werden.
Die Übung ist aber eher was für schon Fortgeschrittenere und Trainierte. Für Leute die viel Sitzen und nur einmal die Woche Sport machen ist diese Übung schon ein Level zu weit, da empfehlen sich vorbereitende Übungen z.B das von die vorgeschlagene Planken.
Ich finde es halt nicht gut, dass man Körperübungen als Klavierlehrer anbietet ohne zu wissen, dass man da sehr wohl auch Schaden mit anrichten kann und sie eben nicht vollkommen harmlos sind.
 
Aber dann kann man den esoterischen Überbau auch weg lasen.
Natürlich ... der bedient eh nur unsere Erklärungsgeilheit (leider darf man die Erklärungen meist nicht hinterfragen ... weil sie dann nicht mehr funktionieren).

Jenseits des sogenannten Placebo-Effektes macht es einfach keinen Unterschied, ob eine Erklärung "wahr" oder "unwahr" ist ... und sogar für den Placebo-Effekt ist es lediglich notwendig, an die Erklärung zu glauben (nicht "wissenschaftliche Wahrheit" sondern lediglich "Plausibilität für das entsprechende Individuum").

Die Theorien hinter all der Esotherik sind für ein bestimmtes Mindset optimiert ... das ist also so was ähnliches wie das "Freude am Fahren" bei BMW - Marketing.
Natürlich gibt es Männer, die sich bei Vollmond lieber nicht am Sack kratzen, oder sich im Keller einschließen, wenn die Venus im Wassermann steht.
Das ist meiner Meinung nach auch völliger Blödsinn ... aber die Leute glauben da trotzdem dran.

Den Arsch werde ich früh genug zukneifen ... das muss ich nicht üben.
 

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