Klavierklima (Temperatur, Feuchtigkeit)

Das klingt ja beruhigend.
 
Dann können wir diesen Fred erst mal abschließen und uns auf den Sommer freuen.

Gruß
altermann
 
Für was braucht man im Sommer Draht? Das ist genau so sinnvoll, wie das, was ich heute lesen durfte: "Wer Spargel isst - sündigt nicht". Und es gab ums Verrecken keine Möglichkeit, einen Deppen-Apostroph drin unterszubringen. Schade.
 
Das Ruhrgebiet ist die eigentliche Kulturhauptstadt Europas, noch vor München, Berlin, Paris und London. Was da alles los ist, irre.

Allerdings gibt es im Ruhrgebiet weder ein Opernhaus noch ein Orchester von Weltrang. München, Berlin, Paris und London haben jeweils mehrere davon. Für die „eigentliche Kulturhauptstadt Europas“ ist das - nun ja - ein wenig arm. Und ob das Ruhrgebiet mit den Kunstsammlungen der drei Pinakotheken, der Berliner Gemädegalerie, des Louvre, The Tate etc. in einer Liga spielt, kann man zumindest mal fragen. Was die sogenannte „Hochkultur“ angeht, bin ich jedenfalls skeptisch.

Grüße, Jörg
 
"Hochkultur" [...] Hautevolee [...] Arbeiter kauft sich die Karte eh nicht, zu teuer [...]
Eine Art (oder Unart) der Umverteilung von unten nach oben [...]
Ziemlich viele Klischées auf einmal, finde ich. Der vielzitierte "Arbeiter" ist ein Topos, der schon seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht mehr zutreffend ist. Die Karten für Rock-Konzerte sind nicht preiswerter als eine Opernkarte, und die Stadien sind ausverkauft. Glücklich also eine Gesellschaft, in der die "Hautevolée" so stark vertreten ist ... Ebenso ist es ein Vorurteil, daß die Hautevolée Träger der Hochkultur ist. Man findet die Hautevolée in der Tat bei den "Events", die als "Hochkultur" propagiert werden (jetzt wäre zu diskutieren, ob Lang Lang oder Anne-Sophie Mutter zur Hochkultur zählen ...). Die Träger der "Hochkultur" sind eher in der sogenannten bürgerlichen Mittelschicht zu finden, die überlegt, ob sie sich das erste Parkett leisten kann oder doch eher mit dem 2. Rang vorlieb nehmen muß.

OT - was ich mir erlaube, da es bis zum Winter noch eine Weile hin ist ...
 
Die Argumente sind ebenso alt wie sie dämlich sind. Zum einen, weil diejenigen, die die Subvention eigentlich nicht bräuchten, in der Regel dieselben sind, die für einen Großteil der Steuereinnahmen sorgen. Zum anderen, weil ein Orchester, ein Konzerthaus, eine Oper, ein Schauspielhaus etc. wichtige Wirtschaftsfaktoren für eine Stadt bzw. Region sind. Streiche das alles - aber wundere Dich nicht, wenn die Wohlhabenden und Hochgebildeten dann ihre Steuern zukünftig lieber dort zahlen, wo die Kultur einen höheren Stellenwert genießt. Und wenn Unternehmen sich plötzlich hüten, hochqualifizierte Jobs in Deiner Stadt zu schaffen, weil sie die Stellen dort nämlich gar nicht mehr besetzen können. Es ist längst erwiesen, dass eine blühende Hochkultur einer Region unter dem Strich weit mehr Einnahmen und Wohlstand bringt als sie Kosten verursacht. Leider nicht kurzfristig, sondern langfristig – das ist ein gewisses Problem, weil die politisch Verantwortlichen selten einen Horizont haben, der eine Wahlperiode übersteigt.

Grüße, Jörg
 
Natürlich wird kaum jemand sich nur aufgrund des kulturellen Angebotes für eine bestimmte Stelle entscheiden. Da sind andere Faktoren erheblicher. Tatsache ist aber, dass eine kulturell attraktive Stadt deutlich mehr Gebildete anlockt als eine kulturelle Einöde. Und hochqualifizierte Arbeitnehmer sind für Unternehmen nunmal ein wichtiger Standortfaktor. Nicht zu verachten ist zudem, dass ein attraktives Kulturleben auch Touristen anlockt, die dann in der Stadt übernachten, dort einkaufen und die örtliche Gastronomie bevölkern. Das alles schafft Steuereinnahmen, die Kultur-Subventionen rechtfertigen.

