"...doch, die Yamaha GT haben auch eine Flügelmechanik." Naja, fast; sieht in Details immer noch ein bißchen anders aus. Aber egal, wo du recht hast, hast du recht. Den GT hat aber auch kaum jemand, der hier auf Digitalpianos übt. Falls doch, bitte melden.
ja, würde mich auch interessieren so ein Teil mal näher kennenzulernen...
"...es wird zwischen der Masse der Wippe und dem Gewicht unterschieden. Gemeint ist aber die Kraft, die von den sog. Gewichten ausgeht."
Gemeint ist, daß die Wippe vorne hinabgeht, wenn sie hinten leichter ist, und daß, wie schnell sie dabei hinabgeht, von den Gesamtmassen und dem Gewichtsunterschied zwischen Vorder- und Hinterhebel abhängt: Wiegt die Wippe 6 kg und verteilen sich davon 3 kg auf den Vorder- und 3 kg auf den Hinterhebel, wird sie nur träge hinabgehen, wenn das zusätzliche Gewicht 50 g beträgt. Wiegt die Wippe 50 g, wird sie bei zusätzlichem Gewicht von 50 g wesentlich schneller hinabgehen.
Was ist daran falsch? Nicht erwähnt zu haben, daß die Beschleunigung durch die Erdanziehung geschieht und die "Kraft" erst im Zusammenwirken von Gewicht und Erdanziehung erzeugt wird?
Um zu sagen, wie leicht oder schwer eine Taste/Wippe abgeht, kommt es auf die Massen (deine Gewichte) an und darauf, WO auf der Wippe die Massen sind. Übertrieben und bildlich ist ja leicht einsehbar, dass eine große Masse in der Mitte, die beim Niederdrücken nur wenig bewegt wird, einen kleineren Einfluss hat als eine große Masse, die am Tastenende sitzt. Es kommt also auf das Drehmoment an. Je kleiner dieses ist, desto besser kann ich die Taste beschleunigen.
Diese Natur der Wippe ist auf dem Mond genauso wie auf der Erde. Nur wenn ich jetzt mit "Fallgewichten" komme, dann erhalte ich auf dem Mond etwas anderes als auf der Erde. Ich sage das nicht, weil ich die Mondscheinsonate mag, sondern um Massen und Gewichte und Kräfte auseinanderhalten zu können.
(Genau genommen ist Impuls ja nicht Masse mal Geschwindigkeit, sondern Masse mal Geschwindigkeit hoch 2 geteilt durch die Wurzel aus 1 minus Geschwindigkeit hoch 2 geteilt durch die Lichtgeschwindigkeit hoch 2. Ist der Praxis aber ziemlich wurscht und den Klavierbauern und -spielern allemal, physikalisch wär's aber korrekt...)
-------------das ist dann die relativistische Formel für die Bewegungsenergie in dem Bereich wo die Geschwindigkeit sich in Richtung Lichtgeschwindigkeit bewegt. Der Impuls, so wie wir ihn hier haben, als m*v hat KEIN Quadrat in der Formel und, da hast du recht, langt auch in der nicht-relativistischen Betrachtung.
Was interessant ist: Wenn sich zwei Billiard-Kugeln stoßen und beide in unterschiedliche Richtung und mit je eigener Geschwindigkeit wegrollen, dann haben wir einen (fast) vollkommen elastischen Stoß vorliegen. Hier bleiben Impuls und Energie voll und ganz erhalten.
Schlägt man jedoch eine Taste an und "fährt" ein Stück gemeinsam mit der Taste nach unten (also der Finger), so handelt es sich um einen vollkommen unelastischen Stoß.
In diesem Fall gilt die Impulserhaltung, doch die Energieerhaltung gilt nicht mehr. Dies ist kein Pfusch in der Konstruktion sondern ergibt sich aus der Physik.
Ich pumpe also ständig Energie (die dann verloren ist) in den Tastenanschlag hinein. Wie groß diese ist habe ich noch nicht ausgerechnet. Doch sie wird von den Drehmomentverhältnissen in der Taste abhängen.
Dies könnte eine Erklärung sein, weshalb manche Klaviere so teigig spielen und man schnell die Lust verliert, andere jedoch zum Spielen einladen und fast von selbst spielen (wie z. B. die Fazioli-Flügel)
Und ich gebe dir vollkommen Recht:
Hanon hilft MUSIKALISCH erst mal gar nichts, sondern allenfalls spieltechnisch, also rein motorisch.
Ich selber spiele den Hanon sogar getrennt mit linker und rechter Hand um so ein Feedback zu bekommen, wie gut es aktuell tatsächlich läuft.
Mir ist schon durch den Kopf gegangen, ob man über die Midi-Schnittstelle nicht einen PC anschließen kann, der die minimalen Zeitverzögerungen etc. aufnimmt und dann auswertet. Dann hätte man ein Maß, ob man sich dem perlenkettenartigen Spiel von Tonfolgen überhaupt nennenswert nähert.
es dafür intelligentere Methoden gibt. Darf aber jeder für sich entscheiden oder sein Klavierlehrer für ihn.[/QUOTE]