Ein paar Tipps für Anfänger die "Noten lernen wollen"

Ich möchte auch kurz abweichen: Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen in Deutschland keine Noten lesen können. Dafür gab es bei und früher auch Schulnoten.
Ist das heute nicht mehr so?

Jetzt hast Du mich doch neugierig gemacht und ich habe die Lehrpläne der letzten 30 Jahre (nicht alle für alle Schularten) angeschaut, natürlich nur für mein Bundesland (BaWü).

Ergebnis: Klar, das ist Inhalt für die Klassen 5 und 6. Mir ist auch nicht klar, wie man Partituren verfolgen kann (Inhalt späterer Klassen), wenn man keine Noten kennt.

Ob das dann auch eingefordert und benotet wird, steht freilich auf einem anderen Blatt.
 
Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden.
Ich meinte Schulunterricht.
Und ja, ich finde, das gehört durchaus zur Allgemeinbildung.

Ich bin davon ausgegangen, dass Du Schulunterricht meinst. Und ich finde es befremdlich eine Fähigkeit für relevant zu halten, für die ein Bruchteil der Menschen überhaupt Verwendung hat.

Das Konzept Kindern aufzudrücken, was als Allgemeinbildung definiert wird, kann ich nicht nachvollziehen, das bläht nur die Lehrpläne auf. Spätestens zehn Jahre nach verlassen der Schule können die Menschen nur noch, was sie im Leben benötigen und was sie darüber hinaus interessiert, all der anderen Kram ist vergessen.

Was aus der Schule erhalten bleibt, ist die Grundsätzliche Fähigkeit sich Wissen anzueignen und es logisch zu Hinterfragen, falls bei der ganzen Allgemeinbildung in der Schule die Zeit blieb letzteres zu erlernen.
 
Klafina, ok, ich habe vor mehr als 30 Jahren in Ba-Wü Noten gelernt und ich weiß, daß sogar in der Hauptschule Notenlesen Pflicht war. Inwieweit das dort mit in die Benotung eingeflossen ist, weiß ich allerdings nicht.
Klar gab es bestimmt auch Schüler, die es nur für die Klassenarbeit gelernt haben und dann aus den Augen aus dem Sinn.
Aber Grundlagen müßten doch trotzdem da sein, sozusagen ein Deja-vu...
 
Ich bin davon ausgegangen, dass Du Schulunterricht meinst. Und ich finde es befremdlich eine Fähigkeit für relevant zu halten, für die ein Bruchteil der Menschen überhaupt Verwendung hat.

Das Konzept Kindern aufzudrücken, was als Allgemeinbildung definiert wird, kann ich nicht nachvollziehen, das bläht nur die Lehrpläne auf. Spätestens zehn Jahre nach verlassen der Schule können die Menschen nur noch, was sie im Leben benötigen und was sie darüber hinaus interessiert, all der anderen Kram ist vergessen.

Was aus der Schule erhalten bleibt, ist die Grundsätzliche Fähigkeit sich Wissen anzueignen und es logisch zu Hinterfragen, falls bei der ganzen Allgemeinbildung in der Schule die Zeit blieb letzteres zu erlernen.
Meinst Du, jemand, der Sozialpädagogik studiert, braucht die Oberstufenmathematik?
Da kann man jetzt ganz viel zusammenstreichen...
 
Das Konzept Kindern aufzudrücken, was als Allgemeinbildung definiert wird, kann ich nicht nachvollziehen, das bläht nur die Lehrpläne auf. Spätestens zehn Jahre nach verlassen der Schule können die Menschen nur noch, was sie im Leben benötigen und was sie darüber hinaus interessiert, all der anderen Kram ist vergessen.
Was sollte denn Deiner Meinung nach in der Schule vermittelt werden?

Ich halte für essenziell, in der Schule ein möglichst breites Spektrum an Bildung zu vermitteln. Und dazu gehört eben deutlich mehr als rein vordergründig nützliches Wissen. Schule soll dazu beitragen, aus den Kindern möglichst aufgeklärte, selbständig denkende, kultivierte Menschen zu machen. Und hierzu ist eben meines Erachtens auch ein gewisses Mindestmaß an Kunst, Kultur, Geschichte, Soziologie, Philosophie, Sport etc. pp. Grundvoraussetzung.

Ansonsten bilden wir nur willfährige Arbeitstiere aus. In so einer trostlosen Gesellschaft möchte ich nicht leben.
 
