Liebe exe,
insgesamt sieht die Rechnung so aus:
60€ monatlich bedeuten 60 x 12 = 720€ im Jahr für einen Schüler. Die 720€ geteilt durch m.W. übliche 38 Unterrichtsstunden jährlich macht 18,94 € brutto (!) pro Unterrichtseinheit a 45 Min.. Ferien werden nicht bezahlt. Das nenne ich nicht besser, sondern unterirdisch für einen Beruf, bei dem man schon bei der Aufnahmeprüfung hohe Qualifikationen mitbringen muss.
Abgesehen davon kann der dem Prekariat fröhlich frönende Klavierlehrer an Musikschulen auch nicht unbegrenzt unterrichten. Wenn er 6 Schüler pro Tag von 14 Uhr bis 19 Uhr an 5 Werktagen unterrichtet (Kinder können meist nur in der Zeit), wöchentlich also 30 Schüler, bekommt er pro Monat 30 x 60 = 1800€ brutto. Wenn er Pech hat, ist in seinem Honorarvertrag vereinbart, dass er in den Ferien kein Geld bekommt - dann beträgt die 12monatige Pauschale 1800 x 9 : 12 = 1350€ brutto. Fortzahlung im Krankheitsfall gibt es nicht, Fahrtkosten gehen laut @Stilblüte auch auf eigene Kosten, insgesamt sind die Konditionen oft so schlecht, dass am Rande der Scheinselbständigkeit rangiert wird. Mir wird ganz übel bei solch ausbeuterischen Honoraren.
Natürlich versuchen Klavierlehrer, vormittags Erwachsene zu unterrichten, unterrichten privat abends noch länger oder versuchen, Muggen zu erhaschen. Im Klassikbereich schwierig. Aber wovon soll man sonst leben?
Worum es mir geht: aus den genannten Gründen und Kalkulationen ist das Entgelt von 60€ monatlich pro Schüler und UE a 45 Min. aus meiner Sicht absolut unterirdisch und unter aller Sau, um es deutlich zu sagen.
Liebe Grüße
chiarina