Klaviertransport weltweit nach Japan

[Blüthner280Klopper]

Hey.
Ist es möglich, einen Flügel von hier nach Japan zu transportieren.
Welche Möglichkeiten gibt es da ?

Danke im vorraus.
Domi

 

[altermann]

Flugzeug, Schiff.

 

[Blüthner280Klopper]

Flugzeug, Schiff.

Schon klar. Aber gibt's da gute Firmen oder so ?

 

[Cheval blanc]

Eine seriöse Adresse ist Hasenkamp (u.a intern. Kunsttransporte). PianoExpress in Berlin organisiert ebenfalls internationale Flügeltransporte. Vor Ort wird man in beiden Fällen wohl einen lokalen Logistiker bemühen müssen.

 

[lica]

Mein KL hat vor einigen Jahren (nachdem Bösendorfer schon von Yamaha gekauft hat) seinen Bösendorfer mit Hilfe von Bösendorfer/Yamaha Kundenservice nach Heimat in Japan transportieren gelassen. Die Kost war gering (ein paar hundert Euro). Es war vielleicht nur ausnahmsweise. Aber man kann mal beim großen Händler nachfragen.

 

[Stilblüte]

Eine Freundin von mir wollte zwei Flügel nach Australien verschiffen lassen und ist gescheitert, sie verkauft sie nun in Deutschland. Fazit: Man braucht wohl Zeit, gute Nerven und auch etwas Kleingeld. Wichtig sind wohl Versicherung und klimatisierter Transport... Viel Erfolg!

 

[Fotomanni]

Eine Freundin von mir wollte zwei Flügel nach Australien verschiffen lassen und ist gescheitert, sie verkauft sie nun in Deutschland.

Wenn es gar zu schwierig wird und selbst ein internationaler Klavierspediteur nicht helfen kann könnte man vielleicht mal versuchen ob es am Zielort einen Importeur deutscher Flügel gibt. Der wird ja wissen wie die zu ihm kommen.

 

[Dorforganistin]

Wofür man halt Zeit (und Nerven und auch Budget) braucht, ist die Buchung eines entsprechenden Containers.
Hatte neulich ein Gespräch mit jemandem, dessen Arbeitgeber viel "Kleinkram" aus Asien importiert und der sagte mir, Wartezeiten und Preise hätten sich seit der Pandemie verdrei- bis vervierfacht.

 

[Cheval blanc]

Daß die Frachtraten in den letzten Jahren gestiegen sind - kein Thema! Aber daß es ein Problem sein soll, einen Flügel von Deutschland nach Japan (oder Australien) zu expedieren, will mir nicht einleuchten. Internationale Speditionen haben entsprechende Logistik-Abteilungen. In den Containerhäfen stapeln sich die „Blechkisten“ aus aller Welt. Und klimatisierte Container sind nun auch keine Seltenheit. Daß das mit dem Wald-und-Wiesen-Spediteur um die Ecke nicht so ohne weiteres funktioniert, ist mir ebenfalls klar.

 

[Cecilie]

In den Containerhäfen stapeln sich die „Blechkisten“ aus aller Welt.

Aber, wenn ich mich recht erinnere: Da zahlt man die Stellflaeche, das Gewicht spielt bis zu einem gewissen Maß keine Rolle.
Es rentiert sich also, den Container bis Oberkante mit stapelbaren Europaletten oder Kartons aufzufuellen. Aber die darauf oder darin enthaltene Ware muss eben stapelbar sein ... was ein Fluegel bzw. dessen Einzelteile nicht ist.
Ein Hersteller kann seine Fluegel-Teile fuer den Transport vielleicht stapelbar machen, eine Privatperson wohl nicht (es sei denn, sie ist bereit, ein paar tausend Euro fuer maßgeschneiderte Holzkisten auszugeben).

 

[fisherman]

Man zahlt nicht Stellfläche, sondern "Raummeter" - und schon alleine aus Schutzgründen (erst recht wg. Kosten) muss der Flügel in eine stabile, schützende Verpackung - und diese vielleicht sogar in einen klimatisierten Container. Das ist ganz sicher Profiarbeit, speziell bei so empfindlicher Ware. Ich würde nur mit professioneller Hilfe UND umfassender Versicherung (ohne versteckte Ausweichklauseln!!!) verschiffen. Evtl könnten Importeure helfen - die bekommen ja die Flügel aus Japan in den passenden Collis.