Ansonsten bilden wir nur willfährige Arbeitstiere aus. In so einer trostlosen Gesellschaft möchte ich nicht leben.

Erhalten wir die willfähigen Arbeitstiere nicht eher, wenn wir die Lehrpläne überfrachten, so dass es für die meisten nur noch mit sturen Büffeln zu schaffen ist? Klar, ist es wichtig, dass die Kinder viele verschiedene Dinge angeboten bekommen, aber wenn wer Musik abwählen will. Was solls?
 
Und ich finde es befremdlich eine Fähigkeit für relevant zu halten, für die ein Bruchteil der Menschen überhaupt Verwendung hat.

Das Konzept Kindern aufzudrücken, was als Allgemeinbildung definiert wird, kann ich nicht nachvollziehen, das bläht nur die Lehrpläne auf. Spätestens zehn Jahre nach verlassen der Schule können die Menschen nur noch, was sie im Leben benötigen und was sie darüber hinaus interessiert, all der anderen Kram ist vergessen.

Was aus der Schule erhalten bleibt, ist die Grundsätzliche Fähigkeit sich Wissen anzueignen und es logisch zu Hinterfragen, falls bei der ganzen Allgemeinbildung in der Schule die Zeit blieb letzteres zu erlernen.

Das klingt mir einerseits sehr nach "armen, vergewaltigten Kindern" - dass Wissen und Können auch superspannend sein kann, ist für dich vielleicht nicht vorstellbar.

"Im Leben benötigen" ist der Nützlichkeits-Ansatz. Meine Theoriekenntnisse in Bildender Kunst brauche ich nicht zum Leben. Ich bin trotzdem dankbar dafür, dass ich davon was mitbekommen habe. Genauso wie für die Einsichten in Biologie - der motivierende Lehrer hat dafür gesorgt, dass ich mir Zeit meines Lebens in diesem Bereich ganz viel Neugierde bewahrt habe, obwohl ich natürlich längst nicht alles verstehe.

Die grundsätzliche Fähigkeit, mir Wissen zu erwerben, habe ich erst, wenn ich das an einer (nicht ganz kleinen) Anzahl von Beispielen sehr verschiedener Art auch durchexerziert habe.
(Deine Überlegung klingt mir etwas nach dem aktuellen Kompetenzgedöns.)

Ich bleibe dabei: Von einem Kind das Erlernen der Notenschrift zu erwarten ist aus meiner Sicht keine Zumutung.
 

Ja gut, man könnte auch erst alle Tonleitern mit Kreuzen und danach alle Tonleitern mit b's abarbeiten. Ich persönlich habe immer abgewechselt - sprich: 1#, 1b, 2#, 2b, etc. (Ich habe es nicht anders versucht, deswegen kann ich zu dieser Reihenfolge nichts sagen, aber ich hatte die Befürchtung, dass ich die die Kreuze bspw. wieder vergesse, wenn ich 2 Monate nur b's spiele)

Gegen das vergessen hilft es, wenn du einmal anders an die Tonleitern herangehst: nicht eine Woche lang ein und dieselbe Tonleiter spielen und dabei die zu dieser Tonleiter gehörigen Kreuze oder b‘s auswendig lernen, sondern das einfache System dahinter, nämlich wie eine Tonleiter aufgebaut ist, verinnerlichen.

Wenn du den Aufbau der zwei Terachorde, aus denen du jede Dur-Tonleiter selber bilden kannst, verstanden hast, kannst du ohne darüber nachzudenken, wieviele b's oder Kreuze du benötigst, von jeder Taste aus die dazugehörige Leiter sofort spielen. Probier's mal :-)
 
Immer wieder spannend, was man selbst für Ansichten habt. Ich hätte die meinen ohne Euch echt nicht erkannt. Aber natürlich habt Ihr vollkommen Recht, wer einen Lehrinhalt in Frage stellt, ist grundsätzlich gegen Bildung.

Wo ist mein Popcorn?
 
Übrigens. Ich habe überhaupt keine Erinnerung ob ich in meinem Musikunterricht an der Schule Noten gelernt habe oder nicht. Wer kein Instrument spielt kann ebenso gut ein chinesisches Gedicht rezitieren, da fehlt dann auch komplett der Bezug. Meinen Musikunterricht an der Schule möchte ich trotzdem nicht missen, ich habe dort meine Liebe zur klassischen Instrumentalmusik entdeckt.
 