In München ist es übrigens so, dass über 70% der Konzerte von privaten Veranstaltern organisiert werden. Die zahlen an die Stadt bzw. den Freistaat Saalmieten, führen Steuern ab, schaffen Arbeitsplätze und sorgen mittelbar (über die Besucher) für weitere kommunale Einnahmen. Damit tragen sie einen wichtigen Teil zum Unterhalt der Konzertinfrastruktur bei - ohne dafür direkte Subventionen zu kassieren. Aber das funktioniert nur, wenn das Musikleben einer Stadt grundsätzlich intakt ist - und dazu gehören nun mal auch subventionierte Veranstaltungen. Die Münchner Philharmoniker, das BR-Sinfonierorchester und auch die beiden Staatsopern betreiben alle ein sehr gutes und bestens angenommenes Kinder- und Jugendprogramm und schaffen damit die zahlenden Besucher von morgen. Das können freie Veranstalter, die ohne Subventionen auskommen müssen, niemals leisten. Ich vermute aber, dass die Orchester und Bühnen im Ruhrgebiet Ähnliches tun?

Und noch etwas: Ich beobachte des Öfteren einen gewissen Neid der Ruhrgebietler auf die reichen Städte im Süden und im Norden. Dass das Ruhrgebiet so arm ist, hat es allerdings zum großen Teil selbst zu verantworten. Der seit Jahrzehnten überfällige Strukturwandel - weg von den alten Montanindustrien, hin zu Hightech und Dienstleistungen - wurde immer wieder mutwillig verzögert und verhindert. Mit dem stets gierigen, aber kurzsichtigen Blick auf Wählerstimmen hat man stattdessen die Kohleindustrie mit aberwitzigen Summen künstlich am Leben erhalten und an alten Strukturen festgehalten. Nun ist es so, dass die Städte an der Ruhr immer weiter schrumpfen (und - besonders fatal - vor allem die Gebildeten verlieren, während die bildungsferne Schicht sesshaft bleibt) und die Boomregionen München, Stuttgart, Hamburg und Berlin immer weiter wachsen. Mit Kürzungen an der Kultur wird man den Prozess allerdings nicht aufhalten, sondern beschleunigen.

Grüße, Jörg
 
Der Winter steht vor der Tür, der Herbst ist bei mir schon in die Flügelwohnung eingedrungen. Lange werde ich die Heizperiode nicht mehr hinauszögern können (denn ich habe schon kalte Hände und Füße beim Klavier spielen). Aber ein wenig halte ich noch durch und versuche so das Betreiben der Ventas so lange wie möglich hinauszuzögern.

Weil ich nicht weiß um welche Ablagerungen es sich an meinen Plattenstapeln handelt (und ob diese Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden haben), und eine Untersuchung des Belages deutlich teurer wäre, habe ich soeben vier komplette Plattenstapel bei Venta bestellt. Ich werde brav das Hygienemittel (von Brune) zufügen und keine Experimente (z.B. mit Silberionen) mehr machen.

Ich schreibe das, damit niemand befürchten muss, bei meinen Treffen mit irgendwelchen möglichen Hostienpilzen oder sonstigen eventuell anwesenden Keimen kontaminiert zu werden.
;-)
 
Das sind im Moment nur die kalten Nächte. Tagsüber wird die rLF wieder steigen...................
 

Das sind im Moment nur die kalten Nächte. Tagsüber wird die rLF wieder steigen...................

Die ist bei mir zufriedenstellend (53 %). Die Ventas bereite ich gerade für deren bevorstehende Tätigkeit vor, denn ich wollte sie im Mai erstmal los werden und habe sie einfach (ohne Plattenstapel) im Treppenhaus gestapelt. Venta wäre wohl entsetzt darüber, dass ich die Unterteile einen halben Tag auf der Seite stehend in eine Plastikkiste mit Essig lege (wo man sich den Geräten doch nicht mit aggressiven Substanzen nähern soll).
:-D;-)

Die Plattenstapel werden in einem LW45-Karton anreisen. Da befindet sich bei Venta wohl jemand, dem man die Nachfolge von Christo nahelegen sollte.
;-)
 
Zum Glück steht der Frühling vor der Tür! :-)

Venta Hygienemittel vs. Brune „Wasserfrisch“

Das Hygienemittel hat - wie damals erwähnt - Rückstände auf Laminat und Venta-Deckeln hinterlassen. Bei jedem Auffüllen mit Wasser hatte ich – durch das Anheben der Deckel - diesen schmierigen Belag an den Händen. Dies hat mich erwogen in der Heizsaison 2014/2015 mit Silberionen zu experimentieren. Nach einiger Zeit haben die Plattenstapel (seltsamerweise nicht an allen Stellen) einen rötlichen Belag bekommen. Wir haben hier darüber diskutiert und sind zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Aber ich wollte kein Risiko eingehen, insbesondere auch deshalb, weil mein Dach beim Ausbau 1985 an einigen Stellen nicht gut isoliert wurde. Daher habe ich voriges Jahr neue Plattenstapel gekauft. Das war weitaus günstiger als ein eventueller Test zur Bestimmung eines möglichen Erregers. Der Neukauf der Plattenstapel war jedoch – wie ich jetzt weiß – unnötig. Denn auch jetzt zeigt sich an den Plattenstapeln an manchen Stellen ein rötlicher Belag. Laut Auskunft einer Mitarbeiterin von Venta handelt es sich um einen harmlosen organischen Belag.

