Der Flügel auf dem Dach oder das Klavier auf der Hand?

  • Ersteller des Themas Sabrina-von-der-Ostsee
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Dann laß einen Spezialisten die Hammerköpfe (Abel!) tauschen und intonieren, die Klaviatur/Mechanik regulieren und entklappern.
Einzelne Bass-Saiten tauschen lassen und gut ist.
Hast du eine Ahnung, was das in etwa kosten könnte? Ich weiß, dass es natürlich in erster Linie von dem Zustand des Klaviers abhängen wird.

Weshalb nicht den Klavierbauer ranlassen, der Dir den Kauf empfohlen hat? Das ist ein Markt, in dem es nicht nur objektive Meinungen gibt, sondern auch viel Prinzipienreiterei und viele Einzelmeinungen. Ich würde niemals irgendjemanden etwas reparieren lassen, der es gar nicht für reparaturwürdig hält. Da kommt sowieso nichts bei raus. Das Instrument muss zu jemandem, der das Ziel eines gut spielbaren Flügels für erreichbar und erstrebenswert hält. Der Klavierbauer vor Ort scheint so jemand zu sein.

Ja, der Klavierbauer aus Hamburg, der ihn sich anschaute, veranschlagte ja so circa 1500 Euro für alle von ihm genannten Arbeiten und würde das auch tun. Ich frage mich nur, ist der Klavierbauer so unseriös, wie der andere gestern am Telefon behauptet hat, weil er mir so ein Instrument empfohlen hat? Der Begutachtende meinte frei zitiert "für so einen Preis bekommen Sie so ein Instrument normalerweise nicht. Der Klang ist verbesserungswürdig, es muss xyz gemacht werden und dann haben Sie wieder einen schönen Flügel. Mein Rat ist, schlagen Sie zu". 🤷‍♀️ der Klavierbauer hier bei mir, dessen Urteil ich eigentlich traue, sprach wiederum ungesehen von Grotte. Wem vertrau ich da? Dem, dessen Meinung ich sonst eigentlich vertraut hab, der jetzt aber eine Ferndiagnose anstellte, oder dem Hamburger? :D aaaah never ending Story mit meinem Instrumenten-hin und her 😮‍💨
Es ist so schwierig, wenn man nicht selbst Ahnung hat und darauf angewiesen ist, dass einem hoffentlich Experten auf dem Gebiet weiterhelfen, die dann aber auch komplett konträrer Auffassung sind.
 
Ich hatte "Klavier Römer" raufschauen lassen, auf seiner Homepage steht, dass er dort arbeitete.
 
Dann beauftrage doch den, all das von ihm angesprochene für die anvisierten 1.500.- € zu reparieren. Dann kannst du ja immer noch weiter sehen. Wenn es dir gefällt, ist alles gut. Wenn nicht, dann würde ich empfehlen den Flügel wieder zu verkaufen.
 
Stimmt, dann hast du nämlich auch eine Rechnung mit Datum in der Hand und kannst beim Verkauf angeben "wurde 2022 von einem Profi repariert / überholt". Das hilft wahrscheinlich beim Verkauf.
 
Ich frage mich nur, ist der Klavierbauer so unseriös, wie der andere gestern am Telefon behauptet hat, weil er mir so ein Instrument empfohlen hat?
Ich kenne sowohl Klavier als auch Flügel nicht. Aber sicherlich muss man auch die wirtschaftliche Sichtweise in Betracht ziehen: Der Klavierhändler vorort möchte natürlich auf gar keinen Fall das Klavier zurücknehmen, da er dann ja fast nichts verdient hätte. Er möchte verkaufen. Eine Möglichkeit liegt da auf der Hand, den (noch nie gesehenen Flügel) schlecht zu reden, sodass man ins Grübeln kommt....
Offensichtlich hat er ja fast sein Ziel erreicht.
 