Jetzt hast du mich aber neugierig gemacht!
Da gibt es ein System? Für mich nicht erkennbar. Hast du einen besseren Erklärungs-Link für mich?
Fang bei einer Taste deiner Wahl an. Gehe 2 halbtonschritte nach rechts, nochmal 2, dann einen, dann 2, dann 2, dann 2, dann einen

Also 2-2-1-2-2-2-1

(bspw. C D E F G A H C)

Fängt man bei G an

G A H C D E F# G

Fängt man bei D an

D E F# G A H C#

etc. etc.

Bei den Mol-Tonleitern ist es eigentlich das selbe, nur die Schritte vertauschen sich:

2-1-2-2-1-2-2

Bspw. A mol

A H C D E F G A

Und so weiter :P
 
[...]Die grundsätzliche Fähigkeit, mir Wissen zu erwerben, habe ich erst, wenn ich das an einer (nicht ganz kleinen) Anzahl von Beispielen sehr verschiedener Art auch durchexerziert habe.
[...]

In der Informationswissenschaft gehts ungefähr aufsteigend so:

Daten ( 5, 9.3.1980, 88, Uhr, Wind, gmnbzt, FF, 0...) -

Information ( "um 0 Uhr wird mein Besucher erscheinen" ) und jetzt kommt schon das WISSEN:

Bereits dann, wenn Du Dir die o.g. Information im Gehirn gespeichert hast, hast Du Wissen erworben, das Du möglicherweise für Dich nutzbar machen kannst.

Der nächste Schritt wäre Weisheit, d.h., die Fähigkeit, aufgrund Wissens Prognosen stellen zu können.

LG, -Rev.-
 
Hast du einen besseren Erklärungs-Link für mich?
Auf die Schnelle nicht, aber ich versuche es mal selbst:

Jede Dur-Tonleiter besteht aus 8 Tönen. Diese acht Töne kann man in zwei sogenannte Tetrachorde zu je vier Tönen aufteilen. Einfachstes Beispiel C-Dur:

c d e f
g a h c

Beide Tetrachorde sind nach dem selben Muster aufgebaut: Ganztonschritt - Ganztonschritt - Halbtonschritt: 1 - 1 - 1/2. Zwischen den Tetrachorden ist ein ebenfalls ein Ganztonschritt. Somit sind die Tonschritte bei C-Dur (und bei jeder anderen Dur-Tonart:

1 1 1/2 (erster Tetrachord)
1 (Ganztonschritt zwischen den Tetrachorden)
1 1 1/2 (zweiter Tetrachord)

Und somit insgesamt

( 1 1 1/2 ) 1 ( 1 1 1/2 )

So kannst Du einfach von jedem Ton eine Dur-Tonleiter aufbauen, indem Du den ersten Tetrachord spielst, dann einen Ganzton, dann den zweiten Tetrachord. Probier es am besten mal am Klavier aus.

Bei den Mol-Tonleitern ist es eigentlich das selbe, nur die Schritte vertauschen sich:
Bei Moll ist es nicht ganz so einfach. Da ist mindestens zwischen natürlichem, melodischem und harmonischen Moll zu unterscheiden.
 
Auf die Schnelle nicht, aber ich versuche es mal selbst:

Jede Dur-Tonleiter besteht aus 8 Tönen. Diese acht Töne kann man in zwei sogenannte Tetrachorde zu je vier Tönen aufteilen. Einfachstes Beispiel C-Dur:

c d e f
g a h c

Beide Tetrachorde sind nach dem selben Muster aufgebaut: Ganztonschritt - Ganztonschritt - Halbtonschritt: 1 - 1 - 1/2. Zwischen den Tetrachorden ist ein ebenfalls ein Ganztonschritt. Somit sind die Tonschritte bei C-Dur (und bei jeder anderen Dur-Tonart:

1 1 1/2 (erster Tetrachord)
1 (Ganztonschritt zwischen den Tetrachorden)
1 1 1/2 (zweiter Tetrachord)

Und somit insgesamt

( 1 1 1/2 ) 1 ( 1 1 1/2 )

So kannst Du einfach von jedem Ton eine Dur-Tonleiter aufbauen, indem Du den ersten Tetrachord spielst, dann einen Ganzton, dann den zweiten Tetrachord.

Kleine zusätzliche Spielerei:
wenn man dann einen dritten Tetrachord anhängt und den ersten dafür wegnimmt hat man schwuppdiwupp eine neue Tonart. Und ehe man sich versieht, spielt man rund um den Quintenzirkel.
 

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