mick
- Dabei seit
- 17. Juni 2013
- Beiträge
- 13.972
- Reaktionen
- 25.769
Wenn man das vorangehende 32tel f'' mit dem Pedal in den Akkord "hinüberrettet", fällt es praktisch nicht auf, wenn man es im Akkord selbst weglässt.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Hinweis: This feature may not be available in some browsers.
geht mir genauso - obendrein hat man hier ja mehr als genug Zeit, um den Griff bequem vorzubereiten, denn man muss nicht von weit weg oder gar schnell zu diesem Akkord fassen.Ich kann den Akkord mühelos greifen
aus WDR 3 Werkbetrachtung: Alexander Skrjabins neunte Klaviersonate - Werkbetrachtungen - Musik - WDR 3 - Radio - WDRSein Freund Leonid Sabanejew hat die Worte des Komponisten überliefert: "In der neunten Sonate bin ich tiefer als jemals zuvor in Berührung mit dem Satanischen gekommen." Tatsächlich finden sich in den Noten mehrere Spielanweisungen, die diesen Eindruck verstärken. Skrjabin schreibt an einer Stelle "perfide", an anderer Stelle paart er das Zärtliche mit dem Vergifteten ("caressante et empoisonnée").
Da gibt es ein schönes Zitat aus "Erinnerungen an Alexander Skrjabin" von Sabanejew zu einer Aufführung von Skrjabins fünfter Sonate mit dem Komponisten am Klavier:Ich hatte die Sonate erstmals in einem Konzert mit rein russischem Programm von Vitaly Margulis gehört: das kuriose war, dass das Publikum nicht merkte, wann die Sonate zu Ende ist und es gab erstmal etwas ratlose Stille, danach zögerlicher Applaus
In der Pause zwischen den beiden Orchesterwerken spielte Skrjabin an jenem Abend seine Fünfte Klaviersonate. Für ihn als Solisten war das wenig vorteilhaft: Sein schwacher Ton und das nervöse Raffinement des Anschlags eigneten sich nicht für große Säle, so dass von seinem Vortrag kaum etwas zu hören war. Der Kontrast zwischen ihm und den lärmenden Klangmassen der Orchesterwerke wurde so noch verstärkt. Die Fünfte Klaviersonate mit ihrem ungewöhnlichen Schluss, ihrer Phantastik und Atonalität überstieg das Aufnahmevermögen des Publikums bei weitem. Sie stieß auf völliges Unverständnis, und man war sich sogar im unklaren darüber, ob das Stück nun zu Ende sei oder der Komponist aus unerfindlichen Gründen einfach mal kurz "das Podium verlassen musste".
"Was ist passiert? Hat er plötzlich Magenprobleme bekommen?", fragte mich eine bekannte Sängerin, die neben mir saß.
Der giftige Tanejew gab sich sachkundig mit der Bemerkung, dies ist "eine Musik die nicht schließt, sondern einfach abbricht.".
Vielen Dank für die Vorschläge.Eine dritte Möglichkeit wäre es den ganzen Akkord links arpeggiert vorweg zu nehmen und das ges'' mit dem 3. Finger links anzuschlagen.
Der Name hat sich aber im Bewusstsein der Menschen, die sich mit Klaviermusik befasse, eingebrannt. Das geht so weit, dass häufig gar nicht mehr der Begriff der 9. Sonate genannt wird. 9.+10. nacheinander: Nebst der Verständlichkeit läuft man bei Scriabin immer Gefahr, dass die Hörerschaft es als zu drückend empfindet. Vor einigen Jahrzehnten habe ich mal ein paar von den kleineren Stücken Scriabins angefügt, die Scriabin kurz vor seinem Tode geschrieben hat, wirklich düstere Werke. Da habe ich entsprechende Rückmeldungen bekommen und dann diese Sachen im Regal abgelegt.meiner Ansicht nach schadet der Spitzname, der nicht von Skrjabin stammt (!), dieser Sonate, denn er weckt rezeptionsabhängige spektakuläre Erwartungen, welche die Sonate dann leider nicht erfüllt. Die schwarze Messe als literarischer Topos spätestens seit dem
aber retour zur 9. Sonate insgesamt und ihrem kuriosen Beinamen "schwarze Messe"
(…) er weckt rezeptionsabhängige spektakuläre Erwartungen, welche die Sonate dann leider nicht erfüllt.