Mal wieder ein Update. Nachdem der Flügel nun 2 Monate bei mir steht und ich viel Vergleichsmöglichkeit mit meinem Klavier hatte, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es der Flügel einfach nicht ist. Ein weiterer Klavierbauer schätzte die realistischen Kosten, um den Flügel auf Vordermann zu bringen eher auf 2000 - 3000 Euro. Dann bin ich jedoch immer noch nicht sicher, ob sich das Geld zu investieren lohnt und ich dann damit so zufrieden bin, dass er mir besser gefällt als mein Klavier (was vom Klang deutlich besser ist für mich, aber ja eben auch neu). Und dann würde ich nur mit größeren Verlusten das Klavier veräußern müssen.
In den letzten Wochen saß ich schon kaum mehr am Flügel, sondern fast nur noch am Klavier. Also stellte ich ihn zum gleichen Preis wie ich ausgab (inkl Transport) wieder ins Internet und fand auch innerhalb einer Woche einen Käufer, der dann besagten neuen Klavierbauer mitbrachte. Das Geld ist schon gezahlt, nächste Woche wird er wieder abgeholt. Und ich bin auch nicht traurig drum. Es war eine Erfahrung und im Endeffekt habe ich dafür nicht mal Miese gemacht :) ich hatte jetzt einmal einen Flügel im Wohnzimmer und weiß jetzt, dass mir mein Klavier reicht und ich nicht mehr rastlos die Inserate durchstöbern muss. Ich denke, hätte ich mein Klavier nicht, dann hätte ich den Flügel wohl behalten. Bzw hätte ich für mehr Geld vermutlich einen anderen Flügel gekauft. Aber es ist jetzt, wie es ist, ich habe ja mein Klavier nun bereits..
Und wer weiß, was die Zukunft bringt, aber fürs erste weiß ich jetzt, was ich will und brauche, und das steht schon bei mir. :) +ich hab mit dem Klavierbauer einen neuen Stimmer, der Mensch war sehr sympathisch.
 
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Ja unter den gegebenen Voraussetzungen, dass ich kurz vorher so viel Geld in mein Klavier investiert hatte, weil mein Mann keinen Flügel wollte, war es einfach schwieriger, mit wenig Budget einen Flügel zu finden, der meinen Wünschen entsprach. Und ich bin auch nicht so wirklich gewillt, mein Klavier nun mit ein paar Tausender Verlust direkt wieder zu verkaufen, nachdem ich es jetzt nicht mal ein Jahr in Gebrauch habe. Wenn ich es ein paar Jahre oder Jahrzehnte hatte, sieht es vllt schon wieder anders aus ;)
Aber die innere Unruhe, unbedingt einen Flügel haben zu müssen, habe ich jetzt gestillt und befriedigt und für mich festgestellt, dass ich eigentlich nur ein gut funktionierendes Instrument für meine Anfängertätigkeiten brauche. Wenn ich an einem Flügel spielen will, steht sonst noch einer bei mir bei der Arbeit. :)

Also ich bin zufrieden mit meiner Entscheidung und jemand anders freut sich jetzt über meinen neuen alten Flügel. :)
 

Danke für Deinen Bericht, ich fand´s sehr interessant auch einmal von jemandem zu lesen, der sich dann doch gegen den Flügel entschieden hat.

Aber aufgeschoben ist ja sicher noch nicht aufgehoben. :001:
 
Danke für Deinen Bericht, ich fand´s sehr interessant auch einmal von jemandem zu lesen, der sich dann doch gegen den Flügel entschieden hat.
Puuuh, ja, unter anderen Gegebenheiten hätte ich die 10.000 Euro für mein Klavier vermutlich direkt in einen neuen Stutzflügel gesteckt. Aber wer weiß, ob ich dann damit über kurz oder lang zufrieden gewesen wäre? 😀
So oder so hat mein Hin und Her erst einmal ein Ende und ich bin froh, dass sich mein Gedankenchaos gelichtet hat und ich für mich zu einem guten Abschluss kam, ohne dabei Geld zu verlieren.
Und ich hab die Flügelsuche (fürs Erste?) auf Eis gelegt und für mich festgestellt, es braucht für mich keinen Dreibeiner. Manchmal muss man es ja dann doch ausprobieren, um zu schauen, was man eigentlich will.
 
