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Vor einigen Monaten habe ich die von mir sehr geliebte und geschätzte Fantasie und Fuge in a-Moll BWV904 von Johann Sebastian Bach aufgenommen.
Das Stück ist ein wahnsinnig gutes Stück, welches leider (wie ich finde) sehr schwer zu spielen ist. Die vielen Liegetöne in der sehr komplexen, an ein Concerto Grosso erinnernden Fantasie legen den Schluss nahe, dass das Stück eigentlich ursprünglich für die Orgel gedacht war. Durch diese vielen Liegetöne kommt mir prinzipiell jede Artikulation wie ein Kompromiss vor: Die Auflösungstendenzen der Musik sind nämlich zum Teil (aufgrund der berreits verklungenen Liegetönen) nicht mehr wirklich zu hören, sodass Auflösungsbewegungen schnell melodisch wahrgenommen werden. Aus diesem Grund habe ich für mich noch keine wirklich überzeugende Artikulation gefunden. So wie in dem Video würde ich es aber mitterweile nicht mehr machen.
Ein weiter Streitpunkt bei diesem Stück ist das Tempo: Henle notiert das Stück im 4/4-Takt, in manchen Quellen ist es aber in Alla Breve notiert. Die meisten (auf youtube anhörbaren) Interpretationen sind auch wesentlich langsamer als meine. Für mich hatte das Stück damals den Charakter eines schwungvollen Concerto Grossos, sodass ich ein relativ schnelles Tempo genommen habe. Falls hier jemand eine gewinnbringende Perspektive hat, würde ich mich freuen, diese zu lesen!
Mit der Aufnahme bin ich relativ unzufrieden: Es passiert doch einiges, die Fuge ist handwerklich noch signifikant schlechter gespielt als die Fantasie, es gibt einige Inkohärenzen in der Artikulation (die für mich mittlerweile auch zu sehr Stacc.-Charakter hat), auch die Dynamik ist teilweise etwas gleichförmig, es gibt doch einige Temposchwankungen und zuletzt finde ich meine Haltung nicht wirklich gut (ich hab mich bei der Aufnahme nicht so wohl gefühlt) Und natürlich gibt es noch viel mehr Erbsen, die ich jetzt zählen und auflisten könnte. Aber ich kann es auch lassen. Um etwas positives zu sagen: Zufrieden bin ich mit dem Mittelteil der Fantasie (so ab 1:00)!
Ich habe mich nun dennoch entschieden das Stück hier einzustellen, weil ich es einfach so gut finde und weil ich ein wenig gegen mein Perfektionismusstreben vorgehen wollte . Guten Genuss!
Das Stück ist ein wahnsinnig gutes Stück, welches leider (wie ich finde) sehr schwer zu spielen ist. Die vielen Liegetöne in der sehr komplexen, an ein Concerto Grosso erinnernden Fantasie legen den Schluss nahe, dass das Stück eigentlich ursprünglich für die Orgel gedacht war. Durch diese vielen Liegetöne kommt mir prinzipiell jede Artikulation wie ein Kompromiss vor: Die Auflösungstendenzen der Musik sind nämlich zum Teil (aufgrund der berreits verklungenen Liegetönen) nicht mehr wirklich zu hören, sodass Auflösungsbewegungen schnell melodisch wahrgenommen werden. Aus diesem Grund habe ich für mich noch keine wirklich überzeugende Artikulation gefunden. So wie in dem Video würde ich es aber mitterweile nicht mehr machen.
Ein weiter Streitpunkt bei diesem Stück ist das Tempo: Henle notiert das Stück im 4/4-Takt, in manchen Quellen ist es aber in Alla Breve notiert. Die meisten (auf youtube anhörbaren) Interpretationen sind auch wesentlich langsamer als meine. Für mich hatte das Stück damals den Charakter eines schwungvollen Concerto Grossos, sodass ich ein relativ schnelles Tempo genommen habe. Falls hier jemand eine gewinnbringende Perspektive hat, würde ich mich freuen, diese zu lesen!
Mit der Aufnahme bin ich relativ unzufrieden: Es passiert doch einiges, die Fuge ist handwerklich noch signifikant schlechter gespielt als die Fantasie, es gibt einige Inkohärenzen in der Artikulation (die für mich mittlerweile auch zu sehr Stacc.-Charakter hat), auch die Dynamik ist teilweise etwas gleichförmig, es gibt doch einige Temposchwankungen und zuletzt finde ich meine Haltung nicht wirklich gut (ich hab mich bei der Aufnahme nicht so wohl gefühlt) Und natürlich gibt es noch viel mehr Erbsen, die ich jetzt zählen und auflisten könnte. Aber ich kann es auch lassen. Um etwas positives zu sagen: Zufrieden bin ich mit dem Mittelteil der Fantasie (so ab 1:00)!
Ich habe mich nun dennoch entschieden das Stück hier einzustellen, weil ich es einfach so gut finde und weil ich ein wenig gegen mein Perfektionismusstreben vorgehen wollte . Guten Genuss!