Klavierkauf bis 2500 Euro. Was kommt in Frage?

Ich denke mal daß bei einem bald 100 Jahre alten Klavier viele Bauteile einen wichtigeren Einfluß auf den Klang haben als die Lackierung - wie probiert man das denn aus ?

Wie wohl? Man hat ein gutes altes (1925) Markenklavier und kennt das Instrument mit fiesem Nuss-Furnier, weiß lackiert und schwarzem Schellack. Und dann überlegt man, wie es einem klanglich am besten gefiel. Und weil man sich dann natürlich fragt, wie sehr subjektiv diese Wahrnehmung ist, fragt man einige andere Menschen, die das Instrument auch vorher und nachher kennen und gibt jedem ein Bier für die richtige Antwort aus ....

LG
Bechsteinfreund
 
Ach ja, und dazwischen waren wohl mehrere Jahre vergangen?
 
Spaß beiseite...
Zwischen weiß und schwarz lag soviel Zeit, wie man eben benötigt, wenn man schleift und poliert...halt einige Wochen.

LG
Bechsteinfreund
 
Wenn man so viel Arbeit reingesteckt hat, dann MUSS sich das ja klanglich auch gelohnt haben :-)
 
Ich glaube, Bechsteinfreund wird missverstanden. Bei Klavieren dieser Ära wurden häufig Korpusteile nicht wie heute, aus MDF o.ä. gebaut, sondern aus Klangholz. Und DA wirkt sich der Lack bzw. eine mehrfache Lackierung ganz sicher aus. Nehmt mal ne Akustik-Klampfe und streicht sie an oder polyestert sie gar. Dann werdet Ihr sehr (!!!) deutlich den Unterschied hören.
 
Wenn man so viel Arbeit reingesteckt hat, dann MUSS sich das ja klanglich auch gelohnt haben :-)

Das stimmt wohl! Aber ich will noch eines sagen, bevor wir lieber aufhören, mit dem Exkurs den Faden zu zerstören:
Meine Frau spielt nur noch das Klavier und ich entscheide mich auch oft fürs Pianino, obwohl die Alternative ein sehr gepflegter Bechstein M ist! Das war natürlich vorher der klare Favorit. Da wollte keiner freiwillig ans Klavier. Wir waren selbst total verblüfft und haben schon den Flügel checken lassen, weil wir dachten, es sei was defekt...vieles lässt sich sicher auch psychologisch erklären...bei nüchterner Wahrnehmung kann man aber sicher sagen, dass das Klavier nicht "besser" als der Flügel ist, es klingt halt nach Klavier, aber der Klang ist so unheimlich interessant und berührend geworden. Ich kann das schlecht beschreiben. Das war er vorher nicht.

LG
Bechsteinfreund
 
Mal eine Frage zwischendurch:
Wenn man für 2500 kein so gutes Klavier bekommt, was müsste ich für einen "brauchbaren" kleinen Flügel ausgeben? Ich hatte mir die Grenze
bei 10k gesetzt. Gebraucht? Generalüberholt?Neu?
 
Lieber Bechsteinfreund

Einfach weiß anmalen empfehle ich nicht! Den besten Klang bietet immer noch der Originallack!!

Man hat ein gutes altes (1925) Markenklavier und kennt das Instrument mit fiesem Nuss-Furnier, weiß lackiert und schwarzem Schellack.

aber der Klang ist so unheimlich interessant und berührend geworden. Ich kann das schlecht beschreiben. Das war er vorher nicht.

Aber da war doch das Original in (lackiertem???) Nuss-Furnier? Und jetzt, neu in Schellack klingt es besser? Wieso empfiehlst Du dann nicht neu lackieren? Ich steh auf dem Schlauch... :confused: :confused: :confused:

Lg, Nessie
 
Lieber Bechsteinfreund







Aber da war doch das Original in (lackiertem???) Nuss-Furnier? Und jetzt, neu in Schellack klingt es besser? Wieso empfiehlst Du dann nicht neu lackieren? Ich steh auf dem Schlauch... :confused: :confused: :confused:

Lg, Nessie

Hallo Nessie,
Ursprünglich es in der Tat Schellack gewesen. So habe ich das Klavier aber nicht mehr kennengelernt. War vielleicht jetzt etwas verwirrend, Sorry !

Wir sind echt sehr OT geraten.
Eigentlich ging's bloß um meine persönliche Klavierempfehlung i.S. der Fragestellung: eher alt und gut, dann oft mit Konsolen und im passenden Preissegment, aber eher nicht weiß - und dann eben bitte nicht mit Farbe oder Furnier matschen, wie bei mir geschehen.
Wir sollten jetzt lieber wieder zum Thema kommen, so wie ich einige hier kenne, wird sonst seitenlang diskutiert, ob ich Esoteriker bin, Sinnesfehlwahrnehmungen, fehlende Urteilsfähigkeit, Laienreparatur, Schellack vs. Plastik, Klavier vs. Flügel...
deutsch vs. asiatisch kommt ja eh noch... ;)

LG
Bechsteinfreund
 
Nicht ganz OT, den ilst sucht ja ausdrücklich ein weisses Klavier und würde allenfalls eine Neulackierung in Betracht ziehen. Bevor da aber ein gutes altes Stück einfach weiss bepinselt wird, sind Aussagen wie Deine schon hilfreich... ;)

Und esoterisch finde ich das ganz und gar nicht.

Danke für die Erklärung!

Lg, Nessie
 

Mal eine Frage zwischendurch:
Wenn man für 2500 kein so gutes Klavier bekommt, was müsste ich für einen "brauchbaren" kleinen Flügel ausgeben? Ich hatte mir die Grenze
bei 10k gesetzt. Gebraucht? Generalüberholt?Neu?

