Mir ist nur aufgefallen, dass die Temposchwankungen meistens an einigen ählichen Stellen auftauchen, tatsächlich ziehst du da das Tempo an, und es hört sich wirklich so an, als hättest Du da nicht die Ruhe, die langen Noten auszuhalten.
Kannst du sagen, an welchen Stellen du das so empfindest? Ich wäre gespannt, ob sich das mit meinen eigenen Wahrnehmungen deckt.
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Glückwünsche auch von mir zu dieser gelungenen Darbietung!
Vielen Dank! :)
- Die Adagio-Takte spielst du in einem deutlichen Crescendo, was einerseits interessant, andererseits aber auch etwas "unklassisch" klingt.
Hm, was meinst du mit "unklassisch"? Du meinst, es klingt dann zu "romantisch"? In meinen Noten steht da ein Crescendo. Aber vielleicht mache ich es ein bisschen zu stark. Meine Ausgabe ist übrigens die Bosworth-Edition (herausgegeben von Franz Liszt, neu bearbeitet von C. Kühner).
- Die anschließende Sechzehntelpassage mit dem "punktierten" Rhythmus gefällt mir auch sehr gut.
Mir gefällt sie noch nicht ganz, - jedenfalls bei der Kamera-Aufnahme. Eigentlich ist diese Passage (T. 18-27) von mir viel "feiner" vorgesehen. Bin wirklich gespannt, wie das auf Hans Borjes' Aufnahme klingt, ob's also wirklich an der Kamera liegt, dass das so "grob" daher kommt.
- Die Triolen vom Hauptthema klingen vom Tempo her irgendwie nicht richtig. Allerdings ist das Tempo in Wahrheit schon richtig, du setzt nur ein kleinen Tick zu spät mit dem Thema ein (kann auch Gewöhnungssache sein).
Welche Triolen in welchem Hauptthema? Meinst du das 2. Thema ab T. 28? Falls du das meinst: ich dehne die Viertelpause in T. 28 etwas, stimmt. An dieser Stelle ist ja auch eine gewisse Zäsur.
- Eine Stelle, die ich wirklich knifflig finde, ist Takt 97/98. Hier muss es erst nach einer zweiten Reprise klingen, die dann zunächst ausbleibt, dann aber doch kommt, jedoch anders als erwartet. Wie man das hinkriegt, kann ich dir aber auch nicht sagen, bin ja noch ziemlich am Anfang.
Ja, das ist eine der Stellen, an denen ich bis zuletzt ziemlich herumgemacht habe (und es sicher noch eine Weile mache). Ich finde es lustig, wie Beethoven hier mit den Erwartungen spielt. Zum Beispiel in T. 99, letztes Viertel: hier steht dieses punktierte Motiv, aber danach kommt kein "Zielton", sondern eine Viertelpause und
erst dann der Zielakkord. :D
- Mir fällt da nur eine Kleinigkeit auf: in den Takten nach dem Dis-Dur-Thema (also 65-73) klingt es etwas gehetzt. Es klingt absolut nicht unsauber, ist aber für den Hörer vielleicht etwas zu schnell.
Hm, beim Üben war das immer die Stelle, bei der ich grundsätzlich langsamer wurde, weil die rechte Hand mit den Repetitionen so schwierig ist (noch stärker bei der Parallelstelle in fis-Moll, ab T. 124). Ich finde auch, dass die Deutlichkeit bei der Kamera-Aufnahme hier zu wünschen übrig lässt. Ich spiele sicher auch noch nicht genau genug in der rechten Hand. Aber zu schnell kommt es mir eigentlich nicht vor. Mal sehen, wie es auf der Audio-Aufnahme von Hans Borjes klingt.
Chaotica, ich danke dir für deine Anmerkungen und Hinweise. Sie bringen mich auf neue Gedanken und lassen mich auf bestimmte Aspekte anders achten. :cool:
Viele Grüße von
Fips