 

[fisherman]

Aber daß es ein Problem sein soll, einen Flügel von Deutschland nach Japan (oder Australien) zu expedieren, will mir nicht einleuchten.

Solche kleinen "Risiko-Aufträge" werden nicht immer gerne angenommen. Ich weiß von Motorrad-Weltreisenden, dass die Suche nach Logistikpartnern für Verschiffung extrem aufwändig werden kann und dass die Preise teilweise um mehrere Hundert Prozent differieren.

 

[Cheval blanc]

dass die Suche nach Logistikpartnern für Verschiffung extrem aufwändig werden kann

In Zeiten von Telefon und Internet sollte das kein unlösbares Problem sein.

und dass die Preise teilweise um mehrere Hundert Prozent differieren.

Bei „kostbarem“ Transportgut sollte nicht der Preis, sondern die Seriosität des Spediteurs ausschlaggebend sein.

 

[Fotomanni]

Ist es eigentlich mit einer passenden Kiste getan oder braucht ein Klavier noch andere Transportsicherungen? So wie eine Waschmaschine damit sich nicht irgendwelche Teile inwendig selbständig machen.

 

[Flieger]

Der Flügel kommt ja nicht einfach so in die Kiste, sondern wird davor noch eingepackt und dann so befestigt, dass er sich in der Kiste nicht bewegen kann.
Die Kiste selber wird dann hoffentlich im Container verstaut, dass sie sich nicht bewegen kann. Und die Container werden gestapelt und befestigt. Lockere Ladung bei Seegang ist eine schlechte Idee.

 

[Fotomanni]

Der Flügel kommt ja nicht einfach so in die Kiste, sondern wird davor noch eingepackt und dann so befestigt, dass er sich in der Kiste nicht bewegen kann.

Das ist schon klar. Meine Frage zielte darauf ob innerhalb des Flügels noch Teile sind die extra befestigt werden müssen.

 

[NoEPiano]

Die "Kiste" zur Verpackung muß für Japan meines Wissens nach IPPC Standard erfüllen. Mit selber bauen ist's also nicht getan.

Ob Spediteure den Verpackungsservice anbieten, weiß ich gar nicht. Es gibt aber Händler/Klavierbauer, die entsprechend zertifizierte Verpackungen für Flügel bauen.

 

[cwtoons]

Welche Möglichkeiten gibt es da ?

Man beauftragt eine renommierte Spedition - Danzas, Schenker, Kühne&Nagel, Hasenkamp etc. Wenn die das nicht selber machen (wollen), vermitteln sie eine auf Flügeltransporte spezialisierte Klavierspedition. Je nach Aufwand kann das etwas kosten. Die oben genannten paar hundert Euro reichen für einen Transport von Frankfurt nach Wiesbaden mit 'nem Mercedes Sprinter.

CW

 

[Wiedereinaussteiger]

Ich werfe mal das Stichwort "Kontraktspedition" in den Pott.

Hatte mal exzellente Erfahrungen mit einem Büro in Wien namens Hansameyer Freight Forwarders, die selber gar nix transportieren, alles nur im Büro organisieren, aber weltweit die Branche kennen, welche Verpacker zum Lattenverschlag-Machen OK sind, welche Länder welche Spielregeln haben (CITES, Elfenbein...), welche Trucker sauber sind, welche Reedereien klasse, an welchem Dock welcher Kranfahrer seinen Job kann, und wo wer nicht ..., wer Container hat, ob man für Malaysia besser in Port Klang ablädt oder doch lieber in Singapore... und und.

Alles so Sachen, die weder ein Privatmann kennen kann noch der normale Klavierhändler.

Und die gewährleisten, dass der Transport reibungslos UND versichert abäuft.

Kostet allerdings.

 

[cwtoons]

Kostet allerdings.

Kosten tut das überall etwas.

Man will ein gegen Erschütterung und Feuchtigkeit empfindliches Gerät, zusammengesetzt aus Hunderten Teilen und Teilchen, mit einer halben Tonne Gewicht um den halben Erdball weit befördern und wehe!, es gibt einen Kratzer.

CW