Wenn Du weniger Wert auf das Äußere legst, gibt es durchaus gute Flügel für "kleines" Geld. Die professionelle Aufarbeitung eines Flügelgehäuses schlägt ja schon mit ein paar Tausend Euro zu Buche. Dabei hat ein alter Flügel mit "Spuren" durchaus seinen Reiz... vor allem wenn er sich spielt und klingt wie ein "Teurer".
LG Georg
 
Weiße Klaviere klingen meistens nicht gut.

Denn man kann davon ausgehen - natürlich würden die Klavierfirmen das NIEMALS offen so sagen - daß die Exemplare, von denen man während des Herstellungsprozesses merkt, daß sie richtig gut klingen bzw. wo technisch-mechanisch alles stimmt, schwarz lackiert werden, weil das sozusagen die "amtliche" Lackierung ist, die Qualität und Hochpreisigkeit ausstrahlt.

Die Klaviere, die eher nicht so doll geworden sind, werden z.B. weiß lackiert, damit man die an Ahnungslose, die klanglich sowieso (noch) keine Ansprüche haben bzw. sehr äußerlich fixiert sind, verscherbeln kann (Privatleute, Hotels etc.).

Daher: Will man sich einen Gefallen tun und ein Klavier, das auch in der Hinsicht Spaß macht, wegen der man es kauft - nämlich MUSIK machen! -, dann sollte man generell von weißen Klavieren Abstand nehmen.

Übrigens klingen braune Klaviere meist auch nicht doll. Liegt wie gesagt nicht am Lack (theoretisch könnte auch ein braunes oder weißes Klavier absolut erstklassig klingen), sondern an der obengenannten Strategie.

LG,
Hasenbein
 
*schmunzel*

Hasenbein, wo hast du das denn her? Das klingt so genial, man möchte es fast glauben :D
 
Übrigens klingen braune Klaviere meist auch nicht doll. Liegt wie gesagt nicht am Lack (theoretisch könnte auch ein braunes oder weißes Klavier absolut erstklassig klingen), sondern an der obengenannten Strategie.

Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, stellen die schwarzen Klaviere bei Steingraeber eher die Minderheit dar. Was kann ich dann also aus der zitierten Aussage schließen ?
 
Die Klaviere, die eher nicht so doll geworden sind, werden z.B. weiß lackiert, damit man die an Ahnungslose, die klanglich sowieso (noch) keine Ansprüche haben bzw. sehr äußerlich fixiert sind, verscherbeln kann

Sollte man diese dann nicht erst recht schwarz lackieren? Die meisten Neulinge suchen doch eher schwarze Instrumente...!

Oder ist (frei nach dem Film Wall-E zitiert) "Weiss" das neue "Schwarz"? :D

Lg, Nessie
 
Weiße Klaviere klingen meistens nicht gut.

Denn man kann davon ausgehen - natürlich würden die Klavierfirmen das NIEMALS offen so sagen - daß die Exemplare, von denen man während des Herstellungsprozesses merkt, daß sie richtig gut klingen bzw. wo technisch-mechanisch alles stimmt, schwarz lackiert werden, weil das sozusagen die "amtliche" Lackierung ist, die Qualität und Hochpreisigkeit ausstrahlt.

Die Klaviere, die eher nicht so doll geworden sind, werden z.B. weiß lackiert, damit man die an Ahnungslose, die klanglich sowieso (noch) keine Ansprüche haben bzw. sehr äußerlich fixiert sind, verscherbeln kann (Privatleute, Hotels etc.).


Würde das nicht voraussetzen, daß die Lackierung erst nach Regulierung und Intonation erfolgt?
 
Weiße Klaviere klingen meistens nicht gut.

Denn man kann davon ausgehen - natürlich würden die Klavierfirmen das NIEMALS offen so sagen - daß die Exemplare, von denen man während des Herstellungsprozesses merkt, daß sie richtig gut klingen bzw. wo technisch-mechanisch alles stimmt, schwarz lackiert werden, weil das sozusagen die "amtliche" Lackierung ist, die Qualität und Hochpreisigkeit ausstrahlt.

Die Klaviere, die eher nicht so doll geworden sind, werden z.B. weiß lackiert, damit man die an Ahnungslose, die klanglich sowieso (noch) keine Ansprüche haben bzw. sehr äußerlich fixiert sind, verscherbeln kann (Privatleute, Hotels etc.).

Daher: Will man sich einen Gefallen tun und ein Klavier, das auch in der Hinsicht Spaß macht, wegen der man es kauft - nämlich MUSIK machen! -, dann sollte man generell von weißen Klavieren Abstand nehmen.

Übrigens klingen braune Klaviere meist auch nicht doll. Liegt wie gesagt nicht am Lack (theoretisch könnte auch ein braunes oder weißes Klavier absolut erstklassig klingen), sondern an der obengenannten Strategie.

LG,
Hasenbein

:-) :-) :-) ... ist ja wohl nicht ernst gemeint ?

Und wenn doch, wann denkst Du legt der Hersteller die Oberfläche fest - erst wenn das Klavier fertig ist ?
 
OK, dann stimmt es halt nicht - aber wie ist denn dann die Tatsache zu erklären, daß ich NOCH NIE ein weißes Klavier gespielt habe, das exzellent klang? Und daß es vielen Kollegen genauso geht?

Egal wie die Reihenfolge im Herstellungs-/Ausleseprozess auch sein mag - es ist ganz bestimmt nicht Zufall, daß es quasi keine hervorragenden weißen Instrumente gibt. Da steckt System dahinter.
 

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