Kauf eines gebrauchten Klaviers (Sejung CJS-119)

[DPR]

Dann fahr mal schnell hin bevor es ein anderer macht.

Sie ist noch mal auf 600 runtergegangen. Ich werde heute hinfahren. Vielen Dank für die Hilfe!

 

[Klavierbauermeister]

Ein 30 Jahre altes Young Chang mit Wartungsstau wird jetzt nicht gleich morgen verkauft werden - bei der Preisreduktion sieht man dass es bisher keinen Interessenten bisher gibt.

 

[Tastenscherge]

Aber schwarz poliert mit Konsolen zieht immer. Das sind doch die Klaviere, die sich am schnellsten verkaufen.

 

[Klavierretter]

Ich würde auch zu dem YoungChang tendieren… ich habe 2 Stück davon und die sind sehr angenehm

 

[Henry]

Ich würde auch zu dem YoungChang tendieren… ich habe 2 Stück davon und die sind sehr angenehm

Wir haben mal bei einem Young Chang Stutzflügel, welcher gar greisslich klang, die Saiten und die Hammerköpfe gewechselt - das Instrument war nicht wiederzuerkennen.

 

[Tastenscherge]

Bei den Young Chang kann ich nur die großen empfehlen. Die Kleinen haben oft Tasten, die vorderfällig ausgebleit sind. Die haben kaum Repitition, sehr zähe Spielart und gerne auch noch sonstige Defekte wie z.B. dass der Hammer im Übergang vom Tenor zum Bass am Moderator hängen bleibt, steife Achsen und vordere Tastengarnierungen, die zu eng sind. Und das auch bei solchen Klavieren, die unter dem Label Essex von Steinway als EUP-111 verkauft werden. Denn diese wurden zeitweise von Young Chang produziert. Gruselige Kisten. Ich hatte letztes Jahr so eines gestimmt und einige Defekte versucht zu beheben. Ich hab der Kundin auch gesagt, dass ich nicht nochmal komme und sie das Steinway Haus anrufen soll, wenn es Probleme gibt (dort hatte sie es gekauft). Interessanterweise hatte sie das Klavier dann einige Monate später bei kleinanzeigen.de für 500 Euro oder so angeboten und das war innerhalb von 30 Minuten weg. Ich schätze, da hat sich wohl jemand kein Schnäppchen geholt. Kann sein, dass die Qualität der kleinen Klaviere nur die Chinaproduktion betrifft. Denn Young Chang produziert seit 1996 u.a. auch in China. Möglicherweise stammte besagtes Essex aus China. Die werden (wurden?) ja sonst auch in China bei Pearl River produziert.

 

[DPR]

Ich war bei der Dame mit dem Young Chang. Ich hoffe natürlich erst mal dass genannte Probleme erst ab 1996 auftraten.
Es machte spieltechnisch aber erst mal einen guten Eindruck für mich Laien. Ich habe es dann aber noch auf 600 Euro runterhandeln können und ein Klaviertransport aus Duisburg hat es mir gerade gebracht. Es steht jetzt im Wohnzimmer bei uns.
Jetzt muss es ja wohl erst mal stehen so wie ich gelesen habe und danach werde ich mich wohl mal um jemanden kümmern der es begutachtet, stimmt und ggf weitere Sachen die anfallen machen könnte.

 

[Universaldilettant]

Es machte spieltechnisch aber erst mal einen guten Eindruck für mich Laien. Ich habe es dann aber noch auf 600 Euro runterhandeln können und ein Klaviertransport aus Duisburg hat es mir gerade gebracht. Es steht jetzt im Wohnzimmer bei uns.

Das ist jetzt aber mal echt ein fixer Spontankauf! Aber ich würde auch sagen, alles richtig gemacht. Für das Geld ein 120er poliert schwarz mit Konsolen in spontan angenehmen Zustand kann SOOO verkehrt jetzt nicht sein!

Spricht aber auch für den momentan Käufermarkt in der Klavierbranche... die kleinen Händler sind gut versorgt und lassen sowas stehen, und die Transportunternehmen können das in 2 Tagen!!! transportieren... Vor 2,3 Jahren zur Corona Hochzeit wäre das nicht möglich gewesen

Jetzt muss es ja wohl erst mal stehen so wie ich gelesen habe und danach werde ich mich wohl mal um jemanden kümmern der es begutachtet, stimmt und ggf weitere Sachen die anfallen machen könnte.

Stimmen in jeden Fall vom Profi, der dann gleich schauen kann, was an Regulierung und dergl. sinnvoll ist...
Als technisch halbwegs begabter Laie könnte man bei einem Klavier eine ganze Menge selbst machen (auch mit Hilfe des Forums hier) wenn es weiter ein Low Budget Projekt bleiben soll.

Aber erstmal viel Spass mit den Neuerwerb, und ruhig erst 2 bis 3 Wochen akklimatisieren lassen vorm stimmen! (es sei denn es steht VIEL zu tief, dann würde ich persönlich sofort stimmen und hochziehen lassen und in 4 bis 6 Wochen nochmal)

Hast du mal nachgemessen ob die Kiste in der Nähe von 440 steht?

 

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Das ist jetzt aber mal echt ein fixer Spontankauf! Aber ich würde auch sagen, alles richtig gemacht. Für das Geld ein 120er poliert schwarz mit Konsolen in spontan angenehmen Zustand kann SOOO verkehrt jetzt nicht sein!

