Bei mir an der HS wird Alexandertechnik angeboten und ich war zufällig auch heute dort. Die Frau die das macht hat keine Ahnung vom Musizieren und kann keine Noten lesen, es ist also nicht instrumentenbezogen. Manchmal ist das gar ein Vorteil - dann fragt sie nämlich ganz genau, was jetzt das Problem ist, was man da macht, wie es sich anfühlt, was das ist usw., was viele dazu bringt, erst überhaupt mal drüber nachzudenken, und dadurch lösen sich viele Probleme schon auf.
Ich denke, die Frage ist, was man sich vorstellt und was man erwartet. Ich spiele im A.Unterricht fast nie Klavier. Sondern es geht um andere Dinge - vornehmlich und ganz verallgemeinert um das Körpergefühl. Ich mache das jetzt schon seit mehreren Jahren unregelmäßig und nicht so häufig, aber doch immer wieder, und kann sagen, dass sich mein Körperbewusstsein seitdem und dadurch wesentlich verändert und verbessert hat. Sicher nicht allein durch die A.-Technik, sondern ich habe mich auch noch mit anderen (Entspannungs-)Methoden befasst.
Es gibt verschiedene Inhalte. Zum einen die Möglichkeit, vom Lehrer angefasst zu werden, meist sehr sanft, manchmal sind es nur sehr leichte Berührungen. Aber dadurch wird die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge gerichtet und die Haltung verändert sich (Beispiel - denkt mal dran, dass ihr eine Zunge im Mund habt... na, habt ihr die vorher auch so intensiv gefühlt wie jetzt?).
Das andere sind Gedankenmodelle, die im Prinzip denselben Effekt haben. Wie nähere ich mich einer Sache gedanklich und körperlich?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Aufwand es nur braucht, um die Haltung, Wahrnehmung, Spannungszustand, "Wohlgefühl" usw. wesentlich zu beeinflussen.
Das ist auch kein Placeboeffekt, man kann das sogar von außen sehen.
Dogmatisch ist daran überhaupt nichts, außer Hasenbeins bekannter Abneigung gegen alles Mögliche, von dem er offenbar nicht genug Ahnung hat oder das ihm persönlich nicht taugt.
Sicher hängt das aber auch vom Lehrer ab, wir haben hier einfach eine sehr fähige und sympatische Person.