2 gegen 3 - wie lernen, wie üben?

Ich übe seit 2 Monaten die erste Arabesque von Debussy. Das ist wahrscheinlich das schwerste Stück, was ich bisher gelernt habe und es war und bleibt viel Arbeit.

In meinen Noten steht als Tempo Vorschlag 120 bpm. So schnell höre ich das Stück nicht und mein Ziel wären eher 100, maximal 110, natürlich mit viel rubato und Tempoabstufungen.
Bei vielen Stellen bin ich schon in der Nähe des Zieltempos, aber bei 2 Stellen komme ich nicht weiter - seit 2 Wochen kann ich das Tempo nur bis 80 steigern, ab da wird es unsauber.

Die Stellen sind Takte 19-25 und 89-95. Die linke Hand spielt Triolen, die Rechte Achtel und Viertel. Einhändig kann ich die entsprechenden Stellen im Zieltempo spielen, und wahrscheinlich ist es die Koordination, die Probleme macht. Wegen der Polyrhythmik fallen viele Übestrategien, die ich ansonsten verwenden würde, weg oder sind unhandlich (in Rhythmen spielen, Noten einzeln hinzufügen etc.). Das Einzige was bleibt ist Spielen in bequemen Tempo und einhändig im Tempo.

Gibt es vielleicht bessere Übetricks und Strategien für solche Stellen?
 
Rhythmus kann man klopfen: zwei gegen drei, drei gegen vier, drei gegen fünf ...
zwei r, drei l
dann umgekehrt
dann zweitaktig wechseln

Vielleicht reinhören?


Grüße
Häretiker
 
Zähle eben bis sechs, da ist der Zweier-Rhythmus und der Dreier-Rhythmus enthalten und für jede Note ist klar, wo sie hingehört. Wenn sich das Schema einmal eingeprägt hat, muß man natürlich nicht mehr zählen.
 
Mir hat damals folgende Übung (eine vereinfachte Version der Etüde von Saint-Saens) geholfen:

Polyrhythmik 2 gegen 3.jpg
Eine Schwierigkeit der 2:3-Passage in der Debussy-Arabeske liegt darin, daß die linke Hand zunächst Achtel als Vorlauf hat und die Triolen der rechten Hand erst später dazukommen. Erst die Triolen und dann die Achtel empfinde ich als leichter. Aber das Klavierspielerleben ist halt kein Ponyhof.
 
Wie 3:2 grundsätzlich gespielt wird, verstehe ich schon. Auch die Passagen in der Arabesque, wo die Triolen in der rechten Hand sind, kann ich schon fast im Tempo spielen. Aber bei den beiden Abschnitten mit Triolen in der linken Hand habe ich ein Geschwindigkeitsproblem.

Mir geht es speziell darum, wie man solche polyrhythmischen Figuren variativ üben kann, insbesondere um Geschwindigkeit zu erhöhen. Viele der Übestrategien sind nur für die gleichmäßigen Rhythmen geeignet, also z.B. die typischen 16tel Läufe, die man in Rhythmen oder mit Ton-Addition üben kann. Bei den 3:2 Stellen habe ich nur "Einen Taktschlag schnell, einen Taktschlag langsam" ausprobiert und das hat nicht viel geholfen.

Die Arabesque ist übrigens für das 3:2 Spielgefühl eine gute Übung. Da spielt man alle Varianten zusammen und auch nacheinander im Wechsel.
 

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