Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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Wo soll man das präzise Hören und Pedalisieren denn sonst lernen, wenn nicht an solchen technisch einfachen Stücken?
Natürlich hast Du recht, aber wenn solche Stücke die obere Grenze des Spielbaren sind, dann gibt es für genaues Hören und subtilen Pedalgebrauch (noch!) keine Reserven.
Deshalb kehren gute Pädagogen nach einigen Monaten oder Jahren zu solchen (und noch einfacheren) Stücken zurück und ergänzen die Interpretation durch gute Pedalverwendung und feinere Anschlagskontrolle.
Deshalb führt ein verantwortungsvoller Pädagoge auch eine Liste mit den Werken, die er mit seinen Schülern gearbeiter hat. Er kann dann solche 'Ehrenrunden' einschieben, wenn von Schülerseite Interesse besteht.
 
Ich halte es für keine gute Idee, das ohne Pedal zu spielen. Zum einen wird es sehr obertonarm und dünn klingen, zum anderen entstehen bei repetierten Noten unschöne Lücken in der Melodie. Und ohne Verrenkungen verliert man beispielsweise in Takt 8 die Terz, wenn man auf das Pedal verzichtet.

Es braucht halt eine gute Klangbalance und ein aufmerksames Ohr - aber dann bietet dieses Stück eine perfekte Gelegenheit, den „verständigen Pedalgebrauch“ zu üben.

Genau diese verlorene Terz in Takt 8 ist, was mich verunsichert, wenn ich komplett auf das Pedal verzichte. Bei den repetierten Noten fällt mir die unschöne Lücke nicht auf, da gibt es immer eine Möglichkeit, diese ohne Verrenkungen zu vermeiden. Beim Staccato in der linken Hand ist das Pedal ohnehin kein Thema.

Ich werde mich also im "verständigen Pedalgebrauch" üben! 😊
 
Natürlich hast Du recht, aber wenn solche Stücke die obere Grenze des Spielbaren sind, dann gibt es für genaues Hören und subtilen Pedalgebrauch (noch!) keine Reserven.
Deshalb kehren gute Pädagogen nach einigen Monaten oder Jahren zu solchen (und noch einfacheren) Stücken zurück und ergänzen die Interpretation durch gute Pedalverwendung und feinere Anschlagskontrolle.
Deshalb führt ein verantwortungsvoller Pädagoge auch eine Liste mit den Werken, die er mit seinen Schülern gearbeiter hat. Er kann dann solche 'Ehrenrunden' einschieben, wenn von Schülerseite Interesse besteht.

Oh, wie wahr! Bedauerlicherweise ist es in meinem Unterricht nicht der Lehrer, der zu einfacheren Stücken zurückkehrt, sondern die Schülerin ist es, die das einfordert. 🙈 Eine andere (erwachsene) Schülerin war es, die die Liste mit den bisher behandelten Werken für den Lehrer geschrieben hat. Dies aber nicht etwa, um mögliche "Ehrenrunden" zu ermöglichen, sondern weil sie es leid war, ihm immer wieder sagen zu müssen, dass dieses und jenes Stück schon behandelt worden ist.
 
Das kann man so pauschal nicht sagen. Was hat das Staccato deiner Meinung nach denn zu bedeuten und warum schreibt Tschaikowsky das so?

Es klingt für mich tänzerischer als ohne Staccato. Es bringt mehr Abwechslung in das Lied, mehr Vielfalt, mehr Freude. Allerdings hab' ich keine Originalausgabe, sondern das "Für Elise"-Buch von Heumann. Steht das Staccato im Original überhaupt drin? Ich seh' mal in der Russischen Klavierschule nach, ob es da genauso steht.
 
Die Arpeggien bringen in der Tat etwas Bewegung in den Mittelteil, das ist offensichtlich. Aber welcher Klang wird hier intendiert?
 
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Es ist ein Lied aus dem 16. Jahrhundert - liegt es da nicht nahe, dass sich Tschaikowsky hier den Klang einer begleitenden Laute vorgestellt hat?
Spielt man auf dem modernen Klavier nun staccato ohne Pedal, hört der Klang so gut wie schlagartig auf. Tut er das bei einer Laute auch?

Fragen über Fragen...
 
Es ist ein Lied aus dem 16. Jahrhundert - liegt es da nicht nahe, dass sich Tschaikowsky hier den Klang einer begleitenden Laute vorgestellt hat?
Spielt man auf dem modernen Klavier nun staccato ohne Pedal, hört der Klang so gut wie schlagartig auf. Tut er das bei einer Laute auch?

Fragen über Fragen...
Aber wenn ich über dem Staccato pedalisiere, hab ich doch kein Staccato mehr, oder verstehe ich das nicht richtig? (Sorry, ahnungslose Anfängerin hier. :016:)
 


Ich denke mal es ist folgendes gemeint. Du kannst nicht nur Legato pedalisieren (syncopated) sondern einfach auf jeder Note kurz Pedal spielen „mittreten“. Anstatt sie zu verbinden verhinderst du damit nur dass der Dämpfer der bei modernen Klavieren sehr schnell den losgelassenen Ton vollkommen abschneidet, dass der Ton wie Holz klingt. Du hast also den Ton als Kern mit bissl „Watte“ drum statt wie einen Nadelstich. Er klingt aus, glockiger.