@Marlene ganz so (einfach) ist es nicht:Die Bezeichnung “Schwarze Messe“ stammt zwar nicht von Skrjabin, aber mit seinen Aussagen über diese Sonate weckt er selbst diese spektakuläre Erwartungen.
ich kenne nur eine Fassung für zwei Klaviere, ob sich die zu spielen lohnt, wage ich zu bezweifelnGibt's dafür irgendwo die Noten?
wäre ein rezeptionsgeschichtliches interessantes Thema, aber ganz sicher nicht allein auf Skrjabinsonaten*) begrenzt! (in der 1.Hälfte des 20. Jh. kritisierte man Artur Rubinsteins Chopinspiel als zu sachlich, zu modern, weil er keine exzessiven Rubati einsetzte)Führt die Vereinheitlichung der Interpretationskultur zu einer Verarmung? Wäre mal ein ganz anderes Streitthema.
Ich habe diese Aufnahme erhalten und bin begeistert. Danke für den Tip. Allerdings reden wir wahrscheinlich nicht von derselben Pressung. Auf meiner befinden sich noch (machen den längsten Teil aus) Préludes von Scriabin aus unterschiedlichen Opuszahlen. Es ist die Originalpressung aus den Achtzigern.Gavrilov hat die vierte Sonate und die cis-Moll Etüde eingespielt!
Möglichkeit zwei ist eine interessante Erwägung, aber meine Hand ist um 1,5 cm zu klein (weswegen ich auch auf Le Gibet verzichten muss). Das Auslassen des f'' kann man leicht hören, wenn man das Stück kennt.
Ad1: Le Gibet kann man auch mit kleineren Händen spielen. In meiner eigenen Aufnahme fehlen insgesamt 6 notierte Töne, weil ich sie nicht greifen kann:
Da ich kein Pianist bin, lebe ich mit diese Einschränkungen; das Arbeiten am Stück selbst war wichtiger und schöner als die absolute Notwendigkeit, auch wirklich jeden einzelnen Ton präzise wie notiert zu spielen.
Zu Takt 19 in Op. 68: Kann ich auch nicht greifen und würde ohne Zögern das f'' weglassen.
Drei bisher noch nicht erwähnte Aufnahmen:
- https://www.clavio.de/threads/horowitz-spielt-scriabin-neu-entdeckte-aufnahme-der-9-sonate.26469/ Probenmitschnitt vor dem historical return 1965
- Studioaufnahmen aus dem Jahr 2000
- Studioaufnahme aus 1972 von der ersten Gesamteinspielung aller Sonaten überhaupt. Wahnsinnig schöner Bechstein 280.
Die beiden letzten Aufnahmen mit Igor Zhukov sind deutlich anders als der "Mainstream" und könnten für den einen oder anderen inspirierend sein.
Wenn man eine Aufnahme macht und Töne weglässt, sollte man die fehlenden Töne auf einer weiteren Tonspur aufzeichnen und hinterher einmischen. Man kann das hinterher nicht mehr erkennen, dass hier geschummelt wurde. Herr Brendel meinte einmal, vermutlich alle Pianisten würden ihre Aufnahmen edieren, aber kaum einer traut es sich, das zuzugeben. Herr Pletnev hat einmal gesagt, Glenn Gould hätte sich nicht einmal die Mühe gemacht, Abschnitte mit Wiederholungszeichen zweimal zu spielen. Er hat das einfach aufnahmetechnisch duplizieren lassen.Ad1: Le Gibet kann man auch mit kleineren Händen spielen. In meiner eigenen Aufnahme fehlen insgesamt 6 notierte Töne, weil ich sie nicht greifen kann:
Vermutlich B-Dur gemeint!beim es-moll Prelude Op. 23 von Rachmaninoff).