- Dabei seit
- 25. Juni 2007
- Beiträge
- 2.644
- Reaktionen
- 143
Ich bin auch an Aussagen von HB, MB, etc interessiert!
Was Blues ist und was nicht, ist für mich wie eine Gausskurve, auf der X-Achse ist die Musik, auf der Y-Achse der subjektiv gefühlte Bluesgrad.
Bei diesem Pianostück ist der Bluesgrad für mich schon ganz gut irgendwo im mittleren Bereich meiner persönlichen Blues-Gausskurve.
Ich glaube, jeder hat eine andere persönliche "Gausskurve", was man nun für typischen Blues hält oder nicht. Fred hat ganz sicher eine andere als ich z.B., sonst hätte er seine Einspielungen nicht als Lehrbeispiel für einen Blues eingestellt und bei meiner Gausskurve liegen sie eher im Außenbereich der Bluesgausskurve und stattdessen im Innenbereich der Jazzgausskurve...) - und ich finde das ganz ok, dass jeder seine eigene Sichtweise darauf hat, was nun wie stark bluestypisch ist und was nicht.
Ich persönlich mache den Bluesgrad eher an melodischen Dingen mit mehr oder weniger "bluestypischen" Wendungen aus, und bei Instrumenten mit flexibler Tonhöhengestaltung daran, wie von diesen Möglichkeiten dazu noch Gebrauch gemacht wird (Vibrato, Töne ziehen usw.). Und mache es weniger davon abhängig, ob es einem bestimmten 0-8-15-Schema gerecht wird und auch weniger davon, welche harmonischen Wendungen die Bluesstory nimmt. Dafür gibt es einfach zuviele Schemen oder schemenlose Bluessongs, zuviele Harmoniefortschreitungen unter dem Dach der Bluesmusik, als dass man davon was Allgemeingültiges ableiten kann. Selbst der Rhythmus kann total unterschiedlich sein, nicht nur der eher triolisch geprägte 4/4-Takt ist möglich (wird daher manchmal auch gerne als 12/8-Takt codiert (es ist eigentlich eine Schande, Blues überhaupt in Noten setzen zu wollen/müssen)), also von daher sind es für mich eher die melodischen Elemente, die etwas für mich bluesig erscheinen lassen oder nicht...