Ich suche ein passendes Klavier

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xLacrimosax3

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24. Juli 2019
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Hallo Leute, dies ist mein erster Beitrag nach Jahren, tut mir leid, falls dies hier falsch ist. Ich suche ein Klavier, da ich beruflich mit Musik zu tun haben will und auch für die Komposition dringend ein gutes Klavier brauche.
Paar Infos über mich, falls dies wichtig ist:
Zur Zeit habe ich ein E-Klavier von Roland, was allerdings schon 6 Jahre alt ist. Ich möchte ein richtiges Klavier haben. Zur Zeit bin ich noch Schüler (13. Klasse/Q2) aber meine Eltern und meine Familie wollen mich unterstützen. Couperin, Vivaldi, Telemann und besonders Haydn sind meine lieblings Komponisten und Vorbilder. Komponieren tue ich auch nur Sonaten, Konzerte, Sinfonien sowie Messen.
Ich suche somit ein Klavier, was nicht so...breit? Gewaltig und wie soll ich sagen...voll klingt? Moderne Klaviere sind mir zu "laut". Ich mag den klaren und eher weichen Klang. Es sollte auch eher ein leichtes Tastengewicht haben. Ich mag auch Hammerklaviere.
Wo kann ich ein passendes Klavier kaufen oder finden? Und gibt es noch Hammerklaviere oder Firmen, die Instrumente mit ähnlichen Klang herstellen? Da ich ja auch noch kein Geld verdiene bitte ich nach Empfehlungen, die nicht allzu teuer sind, auch wenn Ich mir gut vorstellen kann, dass meine Wünsche eher teuer sind.
Vielen Dank :001:
 
Mit Hammerklavieren wird es schwierig, es gibt sicherlich Klavierbauer welche solche historischen Schätze noch auf Lager haben könnten, aber die kosten dann richtig was.

Vom Klang her, könnte ich Dir da eher einen Geradsaiter empfehlen - geradsaitige Oberdämpfer kriegst fast hinterhergeschmissen.
 
Mit Hammerklavieren wird es schwierig, es gibt sicherlich Klavierbauer welche solche historischen Schätze noch auf Lager haben könnten, aber die kosten dann richtig was.

Vom Klang her, könnte ich Dir da eher einen Geradsaiter empfehlen - geradsaitige Oberdämpfer kriegst fast hinterhergeschmissen.
Ok, vielen Dank für deine Empfehlung :001:
 
Um es mal zu präzisieren; wenn der Wunsch nach einem "altem" Klang besteht, käme natürlich nur ein Instrument infrage, welches seit 120 Jahren nicht mehr gebaut wird.

Selbstverständlich sollte ein solches generalüberholt sein!

Ein überholtes historisches Hammerklavier ist kaum bezahlbar, wo hingegen man einen überholten geradsaitigen Oberdämpfer verhältnismäßig günstig haben könnte.

Alte Instrumente aus Privatkauf, können sich im günstigstem Fall als Kostenfalle entpuppen, im undünstigsten Fall als unreparables Insekten - und Ungeziefernest erweisen.

Man sollte allerdings auch bedenken, daß bei sehr alten , so wie historischen Instrumenten, die Stimmhaltung (aufgrund ihrer Konstruktion) eher mangelhaft ist.
 
Na da hat der Henry schon Recht: Interessante Hammerklaviere, ob historisch + restauriert oder nachgebaut, sind für normale Leute unbezahlbar und für Gymnasiasten gleich doppelt unerschwinglich. Ausnahme: Tafelklaviere. Aktuell sind in den Ebay-Kleinanzeigen gleich 4 englische Tafelklaviere der Kragenweite Longman/Broadwood/Clementi von roundabout 1800. Da kann man sich dransetzen und beim Komponieren wie weiland Papa Haydn auf Londonreise fühlen ... Mit oder ohne Perücke (further information dazu bei Sonnenkönig Henry anfordern!). Pianistischen Ehrgeiz darf man da natürlich nicht haben, aber wenn das Ding gängig gemacht ist, hat man eine interessante historische Ergänzung zum Roland. Und hat nicht der gute alte Albert Schweitzer mal die Überlegung lanciert, dass man Bach in Ermangelung guter Clavicorde vielleicht am authentischsten auf einem Tafelklavier von 2 Generationen später spielen könnte? Als Alternative zu zerfallenden Broadwoods von 1800 wäre vielleicht folgendes Ebay-Kleinanzeigen-Teil denkbar: https://m.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/antikes-tafelklavier/1850994446-74-4691
Da ist nicht viel Geld verloren, es ist nicht so uralt, dass es nicht ein normaler Klavierbauer für einen vernüftigen Preis halbwegs gängig machen könnte, und wenn's dann doch nicht gefällt, hat man nen einigermaßen brauchbaren Schreibtisch, ne pfiffige Anrichte, ein cooles Sideboard mit Optionen für Geheimverstecke, die außer Klavierenthusiasten keiner so schnell entdeckt ...
Wie gesagt: Pianistisch kommt man da auf keinen grünen Zweig, repertoiremäßig ist da bei +/- Schubert Endstation - aber um à la Haydn sich Motive für Messen und sowas auszudenken und Harmonisierungs-Varianten auszutesten, ist das schon was, außerdem garantiert das in jedem Fall eine höchst individualistische Atmosphäre ...
Der Haydn hätte gesagt: Kann besser nicht sein! Und er hätte losgelegt mit der nächsten Messe: Gloria! Pax hominibus - bonae voluntatis ...
 

