Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Die Violinsonate von Richard Strauss, Improvisation aus op. 18?
Nicht zu glauben: Selbst die Flötisten haben diese Sonate für sich entdeckt.



@mick: Damit würde auch die Besetzungsfrage auf Brahmsisches Fahrwasser schließen lassen. Ähnlich wie die späten Sonaten op. 120 sowohl für Klarinettisten als auch für Bratscher wahlfrei gedacht sind, wäre auch die frühe Strauss-Sonate nicht nur für Geiger bestimmt. Es sollte nicht das letzte Mal in der Musikgeschichte bleiben: Auch Prokofiews Opus 94 mögen Flötisten und Geiger gleichermaßen - David Oistrach sei Dank.

LG von Rheinkultur
 
Ja, kaum zu glauben. Aber ich vermute mal, die Flötisten beschränken sich hier auf den beliebten Mittelsatz. Die Ecksätze (gerade das Finale) sind voller virtuoser, typische Geigenfiguren in weiter Lage, die auf der Flöte gar nicht spielbar sind. Oder wagen die Flötisten es etwa, das musikalische Material so zu verstümmeln, dass es auf ihrem doch etwas eingeschränkten Instrument irgendwie machbar wird? Bitte nicht! :-)

LG, Mick
 
:lol:

Ich hör's mir lieber nicht an!
 
Okay, bleiben wir mal beim interessanten Feld der Kammermusik. :-)
Die Unterteilung eines 4/4-Taktes in einen 3/8+3/8+2/8-Rhythmus ist ja in Jazz und Moderne bestens bekannt. Weniger bekannt ist das gesuchte, einige Jahrzehnte früher entstandene Kammermusikwerk: Der erste Satz steht im 4/4-Takt; die Melodielinie des Hauptthemas ist in 3/8+3/8+2/8 unterteilt. (Oder ist es 3/8+2/8+3/8, oder einfach 3/8+5/8? So ganz klar wird das aufgrund der Phrasierung nicht.) Der Komponist muss sich beim Rhythmus der Melodielinie etwas gedacht haben, denn nicht nur der erste, sondern auch der zweite und dritte Takt der Melodielinie haben diesen Rhythmus. Verkomplizierend kommt hinzu, dass die Melodie mit Achteltriolen begleitet wird.
Jedenfalls war der Komponist offenbar so stolz auf sein Opus, dass er es einem berühmten Komponistenkollegen gewidmet hat.
Kleiner Tipp: Das Werk steht in einer eher weniger gebräuchlichen Tonart.
 
Ich tippe auf Hermann Goetz, Klavierquartett E-Dur, op. 6. Brahms ist Widmungsträger.
Hast Du das schon gespielt, Dimo?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tippe auf Hermann Goetz, Klavierquartett E-Dur, op. 6. Brahms ist Widmungsträger.
Ganz genau! Gratulation! :-)
Gespielt habe ich es am Cello; am Klavier ist das Stück noch ein großer Traum. Ich habe zwar die Noten, und habe auch ein paar Fingersätze gemacht, aber das Stück ist richtig, richtig schwer am Klavier...

Hier kann man in den Anfang reinhören:
https://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/art/klavierquartett-klavierquintett/hnum/7766505
(Track 1)
 
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Gesucht ist ein relativ bekanntes Klavier-Solo-Stück. Es hat eine kurze, rhythmische Einleitung, dann kommt:

dl rada ba ba rada ba ba tää-tää-t'rää, ba ba rada ba ba rada ba ba taa taa-t'ram.
dl rada ba ba rada ba ba tää-tää-t'rää, ba ba rada ba ba rada ba ba taa taa-t'ram.​

Viel Spaß!
 
Gezeigt ist das Hauptthema des Stücks. Alle "r" und jeweils das erste "t" einer Gruppe sind auf Zählzeit eins oder drei im Takt und betont.
Wenn das "tää-tää-t'rää" Assoziationen mit Trompetenfanfaren weckt, ist das durchaus nicht abwegig, da das Stück ein festliches Jubiläum vertont.

Das ganze Stück in "Lautschrift" einzustellen wäre übrigens schon mühsam...
 
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@Gomez de Riquet, ich lenke mal Deine Aufmerksamkeit weg von Kleidermann zu einer neuen Frage hier im Thema. Diese werde ich vermutlich nicht beantworten können, aber ich bin trotzdem gespannt darauf, weil ich etwas dabei lerne. :)
 
Das unbekannte Werk könnte Beethovens Klaviersonate op. 49/2 sein. Deren Menuett hat er im Septett op. 20 wiederverwertet. Trotz der niedrigeren Opuszahl ist das Septett später entstanden als die Sonaten op. 49.

Der einzige Haken ist wohl, dass du ein unbekanntes Klavierwerk gesucht hast. Das trifft auf op. 49 eigentlich nicht zu.

LG, Mick
 
Ich tippe mal auf das Werk eines Komponisten aus meiner Heimat, der gerne einen über den Durst getrunken hat und nächstes Jahr 100. Todestag feiert. Das entsprechende Kammermusikwerk wäre sein Streichertrio.
 
Ich tippe mal auf das Werk eines Komponisten aus meiner Heimat, der gerne einen über den Durst getrunken hat und nächstes Jahr 100. Todestag feiert. Das entsprechende Kammermusikwerk wäre sein Streichertrio.
Das erste op. 77b, um genau zu sein. Gemeint ist Max Reger, der das pianistische Gegenstück im 1. Heft des Zyklus "Aus meinem Tagebuche" unter der Satznummer 7 platziert hat. Beide Stücke sind im Notentext auf imslp.org einsehbar. Klasse Rätsel!

LG von Rheinkultur, der vor Wastlsepp den nicht vorhandenen Hut zieht...
 

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