Puuuh, ja, unter anderen Gegebenheiten hätte ich die 10.000 Euro für mein Klavier vermutlich direkt in einen neuen Stutzflügel gesteckt. Aber wer weiß, ob ich dann damit über kurz oder lang zufrieden gewesen wäre? 😀
Ja, das kann man leider immer erst nach einer gewissen Zeit beurteilen.

Sollte ich mal in die Verlegenheit kommen würde ich schaun, ob ich das Instrument nicht vor der endgültigen Kaufentscheidung zur Miete haben kann.

Manchmal muss man es ja dann doch ausprobieren, um zu schauen, was man eigentlich will.
Das sollte man sich nicht nehmen lassen.
 
...und um das Thema hier für mich abzuschließen, soeben wurde der Flügel abtransportiert. Und ich hab jetzt super viel Platz für nen Dancefloor 😃 ... oder wieder einen Esstisch 😅 (der andere hatte mir sowieso nicht gefallen, jetzt kann ich mir nen neuen/alten kaufen :D )
Die Entscheidung fühlte sich auch bis zum Ende richtig an 🙂
 
😃 Nein, ich denke, das Thema Flügel hat sich für mich für die nächsten Jahre erstmal erledigt. Und ansonsten werdet ihr es hier schon erfahren :D
 
Interessante Geschichte. Ich habe nun in den wenigen Tagen, in denen ich hier bin, 2 solcher Berichte gelesen, wo die Leute wieder zum Klavier zurückgekehrt sind, aus was für Gründen auch immer. Bei mir im Kopf spukt auch immer ein Flügel herum. Bislang habe ich einfach nicht den Platz, um überhaupt einen zu stellen, was sich im Laufe der Jahre aber wohl ändern wird. Wenn man gewisse Vorstellungen vom "idealen" Flügel hat, dann sollte man aber wohl nicht irgendetwas anderes in dem Bereich kaufen, sondern sein mögliches Wunschobjekt gezielt und beharrlich verfolgen. In meinem Falle hiesse das wohl auch so ca. 30.000 für einen wirklich guten Flügel zu rechnen. Ob man den dann tiptop fertig kauft, oder im Laufe der Zeit nach und nach den Klaviertechniker ein entsprechendes gebrauchtes Instrument in den idealen Zustand versetzen lässt, kann man dann überlegen.

Ich glaube nicht, dass die Geschichte hier zu Ende ist. Aber erstmal das schöne Klavier zu geniessen und dieses einige Jahre zu spielen ist sicher eine sehr gute Idee. Der Rest wird dann wohl einfach reifen und das Thema wird vielleicht wieder auftauchen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist.

Danke für den unteressanten Faden hier.
 
Der Spuk im Kopf, von dem du sprichst, der war bei mir auch immer da und wurde immer lauter. Jetzt ist er weg.

Ich hab einfach aktuell nicht die finanziellen Mittel, mir einen Flügel zu kaufen, der mich dann auch zufriedenstellen würde, denke ich. Als ich den Flügel mit seinen Macken kaufte, war das ein Kompromiss und ich dachte auch, Flügel wäre wichtiger als Klang und Anschlag, also dass ich im Tausch gegen einen Flügel auch ein wenig davon einbüßen können/wollen würde.
Wollte ich dann doch nicht und die Entscheidung bereue ich kein Stück.
Ich schaue mir zwar immer noch Flügel auf Ebay Kleinanzeigen an (weil sie einfach auch so hübsch sind! 😀), aber sie rufen nicht mehr nach mir. Zumindest aktuell.
War zumindest eine Erfahrung und die innere Unruhe ist verschwunden.
Und das Klavier auf der Hand, wie in meinem Thread-Titel, macht mich wieder so glücklich wie am 1. Tag 😀
 

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