Ja, die amerikanischen Gemeinden hatten das Saugwindharmonium, welches dann von den Schweden nach Europa gebracht wurde. In Deutschland haben kleine, meist evangelische Diasporagemeinden diese Art Instrument benutzt. Vielfach wurden auch Reiseharmoniums, die auf Koffergröße zusammengeklappt werden konnten, von Mssionaren in den Kolonien eingesetzt.
Das Druckwindharmonium in Frankreich kann man heute noch vereinzelt auch in größeren katholischen Kirchen finden. Ich habe vor einigen Jahren in einem Nachbarort von Saint Brieux ein großes Druckwindharmonium gesehen und gehört, dessen Klangvolumen den großen Raum orgelgleich füllen konnte.
Auch in anderen alten Kirchen standen statt einer Orgel solche Instrumente.
Die kleinen Gemeinden sind auch heute noch arm und müssen sich sehr einschränken, weil es keine Kirchensteuer wie bei uns gibt.
Während und nach der Revolution hatten die Leute andere Sorgen, aber auch unter Napoleon und bis in die Gegenwart, hindert das laizistische Gebot die Kirchen daran, üppig ausgestattet zu sein. Der Staat kommt erst dann ins Spiel, wenn Denkmalschutz das erfordert.