Oder man nimmt nur ganz wenig Pedal und spielt trotzdem staccato. Klingt auch anders als Legato oder staccato.


Ich hab da zum ersteren eine Übung gezeigt bekommen.
Schlag einfach mal einen Ton an, so kurz wie möglich, so scharf wie möglich und dann lass sofort die Taste los. Der Ton ist ganz kurz. Jetzt versuche die Tondauer mit dem Pedal zu beeinflussen. trete zur selben Zeit das Pedal, nur für sie dauer die der Ton haben soll. Und versuche mit dem Fuß die tonlänge zu variieren. Nur ganz kurz „mittreten“ (ganz kurzer ton) dann etwas verzögert loslassen (längerer ton). Dann kann man noch experimentieren wie viel Pedal man spielt. Und dann hat man mehr Möglichkeiten außer „Ton da - Ton nicht da“ selbst wenn da staccato steht. Das gibts bei anderen Instrumenten nicht. Da klingt es immer irgendwie aus. Nur das Klavier kann den Ton schneiden wie eine Guillotine.

Ein weiterer Vorteil das zu üben ist dass man weg kommt alles mit den Fingern halten zu wollen was einen verspannt. Ich hab eine wirklich kleine Hand und das zu üben hat mir wirklich viel gebracht.
 
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Ich denke mal es ist folgendes gemeint. Du kannst nicht nur Legato pedalisieren (syncopated) sondern einfach auf jeder Note kurz Pedal spielen „mittreten“. Anstatt sie zu verbinden verhinderst du damit nur dass der Dämpfer der bei modernen Klavieren sehr schnell den losgelassenen Ton vollkommen abschneidet, dass der Ton wie Holz klingt. Du hast also den Ton als Kern mit bissl „Watte“ drum statt wie einen Nadelstich. Er klingt aus, glockiger.

Oder man nimmt nur ganz wenig Pedal und spielt trotzdem staccato. Klingt auch anders als Legato oder staccato.


Ich hab da zum ersteren eine Übung gezeigt bekommen.
Schlag einfach mal einen Ton an, so kurz wie möglich, so scharf wie möglich und dann lass sofort die Taste los. Der Ton ist ganz kurz. Jetzt versuche die Tondauer mit dem Pedal zu beeinflussen. trete zur selben Zeit das Pedal, nur für sie dauer die der Ton haben soll. Und versuche mit dem Fuß die tonlänge zu variieren. Nur ganz kurz „mittreten“ (ganz kurzer ton) dann etwas verzögert loslassen (längerer ton). Dann kann man noch experimentieren wie viel Pedal man spielt. Und dann hat man mehr Möglichkeiten außer „Ton da - Ton nicht da“ selbst wenn da staccato steht. Das gibts bei anderen Instrumenten nicht. Da klingt es immer irgendwie aus. Nur das Klavier kann den Ton schneiden wie eine Guillotine.

Ein weiterer Vorteil das zu üben ist dass man weg kommt alles mit den Fingern halten zu wollen was einen verspannt. Ich hab eine wirklich kleine Hand und das zu üben hat mir wirklich viel gebracht.
Danke, das ist ein guter Tipp, werde ich auf jeden Fall ausprobieren und üben.
 
Dieses wunderschöne, melancholische Stück habe ich auch gerade begonnen. Mein KL empfahl mir, nur im Takt 8 und im letzten Takt zu pedalisieren.

Danke für diese Info. Das hat mein Versuch, mich im "verständigen Pedalgebrauch" zu üben, fast so ergeben (ich nehme in den Takten 7 und 15 schon das g ins Pedal). In Takt 16 wiederholt sich ja das Problem der verlorenen Terz aus Takt 8. Mein Lehrer würde das gesamte Stück pedalisieren und da ich das weiß, habe ich hier nachgefragt. 😊

Aber wenn ich über dem Staccato pedalisiere, hab ich doch kein Staccato mehr, oder verstehe ich das nicht richtig? (Sorry, ahnungslose Anfängerin hier. :016:)

🤣 Wir Anfänger halt! Genau das war auch mein Gedanke. Nein, @mick, der Klang hört bei einer Laute natürlich nicht schlagartig auf. Warum staccato das Pedal nicht zwangsläufig ausschließt, konnte ich durch den Beitrag von @Carnina wunderbar nachvollziehen. Diese Übung zum Mittreten werde ich ausprobieren, sie klingt sehr vielversprechend. Danke dafür, Carnina! 😊
 
Jetzt hätte ich eine Frage zur Clementi-Sonatine opus 36,5, 3. Satz. Ich habe zwei verschiedene Notenausgaben, die eine ist eine relativ alte aus dem Carl Fischer-Verlag. Ab Takt 59 sieht das so aus:

20240503_061204.jpg

Ist diese ständige Fingerwechselei bei den repetierten Tönen da sinnvoll oder nicht?
 
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Ich würde hier keinen ständigen Fingerwechsel vornehmen und wenn doch, dann sicher einen anderen Fingersatz nehmen.
 
Da 16tel vorkommen, kann es gar nicht so schnell gespielt werden, dass FW nötig wird!
 
Hallo @mick Beethoven WoO 80 Var. 1-3 mit FW oder ohne??
 

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