Hallo Klimperline,
ich musiziere zur Zeit auch mit zwei verschiedenen Sängern die "Schöne Müllerin". Hier ein paar Punkte, auf die ich achten muss, die ich gelernt habe:
Vor allen Dingen muss ich aufpassen, dass ich mit dem Klavier nicht zu laut bin. Wir musizieren in der Kirche, ich spiele an einem Flügel. Den Deckel lasse ich natürlich zu. Trotzdem zu laut. Ich drücke die ganze Zeit das linke Pedal herunter. Dadurch wird der Anschlag so waschig, dass ich die Begleitung nicht mehr richtig gestalten kann. Also ohne linkes Pedal. Neue Taktik: ich lasse auch den forderen TEil des Deckels des Flügels zu. Das Notenpult kann man ja ganz rausziehen und oben drauf legen. Jetzt geht's einigermaßen.
Die beiden Sänger haben ganz unterschiedliche NAturen. Es ist interessant, mich auf die beiden einzustellen mit den selben Liedern. Der eine Sänger "zwingt" mich im Grunde, mit ihm das Lied gut durchzugestalten, Pausen einzulegen, dynamisch genau zu differenzieren. Der andere Sänger ist eher der Operntyp. Bei ihm kann ich ordentlich auf Tempo spielen. Er macht jede "Untat" mit. Ist eigentlich nicht ganz die SChubertsche Art, die Lieder zu gestalten. Macht aber Spaß.
Eine "Weisheit", die mir der erste Sänger sagte, nämlich dass die langsamen Lieder schwieriger seien als die schnellen, habe ich erst nicht ernst genommen. Es hat sich herausgestellt: es ist so. Bei den langsamen LIedern ist es schwieriger, mit dem Sänger das Tempo zu halten als bei den schnellen. Und bei den langsamen Liedern muss man wirklich auf das Genaueste differenzieren in der Gestaltung - sonst hört es sich einfach nicht gut an.
Soweit meine Erfahrungen
Vielleicht kannst Du was mit anfangen
Gruß
Tom