Spricht aber auch für den momentan Käufermarkt in der Klavierbranche... die kleinen Händler sind gut versorgt und lassen sowas stehen, und die Transportunternehmen können das in 2 Tagen!!! transportieren... Vor 2,3 Jahren zur Corona Hochzeit wäre das nicht möglich gewesen



Stimmen in jeden Fall vom Profi, der dann gleich schauen kann, was an Regulierung und dergl. sinnvoll ist...
Als technisch halbwegs begabter Laie könnte man bei einem Klavier eine ganze Menge selbst machen (auch mit Hilfe des Forums hier) wenn es weiter ein Low Budget Projekt bleiben soll.

Aber erstmal viel Spass mit den Neuerwerb, und ruhig erst 2 bis 3 Wochen akklimatisieren lassen vorm stimmen! (es sei denn es steht VIEL zu tief, dann würde ich persönlich sofort stimmen und hochziehen lassen und in 4 bis 6 Wochen nochmal)

Hast du mal nachgemessen ob die Kiste in der Nähe von 440 steht?

So sorry für die späte Antwort, war mit meiner Frau in Hamburg Urlaub machen.

Ich hab mal ein Audiofile angehangen indem ich den Kammerton auf 440Hz mit dem des Klaviers vergleiche - hab ich kurz in meiner DAW zusammengeschnitten. Hört sich ziemlich gut an, soll heißen es steht auf jeden Fall in der Nähe. Das gilt aber nicht für jeden Ton, es hört sich aber alles in allem nicht wirklich viel verstimmt an - könnte schlimmer sein definitiv.

Zu dem selber machen: Ich würde liebend gerne so viel wie es eben geht selber machen und auch lernen wie man mit dem Klavier umgeht und es ggf auch repariert. Habe aber bis auf Youtube-Wissen nicht wirklich viel Ahnung von dem Thema - würde es aber auf jeden Fall gerne lernen. Dazu bräuchte ich aber jemanden vermutlich, dem ich über die Schulter gucken kann oder aber mir zur Seite steht und mir Dinge erklärt.

Zum Klang noch mal im Allgemeinen: Ich finde das Klavier hört sich sehr "Hell" an ohne das Moderatorpedal. Habe schon öfter gelesen, dass man da auch was an den Filzen der Hämmer machen kann um das ein bisschen wärmer klingen zu lassen. Ist das wirklich so?

Liebe Grüße

 

[Tastenscherge]

Das ist nur knapp unter 440 Hz, das sollte mit einer Stimmung ok. sein. Dass das Klavier sehr hell klingt, kann schon sein. Die Frage ist: gefällt es dir oder nicht? Falls nicht, hast du wahrscheinlich das falsche Klavier gekauft. Grundsätzlich kann man schon was daran machen. Das nennt sich intonieren. Dabei sticht man mit Nadeln den Filz weicher. Das ist aber nichts für Laien. Ich würde dir empfehlen, das Klavier erst mal stimmen zu lassen, dann klingt das nämlich gleich viel schöner. Erst dann kann man überhaupt entscheiden, wie der Klang ist. Wenn es dir dann immer noch zu hell ist, frag den Stimmer, ob er etwas dran ändern kann (bzw. will).

 

[Universaldilettant]

Ich hab mal ein Audiofile angehangen indem ich den Kammerton auf 440Hz mit dem des Klaviers vergleiche - hab ich kurz in meiner DAW zusammengeschnitten. Hört sich ziemlich gut an, soll heißen es steht auf jeden Fall in der Nähe. Das gilt aber nicht für jeden Ton, es hört sich aber alles in allem nicht wirklich viel verstimmt an - könnte schlimmer sein definitiv.

Das "Laienohr" kann einen da echt täuschen, zudem bei einem länger nicht gestimmten Klavier insbesondere der Diskant deutlich mehr absackt als die Mittellage. Das A steht bei 436Hz, was aber nicht dramatisch tief ist... Da muss der Profi aber dann entscheiden nachdem er alles geprüft hat, wie man am stabilsten auf eine korrekt stehende (und korrekt gespreizte) Stimmung zu kommen.

Ich würde es nach 4 bis 6 Wochen dann das erste mal stimmen lassen.

Zu dem selber machen: Ich würde liebend gerne so viel wie es eben geht selber machen und auch lernen wie man mit dem Klavier umgeht und es ggf auch repariert. Habe aber bis auf Youtube-Wissen nicht wirklich viel Ahnung von dem Thema - würde es aber auf jeden Fall gerne lernen. Dazu bräuchte ich aber jemanden vermutlich, dem ich über die Schulter gucken kann oder aber mir zur Seite steht und mir Dinge erklärt.

Youtube Wissen, beispielsweise von "Piano Lang" kann einen schon weiter bringen, insbesondere über die technischen Zusammenhänge in der Mechanik. Das ist alles keine Raketenwissenschaft wenn man achtsam arbeiten kann.

Zum Klang noch mal im Allgemeinen: Ich finde das Klavier hört sich sehr "Hell" an ohne das Moderatorpedal. Habe schon öfter gelesen, dass man da auch was an den Filzen der Hämmer machen kann um das ein bisschen wärmer klingen zu lassen. Ist das wirklich so?

Das Verfahren nennt sich "intonieren" und man kann (bei den meisten Hämmern!) den Klang siginifikant weicher/wärmer werden lassen. Das ist aber absolute Profiarbeit, die auch nicht jeder Klavierstimmer so kann. Zudem kann das recht teuer werden wenn ein komplettes Klavier im Klang verändert werden soll, und nicht nur einzelne Töne dem Umfeld angepasst werden müssen.

Ich würde mir erstmal die Raumakustik ansehen und gegebenenfalls da was ändern, bevor man ans intonieren geht.