Na und zusätzlich zum Stutz-Problem steht dann da noch vielsagend: "Für Echtheit kann nicht garantiert werden." Alles klar. Ich würde sagen, so ein irres Notenpult und sone Mozart-like-Plakette hat Conny Graf nie und nimmer verbaut. Auch das Hersteller-Signet sieht bei den richtigen Grafs ganz anders aus, bild ich mir jedenfalls ein. Und diese Wangen samt Tastenklappenkonstruktion: Sowas kommt bei den bekannten Grafs nicht vor. Merkwürdig auch: Diskantwand hinten im Übergang gerundet - aber der Deckel hat da offensichtlich ne Ecke/Kante ... Wolpertingerklavier, wa? ... Aber für den intendierten Zweck, sich Sonaten im Haydnstil auszudenken, würde das evtl. trotzdem taugen ...
 
OK erstmal danke Leute für eure Tipps, Input und Kommentare. Somit ist ein Hammerklavier wohl eher eine Sache der Zukunft für mich. Jedoch Frage ich mich, ob es dann neu gebaute/moderne Pianos gibt, die vielleicht vom anspielen her oder vom Klang den Klavieren zu Mozarts und Haydns Zeiten eher nahe kommen? Könnte ein modernes Klavier irgendwie anders besaitet oder gestimmt werden, sodass es dem alten klang Näher kommt? Kann es auch vom anspielen so umgebaut werden, dass es alten näher kommt? Heutige Klaviere spielen sich ja irgendwie so...schwer, da kommt finde ich Haydn oder Mozart nicht so gut rüber. Oder wäre das dann noch viel teurer zu machen, als ein modernes Piano zu kaufen (falls es Möglichkeiten zu gäbe)?
 
Was meinst du mit "Anspielen"?
 
Es gibt wohl eine Option - aber auch die ist nix für den normalen Geldbeutel: Nagelneuen Steingräber-Flügel kaufen mit "Mozartzug", da hat man dann die Option für geringeren Tastentiefgang und die Hämmer gehen in Ruhelage etwas näher an die Saiten. Aber ob das wirklich alles eine Klasse besser macht oder nur eine amüsante Spielerei ist? Na ja ...
An einem modernen Klavier (modern = ab 1880, spätestens 1900 oder so) was auf Hammerklavier umbauen zu wollen, ist kompletter Unsinn. Da hat die Klavierbau-Evolution einen Standard etabliert, wo alles optimal aufeinander abgestimmt ist: Würde man sehr viel leichtere Hämmer reintun, würde das Saitenmaterial grade mal so angekitzelt und wüsste nicht recht, was das jetzt soll. Würde man anderes Saitenmaterial mit anderen Spannungen reintun, wären Stege und Reso mit einem Schlag überdimensioniert - so als würde man nen Mofa-Motor in eine SUV-Infrastruktur einbauen. Und hätte man nen dünnen Reso mit allerliebst-feinen Rippchen dran herbeigezaubert, dann müsste man die Rast an der Unterseite zubrettern, um auf Kastenbauweise umzustellen ... Alles Unsinn.
Wie gesagt: Wer die Kohle hat, kaufe nen echten (!) Conny Graf, der dann incl. Restauration bei 150.000 oder 200.000 losgehen dürfte - nach oben sehr weit offen -, oder er lässt sich von John Mc Nulty oder Robert Brown was Historisches nachbauen, das ist dann auch nicht soooo viel billiger. Neupert hat immer auch was im Programm. Oder eben, wie gesagt, für sehr viel kleineres Geld ein historisches Tafelklavier, wenn das halbwegs spielbar ist, hat man da pianistisch nur was sehr Defizitäres, aber es ist ziemlich authentisch: Schubert hatte bekanntlich allermeistens überhaupt kein Klavier, und wenn er wo eins mitbenützen durfte, waren das genau solche prekären Produkte.
Und zum Thema per Evolution ausgereifte Konstruktion vs. Originalklang auf Originalinstrumenten: Wenn einer ein wirklich sehr guter Musiker ist, also praktisch Profi und noch büschn drüber hinaus, nämlich wenn's da das legendäre gewisse Etwas gibt oder manche sagen das Je-ne-sais-quoi, dann kann's zu tollen Originalklang-Erlebnissen oder gar -Offenbarungen kommen. Alles, was unterhalb von versiertem Profi unterwegs ist, sollte scheißfroh um die Tonqualität sein, die ein modernes Klavier quasi automatisch zur Verfügung stellt. Laie auf Originalklang-Tour klingt in alle Regel doppelt defizitär bzw. defizitär hoch 2 ...
Also einfach sch.....
......auerlich ...
Gilt übrigens nicht nur im Klavier-Bereich ...
 
Also ich wollte damit fragen, ob man das Klavier so umbauen kann, dass der Anschlag bzw das drücken einer Taste einfacher ist, so ähnlich wie es zu Haydns Zeiten war.

Dein Retrohang in allen Ehren, kann ich auch verstehen (war ja lang genug im Stadtbild Deutschland Admin), nur - hättest Du auch gern wieder die Wohnverhältnisse wie zu Haydns Zeiten?

So mit Scheißhäuserl auf dem Hof, Wasser aus dem nächsten Brunnen, zum heizen Feuerholz im Wald hacken gehen?

Wäre sicherlich mal für eine Zeit romantisch, nur auf Dauer würde des Dir keinen Spaß machen.

So ist es auch mit historischen Klavieren - es ist sicherlich mal was, wenn man mal darauf spielt....aber jeden Tag mit mangelhaften Anschlag und ebenso mangelhaften Klang zu leben, wo wir heute bereits ganz andere Hörgewohnheiten entwickelt haben, des macht ned lang Spaß.

Haydn hat halt nix besseres gehabt.
 

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