Das Hygienemittel von Venta wollte ich aber wegen der schmierigen Rückstände nicht mehr verwenden. Daher bin ich auf Brune „Wasserfrisch“ umgestiegen. Es hat – wie sich inzwischen herausgestellt hat – nur Vorteile:

  • Es ist günstiger (ich habe einen 5-Liter-Kanister gekauft).
  • Es hinterlässt keine klebrig-schmierigen Rückstände.
  • Wenn man es aus Versehen berührt, dann lässt es sich (im Gegensatz zum Hygienemittel) mit Wasser leicht von den Händen abwaschen.
  • Dosierungsintervall ist 12-14tägig, ich wechsele es jeden Sonntag beim Reinigen der Ventas.
  • Erheblich weniger Kalkablagerungen an den Plattenstapeln und im Gerät.
  • Die Kalkablagerungen sind – im Gegensatz zum Betrieb mit dem Hygienemittel – feiner als Quarzsand und lassen sich problemlos abwischen.
  • Die Reinigungsprozedur ist weniger aufwendig als bei Verwendung des Hygienemittels.
  • Seltsamerweise sind mehr Kalkablagerungen in dem Gerät, das auf geringere Stufe oder -vorübergehend - gar nicht läuft.
 
Bei Amazon berichten einige Kunden, dass sie statt des Hygienemittels einfach einen kleinen Tropfen Spülmittel zum Wasser dazugeben würden, um die Oberflächenspannung des Wassers zu senken. Ich habe das auch so probiert und konnte noch keine negativen Effekte feststellen.
 
Ja, die Rezessionen auf Amazon habe ich auch gelesen. Es verdichtet sich, dass der Begriff "Hygienemittel" etwas irreführend ist. Irgendjemand hat sich die Zusammensetzung genauer angeschaut. Hauptbestandteil sind Tenside, die in erster Linie der Verbesserung der von @Wiedereinsteiger123 erwähnten Oberflächenspannung dienen. Diese ist wichtig - so hab ich das zumindest verstanden - damit das Wasser länger in den Lamellen "haftet" und ein optimaler Luftreinigung-Effekt entsteht. Mit Hygiene hat das wohl weniger zu tun. Das erklärt im Übrigen auch die Spüli-ähnliche, leicht klebrige Konsistenz des Originalmittels.
 
Ich habe in diesem Winter den Venta noch nicht in Betrieb gehabt und mich auf die Kontrolle der rLF im Flügel beschränkt. Jetzt war ich im vierten Jahr im Winter drei Wochen nicht zu Hause. Mein "System" wäre auch noch mindestens eine weitere Woche wartungsfrei.
Hier ein Diagramm mit der Übersicht über Raum- und Flügelfeuchte, gemessen und gespeichert mit einem Logger von TFA.

Gruß
Manfred
 
Ich habe in diesem Winter den Venta noch nicht in Betrieb gehabt und mich auf die Kontrolle der rLF im Flügel beschränkt. Jetzt war ich im vierten Jahr im Winter drei Wochen nicht zu Hause. Mein "System" wäre auch noch mindestens eine weitere Woche wartungsfrei.
Hier ein Diagramm mit der Übersicht über Raum- und Flügelfeuchte, gemessen und gespeichert mit einem Logger von TFA.

Hast du also drei übliche Putzschwämme getränkt und zusammen mit Behältnissen auf den Gussrahmen gelegt oder wie kann man sich das vorstellen?
 
Hast du also drei übliche Putzschwämme getränkt und zusammen mit Behältnissen auf den Gussrahmen gelegt oder wie kann man sich das vorstellen?
Ja, so ist es, Universalhaushaltsschwämme von Spontex aus dem Supermarkt. Einer kann leicht ausgewrungen etwa 200 g Wasser aufnehmen. Die gut passende Schale gibt es auch im Supermarkt. Für längere Zeit nehme ich dann 3 Stück für den größer als sonst notwendigen Wasservorrat. Damit die Verdunstungsfläche kleiner ist, stecke ich die Schwämme zur Hälfte in eine Palstiktüte, denn für eine Woche reicht auch normalerweise ein Schwamm, je nach Raumfeuchte.
 
Beeindruckend einfach und effizient! Und die Decke hast du einfach nur über den Deckel gelegt, nichts abgeklebt o.ä.? Ich finde es auch interessant, dass die Differenz von Flügel-Luftfeuchte und Raum-Luftfeuchte so wenig schwankt.
 
Ich habe nicht wirklich Ahnung davon, aber mir gehen so ein paar Fragen dazu durch den Kopf. Vielleicht kann mal ein Klavierbauer/Experte was dazu sagen:
  • Macht es Sinn, dass man, wie von @Moderato geschildert, nur eine kleine Umgebung IM Flügel mit Feuchtigkeit versorgt, während der Rest der Umgebung evtl. bei unter 40% rLF liegt? Bei einem Lifesaver ist das ja ähnlich, aber von unten und über eine größere Fläche.
  • Ich habe mal gelesen, dass eine zu direkte Versorgung mit Wassergefäßen etc. zu Rostbildung auf den Saiten führt. Ist das so?
 

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